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Nachhaltiger Grillen: Die besten Tipps

Grillieren gehört zu des Schweizers Lieblingsbeschäftigungen im Sommer. Wer dabei nur an Rauch und riesige Steaks denkt, liegt falsch. Auch nachhaltiges Grillieren mit Rücksicht auf Umwelt, Klima und Tierwohl kann ein Genuss sein.

Tipps für nachhaltigeres Grillen
Lohnende Alternativen zum Holzkohlegrill sind – wenn man auf das typische rauchige Aroma verzichtet – Elektro- und Gasgrills.

(pg) Wurde früher einfach ein Feuer entzündet und ein Stück Fleisch über der Glut zubereitet, so ist das Grillen mittlerweile eine Wissenschaft. Es gibt viele Möglichkeiten, das Grillgut zuzubereiten und es gibt kaum noch Lebensmittel, die nicht auch auf einem Grill zubereitet werden (können). Immer mehr rückt aber auch die Frage in den Vordergrund, wie klima- und umweltfreundlich das Grillen ist. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle: Die Art des Grills, was Sie grillen und wie Sie das Essen servieren.

Die Art des Grills: Holzkohle, Elektro oder Gas?

Die Wahl des Grills ist ein wichtiger, wenn auch nicht der entscheidende Punkt auf dem Weg zu einer möglichst klimafreundlichen Grillmahlzeit. Grillfans schwören auf das rauchige Aroma, das ein Holzkohlegrill dem Grillgut verleiht. Daran ist nicht zu zweifeln. Allerdings schneiden Holzkohlegrills in der Umweltbilanz schlecht ab, denn beim Anfeuern und Abbrennen der Holzkohle entsteht viel Kohlenmonoxid und Feinstaub. Wer dennoch vom Holzkohlegrill nicht lassen will, sollte darauf achten, Schweizer Holzkohle zu verwenden. Die Transportwege sind deutlich kürzer und Sie können sicher sein, dass Sie mit Ihrem Grillabend nicht die Abholzung von Tropenwäldern unterstützen.

Lohnende Alternativen zum Holzkohlegrill sind – wenn man auf das typische rauchige Aroma verzichtet – Elektro- und Gasgrills. Bei Gasgrills verbrennen Propan oder Butan, was deutlich weniger Emissionen verursacht. Bei Elektrogrills entstehen keine direkten Emissionen, sie verbrauchen aber Strom. Hier kann die Bilanz weiter verbessert werden, indem Ökostrom vom Energieversorger bezogen wird.

Fleisch auf den Grill. Ja, aber…

Was auf den Grill bzw. anschliessend auf den Teller kommt, ist zumindest in Bezug auf den CO2-Ausstoss wichtiger als die Art des Grillens. Gemäss einer Ökobilanz des TÜV in Deutschland macht das Grillgut nahezu 95 Prozent der CO2-Emissionen eines Grillabends aus.

Denn trotz der kulinarischen Vielfalt, die sich mittlerweile auf der Grillplatte findet, ist Fleisch immer noch das wichtigste Grillgut. Gleichzeitig verursacht die Viehzucht rund 20 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase. Dazu trägt auch die Futtermittelproduktion bei, denn für den Anbau des wichtigen Futtermittels Soja werden zum Beispiel in Südamerika grosse Flächen des Regenwaldes abgeholzt. Rechnet man dann noch die langen und emissionsintensiven Transportwege hinzu, lässt sich die umweltschädliche Bilanz von Fleisch leicht ausrechnen.

Wenn das schlechte Gewissen also nicht mitgrillieren soll, dann setzen Sie wenn immer möglich auf Biofleisch aus der Schweiz statt auf Billigfleisch aus der Massentierhaltung. 

Fisch auf den Grill. Ja, aber nur mit Siegel

Ähnliches gilt für Fisch und Meeresfrüchte. In Zeiten überfischter Meere und fragwürdiger Fangmethoden ist die Frage, ob man einen Fisch mit gutem Gewissen kaufen und essen kann, berechtigt. Achten Sie daher immer auf entsprechende Siegel, die über die Fangmethode und das Fanggebiet Auskunft geben. Der WWF empfiehlt das MSC-Label als bestes Wildfisch-Zertifikat auf dem Markt, auch wenn er nicht mehr jede Zertifizierung unterstützt. Als Orientierungshilfe für Verbrauchende ist MSC noch immer empfehlenswert. Bei Zuchtfisch gewährleisten die Siegel von Bio und ASC die Rückverfolgbarkeit der Produkte.

Mehr als nur eine Alternative: Vegetarisch oder vegan

Auch auf dem Grill sind vegetarische und vegane Speisen inzwischen selbstverständlich.  Gemüse ist nicht nur gesund, es schmeckt vom Grill besonders gut. Und fast alle Gemüsesorten - Tomaten, Zucchini, Pilze, Peperoni, aber auch Auberginen oder Spargel - lassen sich auf dem Grill zubereiten, teilweise in einer Grillschale oder in einem Grillkorb, teils auch direkt auf dem Rost. Achten Sie auch hier darauf, möglichst lokales Gemüse zu verwenden.

Für sich vegan ernährende Menschen gibt es neben Gemüse mittlerweile eine grosse Auswahl an Fleisch- und Fischalternativen, von Tofu, Seitan über Sojasteaks bis hin zu veganen Bratwürsten.

Vom Grill auf den Teller 

Gerade bei einer grossen Gästeschar ist man möglicherweise versucht, die Leckereien vom Grill auf Einweggeschirr zu servieren und sich so den Abwasch zu ersparen. Das ist zwar praktisch, zerstört aber die Umweltbilanz Ihres Grillabends. Denn die Entsorgung von Grillabfällen wie Einweggeschirr, Aluschalen und Essensresten belastet das Klima. 

Häufige Fragen

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