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Kompost richtig einsetzen

Das Kompostieren hilft Abfälle verwerten und die Komposterde bringt den Garten in Schuss. Richtig eingesetzt und dosiert, werden Gartenpflanzen durch die Erde vom Komposthaufen optimal ernährt.

 Das Kompostieren hilft Abfälle verwerten und die Komposterde bringt den Garten in Schuss.
Kompost kann das ganze Jahr über ausgebracht werden. Im Gemüsegarten ist eine Anwendung im Frühjahr zu empfehlen.

(sku) Verrottetes, organisches Material in Form von Kompost enthält nicht nur wertvolle Nährstoffe für das Wachstum von Pflanzen, sondern hilft auch, die Bodenstruktur zu verbessern. Nebst dem Gemüsebeet, lässt sich Kompost sowohl in der Blumen- und Gehölzrabatte wie auch im Obst- und Beerengarten einsetzen.

Den Kompost richtig dosieren und ausbringen

Mit einer Kompostgabe von 2 - 3 Litern pro Quadratmeter und Jahr kann der Nährstoffbedarf vieler Kulturen gedeckt werden. Dies entspricht einem 10 Liter-Kessel Kompost, der auf 4m2 verteilt wird. Für Pflanzerden wird 1/3 reifer Kompost, 1/3 Landerde und 1/3 Torf oder Torfersatz zusammengengemischt. Zu viel Kompost kann die Pflanzen auch schädigen.

Beim Ausbringen wird der reife Kompost nur oberflächlich in die obersten 5 bis 10 cm Erde eingearbeitet. Das weitere Verteilen des Kompostes übernehmen die Bodenlebewesen. Kompost kann das ganze Jahr über ausgebracht werden. Im Garten ist eine Anwendung im Frühjahr zu empfehlen. Starkzehrende Pflanzen wie Kohlgewächse, Gurken, Kartoffeln, Lauch oder Sellerie können zusätzliche Gaben unter dem Jahr erhalten. Im Herbst kann Kompost auch als Mulchschicht eingesetzt werden. Komposterde ist nicht für Pflanzen geeignet, die einen sauren Boden verlangen, wie Moorbeetpflanzen, Erikas oder Rhododendron.

Die richtige Kompostieranlage für den Hausgarten

Die Wahl des geeigneten Kompostiersystems richtet sich nach der Grösse des Gartens und der Menge des Materials. Wichtig ist, dass die Kompostanlage auf natürlichem Untergrund angelegt wird.

  • Einfach ist das Anlegen eines Kompost mittels Kompost-Miete oder Walmkompost, da sich das Material einfach umschichten lässt. Eine Kompost-Miete braucht Platz und ist dort sinnvoll, wo viel Kompostiermaterial anfällt. Wichtig ist, den Komposthaufen luftdurchlässig abzudecken.
  • Einfach sind auch offene Komposter oder Kompostsilos aus Holz oder Drahtgeflecht, die oben und unten offen sind und sich auch im Eigenbau herstellen lassen. Weil die Rotte von oben nach unten verläuft und das unten liegende Material reifer, aber schwerer zugänglich ist, ist es sinnvoll, zwei Kompostbehälter aufzustellen. Ist der erste Behälter voll, kann das Kompostgut in den zweiten Behälter umgesetzt werden. Dies beschleunigt den Kompostierprozess.
  • Für kleine Gärten sind Schnell- oder Thermokomposter geeignet. Diese sind im Gartenfachhandel erhältlich und sollten sowohl Luft wie auch Feuchtigkeit durchlassen. Durch Wärmeentwicklung im Innenbereich erfolgt die Kompostierung rascher.

Pilze, Würmer und Tausendfüssler an der Arbeit

Kompost kann zu jeder Jahreszeit angelegt werden. Der Rottevorgang lässt sich in verschiedene Phasen einteilen. In den ersten Tagen der Abbauphase vermehren sich im frischen Kompost unzählige sauerstoffliebende Pilze und Bakterien. Während der Umbauphase besiedeln Pilze den Kompost, welche schwer abbaubare Stoffe zerlegen. In der Aufbauphase übernehmen Fadenwürmer, Asseln, Springschwänze und Tausendfüssler ihre Aufgabe. In der Reifephase bilden Kompostwürmer aus Ausscheidungsmaterial kleine, strukturierte Klümpchen, die sogenannten Krümel. Nach den Kompostwürmern besiedeln zuletzt Regenwürmer das Material und lockern es weiter auf.

Nach drei bis vier Monaten wird der Verrottungszustand kontrolliert. Ist die Kompostmischung erdig und feucht, kann sie weitere zwei bis drei Monate liegen bleiben. Ist der Kompost zu nass oder trocken, wird er umgesetzt und neu zusammengemischt. Das Umschichten zwei bis drei Mal im Jahr fördert so oder so die Rotte.

Nach etwa einem Jahr, oder je nach Rottevorgang auch früher, kann die fertige Komposterde mit einem Wurfgitter gesiebt werden. Es ist wichtig, nicht verrottete Pflanzenteile auszusieben. Was im Sieb hängen bleibt, kann als Strukturmaterial unter die frischen Abfälle gemischt werden.

Je nach Rotteverlauf ist der Kompost nach rund 12 Monaten reif für die Verwendung. Guter Kompost ist dann einsatzbereit, wenn er verrottet ist und eine krümelige Struktur aufweist. Der Reifegrad kann mit einem «Kressetest» festgestellt werden. Dabei wird aus der Mitte eines Kompostlagers etwas Erde entnommen und Kressesamen ausgesät. Spriesst die Kresse nach drei bis vier Tagen, ist der Kompost bereit für den Einsatz im Garten.

Was tun, damit der Kompost nicht stinkt?

Damit der Kompost nicht zu stinken beginnt, werden die frischen Abfälle gut eingearbeitet und mit Steinmehl bestäubt. Auch das Zugeben von Strukturmaterial wie zum Beispiel Laub, Stroh oder Holzhäcksel schafft Abhilfe. Für eine optimale Verrottung und zur Verbeugung von Problemen mit dem Kompost ist es empfehlenswert, grobes mit feinem und nasses mit trockenem Material zu mischen.

Drückt man die Komposterde mit der Hand aus und es tropft Wasser, ist er zu nass. Oft liegt es am falschen Kompostmaterial, das aufgeschichtet wurde. Der Klassiker ist das zu starke Beimischen von Rasenschnitt. Besser ist es, den Rasenschnitt zu trocknen, bevor man ihn auf den Kompost gibt. Auch die Menge sollte dosiert sein. Beim Kompostieren kommt es auf das richtige Mischungsverhältnis an.

Auf Trockenheit weisen eine rissige, stark krümelige Struktur der Kompostrotte oder gar Ameisen im Komposthaufen hin. Abhilfe schafft das Bewässern sowie das Umschichten mit Zugaben von feuchten Kompostmaterialien wie zum Beispiel Rasenschnitt oder Rüstabfällen von Obst und Gemüse. Für den Kompost ist ein schattiger Standort wählen.

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