Einbruchschutz: Alarmanlage & Co

Fenster vor Einbruch sichern

Am häufigsten erfolgen Einbrüche über Fenster oder Fenstertüren. Es lohnt sich daher, Einbrechern gerade bei Fenstern möglichst viel Widerstand entgegenzusetzen. Ein Fenster sollte als Ganzes einbruchhemmend sein und nicht nur einzelne Teile davon.

Einbruchschutz bei Fenster
Versicherungstechnisch ist ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster.
(pg) Die meisten Fenster in der Schweiz sind sogenannte 30-Sekunden-Fenster: So lange dauert es nämlich, bis sie von Einbrechern mit einfachsten Mitteln wie Schraubenziehern oder Brecheisen gewaltsam geöffnet werden können. Dabei liegen die Schwachstellen der Fenster einerseits bei Verschlüssen und Fenstergriffen, andererseits beim Glas. Mit verschiedenen Massnahmen lassen sich diese Schwachstellen bei der Einbruchsicherung beheben.

Gekippte Fenster sind eine Einladung für Einbrecher

Versicherungstechnisch ist ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster. Wo es sich nicht verhindern lässt, dass Fenster offen stehen müssen (z.B. zur Lüftung), sollten diese unbedingt mit Aussengittern geschützt werden. Ebenfalls sollten Lichtschächte mit einbruchsicheren Gittern versehen werden.

Fenster mit einbruchhemmenden Beschlägen sichern

Die wirksamste Massnahme gegen Einbruchversuche mit Schraubenziehern und Brecheisen sind einbruchhemmende Beschläge mit Pilzschliesszapfen, die in verschraubten Stahlschliessblechen verankert sind. Die Zapfen haken sich beim Schliessen des Fensters in die Schiessbleche ein und verhindern dadurch weitgehend ein Aufhebeln des Fensters.

Fenstergriffe arretieren oder verschliessen

Fenstergriffe, die von innen arretiert oder mittels eines Schliesszylinders verschlossen werden können, sind ein wirksamer Schutz gegen das Aufdrücken oder Aufbohren von aussen.

Fenster mit zusätzlichem Aufbohrschutz

Um vor Fensterbohrern geschützt zu sein, lassen sich Fenstergriffe zusätzlich mit einem Aufbohrschutz versehen. Da dieser einfach angebracht und wieder entfernt werden kann, ist er auch für Mieter geeignet 

Einbruchhemmendes Fensterglas

Einbruchhemmende Fensterscheiben sind Verbundsicherheitsgläser und bestehen immer aus einer Kombination von Glas und durchsichtigen Kunststofffolien. Dabei muss aber auch der Einbau der Gläser den erhöhten Anforderungen entsprechen. Fenster müssen fest mit dem Mauerwerk verbunden sein. Wo immer möglich sollten die Rahmen dabei in einen Mauerfalz montiert werden.

Fensterläden ebenfalls sichern

Auch Fenster- und Rollladen lassen sich einbruchshemmend ausrüsten, z.B. durch zusätzliches Sichern der Sperrstangen bei Fensterläden oder einer Sperre gegen Hochrollen bei Rollladen. Letztere sollten aus Aluminium, Holz oder Stahl gefertigt sein. Kunststoff-Rollladen bieten keinen Schutz gegen Einbrecher.

Fenster mit Sicherheitsfolien nachrüsten

Zum Einbruchschutz können Fenster auch mit Sicherheitsfolien nachgerüstet werden. Die Folien bieten einen hohen Widerstand, wodurch der Zeitaufwand für das Überwinden des Hindernisses massiv ansteigt, selbst wenn der Einbrecher mit einem spitzen Gegenstand darauf schlägt. Das Glas wird zwar beschädigt, aber es wird nicht einfach zerspringen.

Die Folien werden für verschiedene Zwecke oder auch in Kombinationen angeboten:

  • Einbruchhemmende Folien
  • Sichtschutzfolien
  • Splitterschutzfolien
  • Sonnenschutzfolien
  • Kratzschutzfolien

Alle Folien haben gemeinsam, dass sie sich verhältnismässig einfach nachträglich auf Fensterscheiben auftragen lassen. Im Allgemeinen werden solche Filmbeschichtungen auf der Fensterinnenseite angebracht. Für die Wirksamkeit von einbruchhemmenden Folien ist die Befestigung des Folienrandes am Fensterrahmen, die sogenannte Randanbindung, besonders wichtig. Das Applizieren sollte darum von einem Fachmann ausgeführt werden.      

Einbruchschutz frühzeitig einplanen

Nachträgliche Massnahmen bieten alle einen gewissen Schutz. Allerdings ist ein von Beginn weg einbruchhemmend konstruiertes Fenster - ebenso wie eine entsprechende Türe - die wirksamere Lösung. Einbruchsicherungen sollten wenn immer möglich bereits in die Planungsphase einbezogen werden. Kontaktieren Sie hierfür Ihren Architekten oder die Fachleute der Polizei. 

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