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Die roten Samtmilben sind emsige Nützlinge. Im frühen Sommer bevölkern die scharlachroten, samtigen Spinnentiere den Garten und leisten ganze Arbeit. Dabei halten die Tiere Schädlinge von Ihren Pflanzen fern und sorgen zudem für einen gesunden Gartenboden. Wir stellen Ihnen die Nützlinge vor.
Die rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum) macht ihrem Namen alle Ehre. Der scharlachrote Körper des 1 bis 4 Millimeter grossen Tieres ist dicht behaart und hat ein samtiges Aussehen. Im Volksmund wird die rote Samtmilben auch als Sammetmilbe oder Scherflein bezeichnet. Die rote Samtmilbe ist ein heimischer Vertreter der Laufmilben und ist in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet. Wichtige Erkennungsmerkmal des Nützlings sind die langen Vorderbeine und die scherenartigen Kieferklauen. Die Tiere fallen durch einen auffällig vergrösserten Hinterleib auf. Der Nützling wird nicht selten mit einem Schädling, der roten Spinne (Panonychus ulmi), verwechselt. Doch lassen sich die beiden Tiere sehr gut voneinander unterscheiden. Die rote Spinne ist mit einer Körpergrösse von 0.5 Millimetern bedeutend kleiner als die rote Samtmilbe. Der Körper der roten Spinne ist nicht behaart. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Auf dem Rücken des Schädlings finden sich abstehende Borsten.
Rote Samtmilben ernähren sich von Blattläusen, Schneckeneiern und allerlei schädlichen Insekten. Die bodenlebenden und weichhäutigen Insekten werden von dem Nützling gejagt und ausgesaugt. Zu einer besonderen Leibspeise der roten Samtmilbe zählen auch die Eier der Insekten. Im Garten dämmen die Spinnentiere somit die Population der Schädlinge erfolgreich ein.
In einer trockenen und warmen Umgebung fühlen sich rote Samtmilben besonders wohl. Die Nützlinge halten sich gerne an Waldrändern auf. Im Garten kann man die Tiere oft in Scharen auf der Terrasse oder Mauern entdecken. Im Herbst, wenn es kühler wird, suchen sich die roten Samtmilben ein warmes und trockenes Plätzchen zum Überwintern. So machen sie es sich dann gerne in Wohnungen und Häusern gemütlich. Für Menschen oder Haustiere sind die samtigen Milben dabei nicht gefährlich. Damit sich die roten Samtmilben jedoch nicht ins Haus verirren, sollten Türen und Fenster am Abend – dann machen sich die kleinen Tiere meist auf die Suche nach einem warmen Schlafplatz – geschlossen bleiben. Installieren Sie ein engmaschiges Insektenschutznetz. Dann können Sie das Fenster wie gewohnt geöffnet lassen.
Rote Samtmilben sind wichtige Nützlinge im Garten. Sie vertilgen Schadinsekten und sorgen dadurch für ein gesundes Pflanzenwachstum. An der Pflanze selbst hat die rote Samtmilbe kein Interesse. Die Blätter werden von dem Tier nicht angefressen oder ausgesaugt. Ganz natürlich verbessern die roten Samtmilben durch ihre Frasstätigkeit im Erdreich sogar die Bodenstruktur. Denn dort verzehren sie Bakterien und Pilze. So trägt der Nützling im Erdreich zur Aufspaltung der einzelnen Bodenbestandteile und dadurch zur Humusbildung bei.
Im Garten siedeln sich die roten Samtmilben meist ganz von allein an. Es sind die warmen und trockenen Lebensräume, in denen sich die Tiere besonders wohl fühlen. Ein naturnah gestalteter Garten, in dem keine chemischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, ist ein idealer Ort zum Verweilen. Sie können die Ansiedlung der roten Samtmilben beschleunigen, indem Sie für die wärmeliebenden Tiere eine Trockenmauer oder einen Trockenrasen anlegen.
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