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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Gemüsegarten zu überwintern. Tipps für die richtige Gartenpflege im Winter.
(sku) Die kalte Jahreszeit bringt für den Gemüsegarten eine Verschnaufpause, gefragt ist aber auch Zuwendung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Wintergemüse anbauen, Gründüngungen säen, mulchen, lockern oder umgraben. Der Bodentyp ist entscheidend für das Vorgehen. Das Ziel ist, die Bodenstruktur zu erhalten oder zu verbessern und die Mikroorganismen möglichst wenig zu stören.
Das Beste für die fruchtbare Erde ist, die Beete zu bepflanzen. Die Wurzeln lockern den Boden und verhindern, dass er sich verdichtet. Nährstoffe werden weniger ausgewaschen. Im Frühling reicht es, eine dünne Schicht reifen Kompost zu streuen und mit dem Kräuel die Oberfläche zu lockern.
Wichtig ist, die Wintergemüse von Anfang an in die Gartenplanung einzubeziehen und sie rechtzeitig zu säen und zu pflanzen.
Für die frühe Frühlingsernte lassen sich auf den Beeten auch Winterkopfsalat, Winterkefen, Zichoriensalate, Zwiebeln, Knoblauch oder Krautstiel überwintern.
Die Arbeit mit dem Spaten durchmischt die Bodenschichten, das heisst, die unfruchtbare mineralische Schicht kommt an die Oberfläche und überdeckt den fruchtbaren Humus, die Bodenlebewesen werden gestört. Die Schollen nach dem Umstechen haben die grössere Oberfläche als das flache Beet, der Regen wäscht deshalb mehr Nährstoffe aus. Das Umgraben hat viele Nachteile. Es empfiehlt sich nur bei Lehmböden. Diese eignen sich wegen der Staunässe nicht gut für den Anbau von Wintergemüse. Mit Umgraben lässt sich die Struktur dieser schweren Böden verbessern. Einerseits sprengt das in den Bodenporen gefrorene Wasser die groben Schollen, andererseits lässt sich Sand einarbeiten, und Mist oder Frischkompost fördert die Aktivität der Mikroorganismen. Bis im Frühling sind die Bodenverbesserer abgebaut; der Stickstoff, der dafür nötig ist, wird nicht den Pflanzen weggenommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schneckeneier und andere Schädlinge an die Oberfläche kommen, wo sie erfrieren oder von Vögeln gefressen werden.
Regen wäscht über den Winter die Nährstoffe aus dem Boden. Eine Gründüngung kann den Nährstoffverlust reduzieren. Dafür kann zum Beispiel Wickhafer, eine Mischung aus Sommerwicke und Sommerhafer, und Phacelia als Gründüngung verwendet werden. Sie sind nicht winterhart, gefrieren ab, was im Frühling die Bearbeitung der Beete erleichtert. Ende August bis Mitte Oktober wird sie auf die abgeernteten Beete gesät. Vor dem ersten Schnee oder Frost ist früh gesäte Gründüngung mit der Sense oder einer Grasschere zu mähen. Wenn die Pflanzen hoch sind, ziehen sie Mäuse und Schnecken an. Das Schnittmaterial kommt als Mulch auf leere Flächen. Mit dieser Decke verschlammt der Boden nicht, wenn es regnet. Auch Ernterückstände, Stroh, Gras oder Rasen dienen als Mulchdecke. Rasenschnitt darf nur dünn auf der Erde liegen, da er sonst verklebt und zu wenig Luft durchlässt. Laub hat den Nachteil, dass der Wind es fortbläst und es bis im Frühling nicht abgebaut ist.
Im Herbst ist entweder noch Gemüse oder eine Gründüngung auf den Beeten oder der Boden ist mit Mulch bedeckt. Deshalb wird erst ab Januar mit der Grabgabel gelockert, wenn das Gemüse geerntet ist, die Gründüngung abgefroren und die Mulchschicht zum grössten Teil abgebaut ist. Für die tiefe Lockerung stösst man die Grabgabel ganz in den Boden, hebt die Erde leicht an und bewegt die Gabel von sich weg. Dieses Lockern durchlüftet, ohne die Bodenschichten zu mischen oder die Kleinstlebewesen zu stören. Erst im Frühjahr wird kurz vor der Saat oder Pflanzung von Mittel- bis Starkzehrern ein bis zwei Schaufeln Kompost pro Quadratmeter verteilt und mit dem Kräuel leicht eingearbeitet.
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