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Wer auf eine intelligente Beleuchtung setzt, kann das Licht in der Wohnung oder im Eigenheim per Smartphone oder Tablet steuern. Das ist nicht nur komfortabel, sondern kann auch die Sicherheit erhöhen und zur Energieeffizienz beitragen.
Zu unterscheiden sind im Wesentlichen zwei Lösungen: Die unabhängige digitale Lichtsteuerung und die eine Integration der Lichtsteuerung in ein Smart-Home-System. Bei der ersten Variante installiert man meist über Funk vernetzbare Leuchten und/oder Leuchtmittel und verbindet diese mit einer Steuerzentrale, auch «Hub» genannt. Über eine App auf dem Smartphone oder Tablet lässt sich die Beleuchtung dann digital bedienen. Je nach System lassen sich die Leuchten aber weiterhin auch mit den vorhandenen Lichtschaltern bedienen.
Viele Anbieter haben Starter-Kits für 100 bis 150 Franken im Angebot, die sich dafür eignen. Sie umfassen beispielsweise drei smarte Leuchten und einen Hub. Prof. Dr. Andrew Paice, Leiter des iHomeLab der Hochschule Luzern, empfiehlt Neueinsteigern, mit einem solchen Starter-Kit zu beginnen. So könne man Erfahrungen sammeln und herausfinden, wie man damit zurechtkommt. «Klappt es überhaupt nicht oder werden die Erwartungen nicht erfüllt, sind die Ausgaben zu verschmerzen», begründet Paice.
Smarte Leuchten oder Leuchtmittel können nicht nur über das herstellereigene System bedient, sondern oft auch in ein umfassendes Smart-Home-System integriert werden. Wer das selbst machen will, benötigt indes ein gewisses technisches Verständnis. Zudem sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Leuchten/Leuchtmittel mit dem Smart-Home-System kompatibel sind. «Viele Anbieter setzen auf proprietäre Systeme, also auf eine Art eigenes Smart-Home-Universum», erklärt Paice. Gemäss einer Untersuchung seines Teams sind solche Systeme zu 80 Prozent nicht miteinander kompatibel. Paice empfiehlt deshalb, vor dem Kauf zu recherchieren und sogenannte Kompatibilitätslisten zu konsultieren. So kann man vermeiden, dass sich verschiedene Komponenten nicht miteinander vernetzen lassen.
Ausserdem sollte man sich überlegen, wie wichtig einem Kompatibilität und künftige Erweiterbarkeit sind. Proprietäre Systeme sind eher günstiger, haben aber den Nachteil, dass sie kaum mit Produkten anderer Anbieter kompatibel sind. Offene Systeme dagegen ermöglichen dies, sind aber eher teurer. Die Kosten für eine umfassende Licht-Smart-Home-Lösung können sich auf bis zu 1000 Franken belaufen – abhängig davon, wie viele verschiedene Leuchten integriert werden.
Natürlich muss man ein Smart Home nicht zwingend selbst einrichten. Wer dies von Fachleuten erledigen lassen will oder Rat sucht, kann sich je nach Anliegen an verschiedene Ansprechpersonen wenden. Mitarbeitende in Fachmärkten kennen die Produkte grundsätzlich gut und wissen, welche wie einsetzbar und kombinierbar sind. Elektroinstallateure bieten sich an, wenn Fragen zur Montage und Inbetriebnahme auftauchen oder wenn man dies extern erledigen lassen will. Wer eine umfassende Planung für die Beleuchtung im ganzen Haus realisieren will, kann auch mit einem Lichtplaner Kontakt aufnehmen.
Was bringt eine smarte Lichtsteuerung denn überhaupt? Gegenüber einer klassischen Bedienung über manuelle Schalter bietet sie verschiedene Vorteile. So lässt sich mit nur einem Befehl respektive Tastendruck ganz unterschiedliche Lichtszenen aufrufen und bedienen. Das ist komfortabel, wenn man etwa im Wohnzimmer rasch zwischen einer optimalen Beleuchtung fürs Zeitunglesen und fürs Fernsehschauen wechseln will. Zudem sind wireless-fähige LED-Leuchtmittel heute praktisch immer auch dimmbar, was man ebenfalls über eine App erledigen kann. Bei vielen kann auch die Lichttemperatur angepasst werden, also beispielsweise zwischen gemütlichem «warmem» Licht zum Entspannen oder eher «kaltem» Licht zum Arbeiten.
Eine smarte Steuerung bietet aber mehr als «nur» Komfort. «Sie kann auch zum Energie sparen beitragen, weil man etwa beim Verlassen des Gebäudes mit einem Blick prüfen kann, ob wirklich überall die Beleuchtung ausgeschaltet ist», ergänzt Paice. Ein weiterer Aspekt betrifft die Sicherheit, konkret den Einbruchschutz. Eine smarte Lichtsteuerung ermöglicht eine realistische Anwesenheitssimulation, indem beispielsweise das Beleuchtungsverhalten der letzten beiden Wochen während der Ferien wiederholt wird. Das wirkt wesentlich glaubwürdiger, als wenn immer nur dieselben zwei oder drei Räume beleuchtet sind.
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