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Ob beim Hausbau die Dachform Steildach oder Flachdach zum Zuge kommt, hängt mehr von den örtlichen Vorschriften als vom persönlichen Geschmack ab. Grösser sind die Wahlmöglichkeiten bei der Dachart. Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Bauweisen wie Kaltdach, Warmdach oder Umkehrdach.
(stö) Ein Dach schützt bekanntlich nicht nur vor Regen, Wind und Schnee. Vielmehr dient es auch dazu, Kälte und Hitze draussen zu halten. Unabhängig von der jeweiligen Dachform haben sich im modernen Dachbau folgende Konstruktionsarten etabliert:
Ein Kaltdach besteht aus zwei Schichten: Auf der Aussenseite kommt die Dachabdichtung zu liegen und auf der Innenseite die Wärmedämmung. Dazwischen kann Luft zirkulieren. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit aus dem Innern des Gebäudes nach aussen geführt. Umgekehrt wird das Eindringen äusserer Feuchtigkeit durch eine raumseitige Dampfsperre bzw. Dampfbremse verhindert.
Im Gegensatz zum zweischaligen Kaltdach wird beim Warmdach die Dämmschicht direkt unter die der Aussenhaut verbaut. Auch beim Warmdach verhindert eine Dampfsperre die Durchdringung mit Feuchtigkeit. Moderne Materialien verhindern dabei, dass die Dachkonstruktion ihrerseits durch Feuchtigkeit Schaden nehmen kann.
Normalerweise kommt bei einer Dachkonstruktion die Abdichtung über der Dämmung zu liegen. Beim Umkehrdach hingegen wird die Abdichtung untenliegend eingebracht und darüber die Dämmung. Das tönt nach verkehrter Welt, kann bei Flachdächern aber durchaus Sinn machen. Insbesondere erlaubt ein Umkehrdach auch die Schaffung eines Gründachs.
Was die verschiedenen Dachformen betrifft, so dürften diese in erster Linie von den örtlichen Vorschriften und erst danach vom persönlichen Geschmack abhängen. Vielerorts ist es so, dass nicht nur die Dachform, sondern z.B. bei einem Schrägdach auch der Winkel der Dachneigung vorgeschrieben ist, damit ein einheitliches Erscheinungsbild entsteht.
Der grosse Vorteil eines Steildachs ist offensichtlich: Das Regenwasser kann ungehindert abfliessen. Zudem wird das Dach nicht den ganzen Tag über gleichmässig besonnt. Ob dabei ein Sattel- oder Schrägdach zur Anwendung kommt, hängt indes von der Gebäudekonstruktion selber ab. Die Möglichkeiten zur Dacheindeckung sind recht vielfältig und werden einzig durch allfällige Bauvorschriften eingeschränkt.
Das Flachdach ist mitnichten eine moderne Erfindung; begehbare Dächer waren bereits in der Antike bekannt. Während bei einem Schrägdach die Dachabdeckung vor Regen schützt, übernimmt beim Flachdach eine wasserdichte Dachabdichtung, zum Beispiel aus Bitumen oder Kunststoff, diese Aufgabe. Dabei sind zweischalige Kaltdächer bei Flachdächern aufwendiger zu erstellen als bei Steildächern, da letztere dank ihrer Neigung die Thermik für den Luftaustausch begünstigen. Entsprechend muss bei flach gebauten Kaltdächern der Luftraum zwischen den beiden Schalen gross genug und die Belüftung von mindestens zwei Seiten her gewährleistet sein.
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