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Meerschweinchen: Tipps zur artgerechten Haltung

Meerschweinchen grunzen, glucksen, pfeifen und sind überaus lebhaft – sofern ihre Haltung und ihr Gehege artgerecht sind. Lesen Sie jetzt unsere Tipps dazu.

Meerschweinchen sind glücklicher zu Zweit
Meerschweinchen sind glücklicher zu zweit

(mei) Grosse Knopfaugen in flauschigem Fell – wen verlockt das nicht zum Knuddeln? Insbesondere, da das «flaumweiche Bündel» scheinbar stoisch gelassen bleibt, wenn Menschenhände es malträtieren. Dass Meerschweinchen schlichtweg starr vor Schreck sind und sich aufgrund ihres angeborenen Verhaltens nicht wehren, ist meist nicht bekannt. Wenn Sie diesen und anderen Missverständnissen nicht erliegen möchten, ist es ratsam, sich vor der Anschaffung von Meerschweinchen ausführlich zu informieren.

Meerschweinchen nur in Gruppenhaltung

Meerschweinchen sind äusserst sozial und müssen in Gruppen gehalten werden. Empfehlenswerte Zusammensetzungen sind ein bis zwei Weibchen und ein kastriertes Männchen oder reine Weibchengruppen. Das Männchen sollte im Alter von etwa vier Wochen, noch vor der Geschlechtsreife, kastriert werden.

Die artgerechte Unterbringung von Meerschweinchen

  • Im Freien: Ein grosses Freilaufgehege im Garten ist für Meerschweinchen ideal. Ein Gehege von mindestens vier Quadratmetern ist hier die richtige Wahl. Das Gehege muss mit mehreren Unterschlüpfen ausgestattet sein, die allen Meerschweinchen gleichzeitig Schutz bieten. Als Standort geeignet ist ein geschützter Platz, der im Sommer stets Schatten unter Sträuchern oder Bäumen bietet. Ansonsten könnten die hitzeempfindlichen Tiere einen Hitzschlag erleiden und sterben. Das Gehege muss vor Füchsen und Mardern gesichert sein oder einen sicheren und gut isolierten Stall enthalten, in dem die Meerschweinchen die Nacht verbringen.
  • Im Haus oder in der Wohnung: Eine Gehegefläche von zwei Quadratmetern für zwei Tiere ist für eine artgerechte Haltung von Meerschweinchen das Mindeste. Wer das Gehege mit einer zweiten Etage inklusive Rampe und Häuschen ausstattet, kann die nutzbare Fläche weiter vergrössern. Es besteht die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln und etwas Fantasie selbst eine passende Behausung zu bauen. Das Gehege sollte an einem ruhigen, hellen Ort stehen, stets mit frischer Luft versorgt sein und vor direkter Sonneneinstrahlung sowie Durchzug bewahrt werden. Räume, in denen geraucht oder Musik gehört wird oder in denen der Fernseher läuft, sind für ein Meerschweinchen-Gehege ungeeignet.

4 Tipps für das Meerschweinchen-Gehege

  1. Versteckmöglichkeiten in allen Variationen sind gefragt – schliesslich handelt es sich bei den ängstlichen Meerschweinchen um Fluchttiere. Konkret sollte mindestens ein Unterschlupf pro Individuum vorhanden sein. Prädestiniert als Verstecke sind für den Aussenraum geeignete Holzhäuschen, hohle Baumstämme, Korkrinden, Tannenäste, Wurzelstrünke, Harassen sowie Betonröhren mit einem Durchmesser von mindestens 20 cm.
  2. Nagematerial, damit die Zähne der Meerschweinchen kurz bleiben. Geeignet sind frische Zweige von ungespritzten, ungiftigen Bäumen und Sträuchern wie Buche, Hasel oder Rottanne. Das Nagematerial sollte mehrmals pro Woche ausgewechselt werden.
  3. Die Einrichtungsbestandteile müssen so platziert sein, dass die Meerschweinchen rundherum die Flucht ergreifen können. Sackgassen sind ebenso zu vermeiden wie Hüttchen in einer Ecke.
  4. Bei einem Wohnungskäfig ist ein Kunststoffboden mit geeignetem Einstreu wie z. B. Strohhäcksel, Hanfstroh oder Rindenschnitzel unabdinglich. Darauf gibt man eine Schicht Stroh. Frisches Nagematerial in Form von Ästen ungespritzter und ungiftiger Bäume wie beispielsweise Buche, Hasel oder Rottanne bringen die «Knopfaugen» zum Leuchten und dient überdies als Deckung.

Die richtige Nahrung für Meerschweinchen

  • Wussten Sie, dass Meerschweinchen einen Magen-Darmtrakt von 2,2 m Länge besitzen und dass dieser ausgesprochen empfindlich ist? Rasche Futterwechsel sind daher zu vermeiden, ebenso Fasten.
  • Hauptnahrungsmittel der Meerschweinchen ist relativ grobes, langfaseriges Heu. Es darf weder feucht noch staubig sein.
  • Meerschweinchen sind die einzigen Tiere, die Vitamin C nicht selbst im Körper herstellen können. Sie brauchen daher täglich Vitamin-C-haltiges Futter. Die besten Vitamin-C-Lieferanten sind Fenchel, Peperoni, Tomaten und alle Kohlsorten (an welche die Meerschweinchen jedoch langsam gewöhnt werden müssen).
  • Weitere geeignete Gemüse sind Salate, Karotten und Gurken.
  • Als Kräuter in Frage kommen Petersilie – der Renner bei Meerschweinchen – Brennessel, Rüebli- oder Fenchelkraut oder ungespritzte Brombeer- oder Rosenblätter.
  • Von Kartoffeln und Avocados muss man hingegen die Finger lassen: Sie sind für Meerschweinchen giftig. 

Kinder und Meerschweinchen

Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere. Sie leiden unter massivem Stress, wenn sie von oben gepackt, hochgehoben, herumgetragen oder gestreichelt werden. Die Devise lautet deshalb: beobachten statt streicheln. Das gilt auch für Kinder. Die Erwachsenen sind hier gefordert und sollten ihre Sprösslinge beim Umgang anleiten und beaufsichtigen.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
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