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Energiemanagement fürs Eigenheim

Der kombinierte Betrieb einer Photovoltaikanlage, einer Wärmepumpe oder eines Elektrofahrzeugs kann mit einem Energiemanagementsystem automatisiert werden. Dies erhöht die Effizienz, spart Energiekosten und erhöht die Rentabilität der Anschaffungen.

Besitzt man eine Ladestation vor dem Haus und eine Solaranlage auf dem Dach, lohnt sich ein System für Energiemanagement
Vor allem in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, einer Wärmepumpe oder einem Elektrofahrzeug bringen Systeme für das Energiemanagement grosse Vorteile.

(hm) Die Idee stammt aus der Industrie. Um einen maximalen Bedarf beim Strombezug zu beschränken, übernehmen in Fabriken und Gewerbehallen «Energiemanager» gewisse Regel- und Abschaltfunktionen. In Gastbetrieben beispielsweise schalten Wäschetumbler aus, wenn in der Küche der Grosskochherd zum Einsatz kommt. Im trauten Heim ist der Stromverbrauch gesamthaft eine Nummer kleiner, die Wirkung eines Energiemanagementsystem (EMS) kann trotzdem genauso positiv sein.     

Elektrizität ist allgegenwärtig

Besondere Vorteile bietet ein EMS in einem «vollelektrifizierten Haus», weil sich damit Stromverbraucher und Photovoltaikanlage verknüpfen lassen. Produktion und Nutzung des eigenen Stroms können so dem Gleichgewicht angenähert werden. Dadurch erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil, also jener Teil des Stroms, der beim Eigenkonsum nicht zusätzlich bezahlt werden muss. Zwar fliesst weniger Strom ins öffentliche Netz. Allerdings können Hauseigentümerschaften längst nicht mehr damit rechnen, von den Elektrizitätswerken für ihren gelieferten Strom ausreichend entschädigt zu werden. Die Strompreise beim Bezug sind hoch, die Entschädigung für die lokale Produktion klein. Deshalb verspricht ein EMS ein profitableres Geschäft.

Die Küchengeräte «hängen» am Strom, der Fernseher und der PC sowieso. Doch in vielen Haushalten kommen eine Wärmepumpe und E-Bikes oder ein Elektrofahrzeug als Energiekonsumenten dazu. Falls eine PV-Anlage auf dem Dach montiert ist, macht das EMS richtig Spass. Energiemanagement lohnt sich auch mit weniger Geräten, der Spareffekt fällt jedoch geringer aus.   

«Schaltbare Verbraucher»

Hauseigentümerschaften ist zu empfehlen, alle schaltbaren Elektrogeräte aufzulisten. Denn nur diese können je nach Verfügbarkeit von Solarstrom zu- oder wieder abgeschaltet werden. Ein Kochherd ist dafür denkbar ungeeignet, eine Wärmepumpe dagegen schon. Elektroboiler, Waschmaschine und E-Bike gelten ebenfalls als sehr gut «schaltbar». Den Eigenverbrauch erhöhen lässt sich auch mit einer Batterie, indem diese tagsüber, bei strahlendem Sonnenschein, aufgeladen und abends zum Kochen und Fernsehen entladen wird. 

Strom ist nicht gleich Strom

Wieso ist der Strom aus dem EW im Preis so viel höher als das Entgelt für die Einspeisung von Solarstrom? Weil es sich um dieselbe Stromqualität handelt, müsste der Preis ähnlich oder gleich sein. Dem ist nicht so, weil in beiden Fällen  ̶  Einspeisung und Bezug  ̶  die Netznutzungsgebühren dazukommen. Verbraucht der Hauseigentümer seinen eigenen Strom direkt, also ohne das Netz zu nutzen, fallen diese Gebühren weg. Die Nutzung des Netzes kostet in etwa gleichviel wie der Strom selbst  ̶  je etwa 8 bis 10 Rappen. In einem Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4'000 Kilowattstunden und einem Eigenverbrauch von 60 Prozent, ergibt sich eine Einsparung von etwa 200 Franken pro Jahr (Netznutzungsgebühr 8 Rappen).        

Das EMS steckt im Schaltschrank

Um die Verdrahtung mit den Verbrauchern und der PV-Anlage zu vereinfachen, montieren die Elektroinstallateure das Energiemanagementsystem in der Regel in die Elektroverteilung. Von da aus braucht es eine Verbindung zu einer Bedienungsoberfläche, zumeist in der Form eines PC. Der Computer mit Webanbindung bietet die Option, über ein Smartphone das EMS zu steuern. Dann lässt sich die Wärmepumpe vom Feriendomizil sogar von Zuhause aus dirigieren.

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  • hausinfo
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