Wünschen Sie mehr Tipps rund um Finanzierung und Hauskauf?
Abonnieren Sie jetzt den Themen-Newsletter «Finanzieren & Kaufen».
Träumen Sie von einer Immobilie im Ausland? Wir sagen Ihnen, was Sie dabei beachten sollten bezüglich Finanzierung, Kaufvertrag oder Steuern.
(rh) Gründe, ein Haus im Ausland zu kaufen, gibt es viele. Zum Beispiel die tieferen Immobilienpreise, besonders in Südeuropa, und die tiefen Zinsen für Hypotheken – was früher nur Wohlhabenden vorbehalten war, können sich immer mehr Menschen leisten. Falls Sie Wohneigentum im Ausland kaufen, müssen Sie einige Punkte klären, bevor Sie einen Kauf- oder Vorvertrag unterzeichnen.
Machen Sie Ferien, wo Sie ein Haus kaufen wollen. Falls Sie ein Objekt im Auge haben, können Sie es vielleicht erst mieten und so im Alltag testen. Am besten nicht nur im Sommer, wenn es schön und warm ist, sondern auch im Winter, wenn weniger los ist. Bietet die Lage, was Sie suchen? Gibt es in der Nähe, was Sie brauchen, vom Tante-Emma-Laden um die Ecke über Restaurants bis zum Arzt? Sind Sie nahe genug an einem Flughafen, um schnell nach Hause fliegen zu können, und weit genug entfernt, um ruhig zu wohnen? Reden Sie mit Nachbarn und fragen Sie, ob der Preis für das Haus ortsüblich und angemessen ist.
In der Schweiz sind wir verwöhnt. Ausbau und Standard sind nicht überall so hochwertig wie bei uns. Wenn Sie Ihr Traumhaus gefunden haben, lohnt es sich, eine Fachperson die Bausubstanz, Installationen und Haustechnik beurteilen zu lassen. Das kostet Sie weniger, als später ein tropfendes Dach reparieren oder die Wände neu isolieren zu müssen.
Grundbücher werden nicht überall so korrekt geführt wie bei uns. In Spanien zum Beispiel gilt ein Vertrag, auch wenn er nicht im Grundbuch eingetragen ist. Ein Handschlag oder Vertrag genügt. Und in Frankreich ist schon ein Kaufvertrag einklagbar. Weil sich das Recht stark von unserem unterscheidet, sollten Sie sich von einem Anwalt oder Notar beraten lassen. Fragen Sie, ob auf der Immobilie Nutzniessungs-, Weg- oder Durchfahrtsrechte, Baubeschränkungen, Grundpfandrechte oder Hypotheken lasten, bevor Sie einen Vertrag abschliessen. Und drängen Sie darauf, den Kauf sofort im Grundstückregister eintragen zu lassen.
Schweizer Banken finanzieren in der Regel keine Ferienhäuser im Ausland. Es gibt aber ausländische Banken in der Schweiz, die Immobilien an ihren Standorten im Ausland finanzieren. Die Alternative sind lokale Banken, die den Markt gut kennen. Dafür verhandeln Sie mit einer Bank vor Ort und zahlen wahrscheinlich mehr, weil die Hypothekarzinsen nirgendwo so tief sind wie bei uns, obwohl die Banken für ein Haus im Ausland höhere Zinsen verlangen als für eines in der Schweiz. Ein Tipp: Weil die Immobilienpreise im Ausland stärker schwanken, gehen Sie auf Nummer sicher und belehnen das Haus nicht über 50 %.
Immobilien werden grundsätzlich dort besteuert, wo sie stehen. Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass Wert und Ertrag in der Schweiz ein zweites Mal versteuert werden – allerdings fliessen sie in die Berechnung der Progression ein. Wenn Sie ein Haus kaufen, zahlen Sie fast überall 5 % oder mehr Grunderwerbssteuer, falls Sie bauen um die 20 % Mehrwertsteuer. Dazu kommen Notariats- und Registergebühren von einem bis drei Prozent und die Kosten für den Anwalt, der zum Beispiel in Griechenland obligatorisch ist. Später zahlen Sie Grundsteuer, allenfalls Vermögenssteuer und, falls Sie das Haus vermieten, Steuern auf den Mietertrag. In vielen Ländern wird ausserdem der Eigenmietwert besteuert, wie bei uns.
Abonnieren Sie jetzt den Themen-Newsletter «Finanzieren & Kaufen».