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Eine Kooperation mit den Fachpersonen der GVB

Wann die Heizung abschalten?

Soll man die Heizung in der kalten Jahreszeit in unbenutzten Räumen oder bei Ferienabwesenheit abschalten? Wir haben beim GVB-Experten nachgefragt.

Frau schaltet die Heizung im Wohnzimmer aus.
Es ist nicht sinnvoll in unbenutzten Räumen die Heizung abzuschalten um Energie zu sparen.
(stö) Noch nie war der Ruf nach Energie sparen dringender als jetzt. Da liegt es nahe, die Heizung nur dann zu verwenden, wenn sie auch wirklich gebraucht wird. Aber ganz so einfach ist es nicht. 

Frostschäden vermeiden

Was kann geschehen, wenn die Heizung bei tiefen Aussentemperaturen abgeschaltet wird?

Dazu Marc Betschart von der Technischen Kundenbetreuung der GVB: «Wird ein Gebäude bzw. werden einzelne Räume über längere Zeit nicht beheizt, kann es zu Frostschäden in wasserführenden Leitungen kommen.» Der Experte weist darauf hin, dass solche Schäden von der GVB Aqua der GVB Privatversicherungen AG auch nicht übernommen werden. Möchte man in unbeheizten Bauten oder Räumen Frostschäden vermeiden, müssten bei Frostgefahr sämtliche Leitungen vorgängig entleert werden.

Zudem lauern in unterkühlten Bauten noch weitere gravierende Gefahren: «Wird ein Gebäude über längere Zeit nicht beheizt, kühlt die Bausubstanz ab. Dies kann zu verschiedenen Folgeschäden führen wie Risse, Ablösung von Beschichtungen, Kondenswasser infolge erneuter Aufwärmung, Schimmelbildung in Innenräumen etc.», erläutert Marc Betschart. Und auch hier kommen die Gebäudeversicherungen nicht für die Schäden auf.

Mindestemperatur unabdingbar

In Gebäuden ist somit ständig eine minimale Temperatur erforderlich, um mögliche Schäden an der Bausubstanz abzuwenden. Aber wie hoch soll diese sein?

Marc Betschart: «16 bis 19 Grad Celsius reichen völlig aus. Wem das zu kalt ist, kann punktuell über Einzelfeuerungen Wärme beisteuern.»

Letzteres gilt insbesondere für Fussbodenheizungen, die in der Regel Niedertemperatur-Anlagen sind. Im Vergleich zu Hochtemperatur-Heizungen mit Radiatoren brauchen Fussbodenheizungen länger, um Räume wieder aufzuheizen.

Ist eine Nachtabsenkung sinnvoll?

Modernere Heizanlagen verfügen über die Möglichkeit, nachtsüber die Temperatur zu senken. Bei älteren Anlagen ist dies auch über die Handsteuerung möglich. Aber lohnt sich das in jedem Fall? Nicht immer. In gut isolierten Gebäuden, in denen Wärme lange gespeichert werden kann, trägt die Nachtabsenkung zu einem geringeren Energieverbrauch und somit auch zu tieferen Heizkosten bei.

Bei schlecht isolierten Bauten ist es hingegen gut möglich, dass die Einsparung an Energie über Nacht durch das erneute, starke Aufheizen am darauffolgenden Morgen zunichte gemacht wird.

Als Faustregel gilt: Fällt die abgesenkte Temperatur während der Nacht um mehr als drei Grad, so ist die Nachtabsenkung nur mit Bedacht einzusetzen.

Und im Sommer?

Im Sommer brauchen Sie (hoffentlich) nicht zu heizen, aber denken Sie daran, dass Ihr Warmwasser mitunter auch über die Heizung aufbereitet wird. Im Vergleich zum Beheizen von Räumen ist der Energiebedarf für Warmwasser aber um ein Vielfaches kleiner.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
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