Einkaufswagen Suchen
Finanzieren & Kaufen
Recht
Bauen & Renovieren
Sichern & Versichern
Wohnen
Garten & Balkon

Wartung und Unterhalt von Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen benötigen an sich wenig Unterhalt. Dennoch sind sie regelmässig zu kontrollieren und bisweilen auch zu reinigen. Aber selbst nach 40 Jahren funktionieren Solarmodule noch.

Unterhalten Sie ihre Solaranlage beispielsweise mit regelmässiger Reinigung
Neben regelmässigen Kontrollen ist bisweilen an eine Reinigung der Solaranlage zu denken.

Die älteste Photovoltaikanlage (PV) der Schweiz hat die Erwartungen übererfüllt. Als die Tessiner Fachhochschule SUPSI die ersten Solarmodule installierte, hätte sich niemand gedacht, dass diese 40 Jahre später immer noch Strom liefern. Ihr Leistungsmaximum erreicht immer noch 80 Prozent des ursprünglichen Werts. Einige davon werden nun sogar für eine nächste Nutzungsperiode auf dem Dach des SUPSI-Neubaus in Mendrisio weiter verwendet. Und auch an anderen Orten in der Schweiz weiss man um die Wertbeständigkeit von PV-Modulen. Werden Gebäude mit Solardach abgebrochen, ist die PV-Anlage oft das einzige Bauteil, das sich zur Weiterverwendung an einem anderen Ort eignet. Solche ReUse-Anlagen sind etwa auf dem Campus der Zürcher Fachhochschule in Winterthur oder auf dem Forschungsgebäude der Empa in Dübendorf in Betrieb. Zudem muss bislang weniger als ein Promille der in der Schweiz installierten PV-Anlagen ersetzt werden.

Die meisten PV-Hersteller geben eine durchschnittliche Lebensdauer von 25 Jahren und eine Ertragseinbusse von höchstens 20 Prozent an. PV-Forscher an der Berner Fachhochschule sehen eine durchschnittliche Lebensgarantie von 40 Jahren als möglich und wünschenswert an. Ausnahmen sind der Wechselrichter und viele Kabelverbindungen, die bisweilen nach wenigen Jahren oder spätestens nach etwa 15 Jahren ausgetauscht werden müssen. Ansonsten bleibt der Unterhaltsaufwand bei PV-Anlagen minimal. Trotzdem warnen Berner Solarexperten davor, vollständig auf eine Pflege zu verzichten. Insofern gilt: Wer eine Anlage energetisch überwacht und periodische Kontrolle durchführt, erkennt frühzeitige Verschmutzungen und Schwachstellen, was Ertragseinbussen bei Solarmodulen verhindern kann.

Feinstaub und Laub

Regen und Schnee sind sogar erwünscht: Sie reinigen die Glasoberflächen natürlich und dies mit meistens ausreichender Wirkung. Doch in der Nähe von Industriekaminen, verkehrsreichen Strassen, Eisenbahnlinien und anderen Feinstaubquellen sammelt sich Schmutz an, der die transparenten Oberflächen beeinträchtigt. Solche Schmutzstreifen können die Stromerträge um etwa 4 bis 8 Prozent verringern, wurde am Solarlabor der Berner Fachhochschule gemessen. Im Extremfall können sich die Stromerträge sogar auf 70 Prozent reduzieren. Weil sich Schmutz selbst auf Anlagen mit Neigungswinkel über 60° ablagern kann, empfehlen Forscher und Fachleute eine periodische Kontrolle. Der Putzaufwand und der Reinigungsrhythmus sind jeweils vor Ort zu bestimmen.

Eine regelmässige visuelle Kontrolle auf dem Dach ist leicht umsetzbar: Ein Blick im Herbst genügt, um den Reinigungsbedarf abzuschätzen. Allfälliges Laub lässt sich mit Wasser oder einem feinen Besen einfach entfernen. Und nach einem Hagelzug nochmals genauer nachzuschauen, schadet ebensowenig.

Eine wichtige Voraussetzung für solche Kontrollgänge ist aber: Die Sicherheitsregeln für Dacharbeiten sind einzuhalten. Dazu gehören etwa fest installierte Ankerpunkte, so dass sich Solarteure oder private Hausbesitzer sicher am Seil auf einem Solardach bewegen können.

Reinigungsfirmen bieten sich an

Gleichzeitig bieten immer häufiger Reinigungs- und Hauswartungsfirmen den Unterhaltsservice für Photovoltaikanlagen – als Zusatz zur Fenster- oder Fassadenreinigung – an. Eine Reinigung nach wenigen Jahren wiederholt genügt; die jährliche Sichtkontrolle ist dennoch empfehlenswert. Bei einer Neuinstallation hilft die richtige Auswahl der Produkte. Hochwertige PV-Module besitzen meistens nicht nur kratzfeste Abdeckungen, sondern sind auch weitgehend fugenlos montiert. Vor allem die Details an den Rändern sind zu beachten, damit sich nirgends Schmutz festsetzen kann. Qualitativ hochstehende Anlagen weisen kaum Überstände auf, an denen sich Schmutz und Laub festsetzen kann. Besonders gerahmte Anlagen mit flachem Neigungswinkel sind schmutzempfindlich.

Wartungsverträge als Garantiegrundlage

Doch aufgepasst: Die Solarmodule sind nicht die ganze PV-Anlage. Dazu gehören auch die Verkabelung, der Wechselrichter, der Stromzähler und das Montagesystem. Eine bekannte Schwachstelle ist der Wechselrichter, der als elektrotechnisch komplexes Aggregat oft früher als erwartet Probleme oder sogar Ausfälle verursachen kann. Solarfachleute empfehlen daher, nach der Installation von PV-Anlagen jeweils einen Wartungsvertrag mit dem Lieferanten zu vereinbaren. Dies hat den Vorteil, dass allfällige Garantiefälle widerspruchsfrei akzeptiert und behoben werden können.

Eine periodische Kontrolle mithilfe einer Wärmebildkamera ist ebenfalls als sinnvoll zu betrachten. Denn nur so sind allfällige Probleme bei der Verkabelung oder an den Solarzellen selbst zu erfassen. Ein Betriebsmonitoring ergänzt mit einer periodischen Kontrolle wird von Installationsfirmen inzwischen als Teil einer regulären Leistungsdiagnose angeboten.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto