Wände & Fassade

Hausfassaden im Kostenüberblick

Die Kosten einer Fassade hängen von der Befestigung und vom Oberflächenmaterial ab. Zwar können sich die Quadratmeterpreise um den Faktor zwei unterscheiden. Doch meistens sind teurere Variante langlebiger und einfacher im Unterhalt.

Die unterschiedlich konstruierten Fassadensysteme spiegeln sich in grossen Preisdifferenzen wieder.
Die unterschiedlich konstruierten Fassadensysteme spiegeln sich in grossen Preisdifferenzen wieder.

Was darf es sein: eine verputzte Kompaktfassade oder eine vorgehängte Fassade mit Hinterlüftung? Sucht man in Neubaustatistiken nach dem Marktanteil, scheint die Entscheidung klar: Die meisten Wohnhäuser sind in Putzwände eingehüllt; nur etwa ein Drittel sind hinterlüftet und verkleidet. Warum das so ist, scheint mit einem Blick auf die Kosten ebenfalls schnell geklärt. Eine kompakt aufgebaute, mineralische Fassade, auf die nur Putz und Farbe aufgetragen wird, ist im Baubudget ab 150 Franken pro m² zu kalkulieren. Etwas komplizierter ist die hinterlüftete Fassadenvariante aufgebaut; mit den deutlich höheren Kosten, die bei rund 230 Franken pro m² beginnen, sind die Unterkonstruktion respektive das Aufhängesystem sowie das Material für die Verkleidung zu bezahlen. Der Aufwand für ein zweischaliges Mauerwerk liegt irgendwo dazwischen.

Bei allen Varianten ist jedoch auch die Dämmschicht dazuzurechnen. Hierzu gilt die Faustregel, dass obige Investitionsbeträge in etwa verdoppelt werden.

Unterschiedliche Lebensdauer

Auch bezüglich Lebensdauer ist sich die Baufachwelt einig: Besteht die Gebäudehülle aus einem doppelten Mauerwerk oder einem hinterlüfteten Fassadensystem, ist sie langlebiger und unterhaltsärmer als eine verputzte Hauswand. Letztere gelten als schmutzempfindlicher und sind regelmässig zu reinigen oder sogar neu zu streichen. Hauseigentümer, die sich für eine günstige Fassadenvariante entscheiden, riskieren deshalb, mehr Geld für den späteren Unterhalt auszugeben.

Allerdings spielt die Ausführungsqualität bei jeglichen Fassadentypen eine wichtige Rolle. Sowohl hinterlüftete, verkleidete Systeme als auch die verputzte Alternative können gut oder schlecht ausgeführt werden und deshalb schon nach kurzer Zeit beschädigt sein.

Ungenügender Feuchteschutz

Vor allem ein ungenügender Schutz vor Wassereintritt verursacht häufig schwer zu entdeckende Baumängel. Bei hinterlüfteten Fassaden ist deshalb auf Dachränder zu achten, die Regenwasser ableiten. Derweil fällt bei Putzfassaden die Vernachlässigung des Sockelbereichs auf, so dass sich die Feuchtigkeit des Bodens praktisch ungehindert auf die Hauswand ausbreiten kann. Und für beide Varianten gilt: An allen Anschlussstellen – beim Dach ebenso wie bei den Fensterleibungen – ist auf Materialien zu achten, die sich unter Wärmeinwirkung ähnlich stark ausdehnen.

Effektiv ist der Kostendruck auf Baustellen hoch. Oft entscheiden sich Bauherrschaften für günstige Angebote von Unternehmern, ohne sich der Risiken einer mangelhaften Ausführung bewusst zu sein. Lorenzo Nägeli, Geschäftsführer des Instituts für Gebäudehülle, empfiehlt deshalb, etwas mehr Zeit und Geld in die Kontrolle des Fassadenbaus einzuplanen und dafür eventuell sogar eine zusätzliche Fachperson wie Bauleiter oder Architekten beizuziehen.

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