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Mit ihrem immergrünen Nadelkleid vitalisieren Tannen, Fichten und Kiefern den Garten im Winterhalbjahr. In der blatt- und blütenarmen Zeit fallen zudem die Zapfen auf.
Mit «Achtung Lebensgefahr!» macht in einer Tessiner Baumschule ein Schild auf die imposanten Zapfen von Coulters Kiefer (Pinus coulteri) aufmerksam. Bis zu 30 cm lang und 12 cm dick können diese Früchte werden und dabei ein Gewicht von bis zu 3 kg auf die Waage bringen – sich zur Reifezeit unter dem Baum aufzuhalten, kann also lebensgefährlich sein …
Freilich sind die Tannenzapfen verbreiteter Gartenformen deutlich kleiner und harmloser im freien Fall. Unter ihnen herrscht aber eine erstaunliche Vielfalt. Allerdings können wir den Zapfenschmuck nur an jungen und schwachwüchsigen Gehölzen sowie an Hängeformen bequem auf Augenhöhe betrachten. Starkwüchsige Tannen bilden erst nach Jahren und nur in schwindelerregenden Höhen im Gipfelbereich Früchte. Die schönen «Kerzen» bleiben unserem Auge somit verborgen.
Während wir Zapfen in erster Linie als Zierde schätzen, erfüllen sie eine bedeutende ökologische Aufgabe. Die Samen dienen nicht nur der natürlichen Vermehrung der Bäume, sondern sind für viele Tierarten eine wichtige Nahrungsquelle im Winter. Eichhörnchen reissen Zapfenschuppen ab, um an ihre Lieblingsspeise, die fetthaltigen Kerne, zu gelangen. Buntspecht, Fichtenkreuzschnabel und verschiedene Meisenarten ernähren sich von diesen Samen, die auch wir Menschen zuweilen als Nahrungsmittel nutzen. Die bekanntesten von insgesamt 30 verschiedenen, für den menschlichen Verzehr geeigneten Kiefernsamen sind Pinienkerne.
Die Koniferen – lateinisch «conus» für Zapfen und «ferre» für tragen –, die Zapfenträger also besiedelten die Erde lange Zeit vor den Laubgehölzen. Die weiblichen und stehenden Blütenstände sind schraubenförmig aufgebaut. Sobald der Wind sie mit männlichen Pollen bestäubt, härten sie aus und es entstehen Zapfen, die Früchte der Nadelbäume.
Im Volksmund tragen Fichten die bekannten «Tannenzapfen». Die jungen, weiblichen Blütenstände leuchten wie rote Kerzen vor dem frischen Grün der Nadeln, und wenn sie reif sind, hängen sie nach unten. Bei Tanne und Zeder verharren Zapfen hingegen in senkrechter Stellung. Tannen-, Fichten-, Lärchen- und Zedernfrüchte reifen noch im Jahr der Blüte, Kiefern hingegen benötigen mindestens ein weiteres Jahr dafür. So kommt es, dass man zuweilen am gleichen Baum junge und reife Zapfen nebeneinander bestaunen kann.
Bei Reife öffnen sich die Früchte und geben die geflügelten Samen frei. Sich propellerartig drehend, gleiten sie zu Boden oder werden vom Wind fortgetragen. Die reifen Zapfen fallen intakt vom Baum. Eine Ausnahme bilden Zedern und Tannen, deren Früchte sich noch an den Ästen stehend auflösen. Sind die Schuppen abgefallen, bleibt nur noch eine dünne Spindel zurück. Einige Koniferenarten bilden Zapfen der etwas anderen Art: Wacholder setzt runde, weiche Beeren an, bei der Eibe ist der Samen von einem roten, fleischigen Mantel umhüllt.
Tannen (Abies) warten mit ausgesprochen attraktiven Zapfen auf. Die zylindrischen Früchte mit dem spiralartigen Schuppenmuster verfärben sich während des Reifungsprozesses von Grün über Blau zu Braun. Triefendes Harz macht sie noch interessanter. Die schwachwüchsige Korea-Tanne (Abies koreana) zeigt schon in jungen Jahren dicht an dicht stehende, purpurrote, bis 7 cm grosse Zapfen.
Die Edle Tanne (Abies procera «Glauca») trägt an ihren blaugrünen Nadeln bis zu 25 cm grosse, gelbbraune Schmuckstücke. Mit ihrem unregelmässigen Wuchs kann die Tanne bis 20 m hoch werden. Die elegant überhängende Hemlocktanne (Tsuga canadensis) bringt kleine Zäpfchen hervor, die sich besonders zum Ausschmücken von Adventsgestecken eignen.
Die schwachwüchsige Zapfen-Fichte (Picea abies «Acrocona») trägt hauptsächlich am Ende ihrer peitschenartigen Zweige reichlich Früchte, die umso länger werden, je näher sie an den Triebspitzen sitzen. Grossen Zierwert besitzen die hellbraunen Zapfen der Blauen Stech-Fichte (Picea pungens), die sich vom blaugrünen Nadelkleid gut abheben. Die Orient-Fichte (P. orientalis) und die Serbische Fichte (P. omorika) schmücken sich mit zierlichen, spitz zulaufenden Früchten.
Unter den vielen Kiefern fällt die Tränen-Kiefer (Pinus wallichiana) mit wahrhaftigen Megazapfen auf. Die bis zu 25 cm langen Gebilde beeindrucken mit ihrer Grösse und zahlreichen Harztropfen, die auf den Schuppen in der Sonne glänzen. Für den Hausgarten empfiehlt sich die Blaue Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora «Glauca»). Schon in jungen Jahren sind die blausilbrigen Nadelzweige des langsam und breit wachsenden Baums mit braunroten Früchten ausstaffiert. Die 10 cm langen Zapfen können bis zu sieben Jahre hängen bleiben und einen stets reichen Fruchtbehang garantieren.
Mit kleinen und mehrere Jahre lang geschlossenen Kugelfrüchten ist die silbergraue Arizona-Zypresse dicht behangen. An einem sonnigen Standort ist sie die robusteste Gartenart ihrer Gattung.
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