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In der Schweiz kosten Elementarereignisse wie Hochwasser die Gebäudeversicherungen durchschnittlich 150 Millionen Franken im Jahr. Schuld daran ist nicht nur der Klimawandel. Welches aber sind geeignete Schutzmassnahmen gegen drohendes und akutes Hochwasser?
(stö) Hochwasser wird durch intensive oder langanhaltende Niederschläge oder durch Schneeschmelze verursacht. Dies führt zu einem erhöhten Abfluss, der über das Gerinne des Gewässers hinausführt: Wasser tritt über die Ufer. Unterschieden wird zwischen dynamischer Überschwemmung, wie z.B. bei Sturzbächen und statischer Überschwemmung, wenn z.B. Seen oder Flüsse über die Ufer steigen.
Die Zukunft verheisst Schweizer Wohneigentümern punkto Hochwassergefahr nichts Gutes. Das beratende Organ für Fragen der Klimaänderung (OcCC) schreibt auf seiner Website, dass sich «der globale Wasserkreislauf als Folge der Erwärmung intensiviert». Dies führe einerseits zu deutlicheren Trockenperioden, andererseits zu intensiveren Starkniederschlägen. Auch die Nationale Plattform Naturgefahren (PLANAT) des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) rechnet damit, dass sich aufgrund des Klimawandels in Zukunft Niederschläge intensivieren. Zudem soll es im Winter aufgrund der steigenden Schneefallgrenze mehr Niederschlag geben, was Auswirkungen auf die Abflüsse habe. Als Folge dieser Entwicklung dürften sich Ereignisse wie Hochwasser mit nachfolgenden Überschwemmungen häufen.
Unabhängig von der Klimaveränderung beeinflussen gemäss PLANAT folgende Faktoren das Hochwasserrisiko:
Die sich verändernden klimatischen Bedingungen sind nur ein Grund für die prognostizierte Zunahme der Schäden. Ein weiterer liegt in der Wertsteigerung und zunehmenden Wertkonzentration der Gebäude. Der Bericht «Elementarschäden: Verhütung und Ursachenforschung» der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen nennt zudem nicht-gefahrengerechtes Verhalten als weitere Schadenursache bei Hochwasser. Darunter sind u.a. zu verstehen:
Für Versicherungen sieht der Bericht folgenden Handlungsspielraum: Sie können ihre Prämien erhöhen, schlechte Risiken vom Versicherungsschutz ausschliessen (was in Kantonen mit Kantonaler Gebäudeversicherung und Versicherungsobligatorium wie beispielsweise dem Kanton Bern nicht möglich ist) und/oder sich in der Prävention engagieren. Für die Gebäudeversicherung Bern steht Prävention im Vordergrund. Sie berät Wohneigentümer kostenlos, wie sie ihr Gebäude besser schützen können, und sensibilisiert die öffentliche Hand wie auch Bauherren für Naturgefahren – denn die beste Prävention beginnt bereits bei der Planung.
Dank gezielten Vorbereitungen und entsprechendem Verhalten vor, während und nach einem Hochwasser können Schäden vermieden oder vermindert werden. Wer in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnt, sollte deshalb frühzeitig gezielte Vorbereitungen treffen und sein Verhalten auf diese Gefahren abstimmen. Bei Hochwasser heisst das oberste Gebot aber kurz: Das Wasser mit allen Mitteln möglichst vom Haus fernhalten.
Im Weiteren gelten die folgenden Empfehlungen:
Viele hochwassergefährdete Gemeinden und Städte bieten für ihre Bürger Hochwasser-Checklisten an. Fragen Sie nach!
Vorkehrungen sind stets objektbezogen, «goldene Tipps» gegen das nächste Hochwasser gibt es nicht. Wohneigentümer, die sich für Schutzmassnahmen an ihrem Gebäude orientieren, sollten sich deshalb unter Tel. 0800 666 999 an die Elementarschaden-Experten der Gebäudeversicherung Bern (GVB) wenden. Diese können über die im konkreten Fall am besten geeigneten Massnahmen informieren.
Die Stiftung für Prävention und nicht versicherte Gebäudeschäden der GVB unterstützt diverse geplante Hochwasserschutzmassnahmen finanziell. Das Gesuch muss vor der Realisierung der Massnahmen an die Stiftung eingereicht werden.
Das Gesuchsformular finden Sie unter www.gvb.ch/stiftung.
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