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Rüsselkäfer bekämpfen

Buchtenfrass, welke Blüten und abgenagte Wurzeln – im Garten haben die Rüsselkäfer immense Schäden an den Pflanzen angerichtet. Der Schädling lässt sich jedoch sehr einfach bekämpfen. So erkennen Sie den Schädling, der mitten im Gesicht einen langen Rüssel trägt.

Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

(chu) Die Rüsselkäfer zählen mit rund 60 000 Arten zu den artenreichsten Käferarten auf unserem Planeten. Im Garten können die Schädlinge an den befallenen Pflanzen für erhebliche Schäden sorgen. Die Käfer nagen an der Rinde, knappern an den Blättern oder fressen Blütenstiele an. Einen bei weitem grösseren Schaden richten jedoch ihre Larven an. Die Larven des Dickmaulrüsslers, der wohl bekannteste Rüsselkäferart, nagen die Fein- und Hauptwurzeln der befallenen Pflanze an – dies kann zu einem Absterben der Pflanze führen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Rüsselkäferarten und Schadbilder vor.

Die Rüsselkäfer – kurz vorgestellt

Der lange Rüssel mitten im Käfergesicht ist ein typisches Erkennungsmerkmal für den Rüsselkäfer (Curculionidae). Dabei handelt es sich um eine rüsselförmige Verlängerung des Kopfes und kein Saugorgan. Die darauf sitzenden Fühler sind meistens auffällig geknickt. An der Rüsselspitze befindet sich ein kauendes Mundwerkzeug. Es gibt weltweit rund 60 000 Rüsselkäferarten. Davon finden sich in Mitteleuropa allein 1 000. Mitteleuropäische Rüsselkäfer sind je nach Art wenige Millimeter bis zwei Zentimeter gross. Meist sind sie dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Flügel des Käfers sind voll entwickelt aber werden jedoch nur selten genutzt. Denn meist ist der Rüsselkäfer auf seinen sechs kräftigen Beinen unterwegs.

Einen Befall durch Rüsselkäfer erkennen

Rüsselkäfer zählen zu der artenreichsten Familie unter den Käferarten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Arten und die Schadbilder vor. Darunter findet sich der wohl bekannteste Rüsselkäfer – der Dickmaulrüssler.

  • Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum): Der weiss-braun geschuppte Käfer überwintert in den Rindenspalten und macht sich ab März über die Blattknospen des Apfelbaumes her. Die angestochenen Blüten des Baumes öffnen sich nicht und trocknen ein. Im Inneren der Blüte findet sich mit den gelblichen Larven der Nachwuchs des Schädlings. Ein Befall durch den Apfelblütenstecher wird meist gegen Ende der Apfelblüte bemerkt.
  • Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus): Ab Juni verursachen die schwarz-braun gefleckten Käfer des Dickmaulrüsslers ihren typischen Buchtenfrass. Dabei bevorzugen Sie Gehölze mit festen Blättern wie beispielsweise Rhododendron, Azaleen, Kirschlorbeer, Buchs und Rosen aber auch viele Stauden und Kübelpflanzen. Einen bei weitem grösseren Schaden richten jedoch die Larven des Schädlings an. Sie nagen an den Fein- und Hauptwurzeln der befallenen Pflanze. Dies kann bis zu einem Absterben der Pflanze führen.
  • Erdbeer-Blütenstecher (Anthonomus rubi): Der schwarz-braun glänzende Erdbeer-Blütenstecher frisst die Blütenstiele dicht unterhalb der Knospe an. Ab Ende April legt der Käfer seine Eier in die Knospe. Die Blüten knicken ab und welken. Neben Erdbeeren befällt der Schädling auch Himbeeren, Brombeeren und Rosen.
  • Haselnussbohrer (Curculio nucum): Im Juni legen die Käfer der weiss-braun geschuppten Haselnussbohrer ihre Eier in die noch unreifen Haselnüssen ab – die Larven fressen diese später leer. Die erwachsenen Käfer fressen auch an jungen Pfirsichen und Birnen.

So beugen Sie einen Befall durch Rüsselkäfer vor

  • Rüsselkäferarten wie der Dickmaulrüssler legen ihre Eier gerne in trockener Erde ab. Halten Sie die Erde feucht, dies bremst den Käfer merklich.
  • Fördern Sie Nützlinge in Ihrem Garten. Die natürlichen Feinde des Rüsselkäfers halten den Schädling in Schach.

Rüsselkäfer bekämpfen – unsere besten Tipps

Im Garten kann einem Befall durch Rüsselkäfer mit mechanischen oder biologischen Mitteln sehr einfach und erfolgreich entgegengewirkt werden. Auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln kann verzichtet werden. So bekämpfen Sie den Schädling naturnah.

  • Rüsselkäfer sind nachtaktiv und verstecken sich meist tagsüber. Bieten Sie dem Schädling ein künstliches Versteck. Legen Sie ein Brett mit Furchen oder einen mit Stroh gefüllten Tontopf unter die gefährdete Pflanze. So lässt sich der Käfer sehr einfach vom Brett oder Topf absammeln.
  • Pflücken Sie die mit Larven besetzten Blütenknospen von dem Baum. So verhindern Sie die Entwicklung der abgelegten Eier in Larven und adulte Rüsselkäfer.
  • Biologisch lassen sich die Schädlinge mit Nematoden bekämpfen. Die winzigen Fadenwürmer sollten auf die jeweilige Rüsselkäferart abgestimmt werden.
  • Ein Leimring am Baumstamm bietet eine giftfreie Barriere. Dabei wird ein spezieller Leim auf die Rinde des Stammes aufgetragen oder als leimbeschichtetes Band um den Stamm befestigt. Die meisten Rüsselkäfer sind flugunfähig. Auf dem Weg zur Baumkrone bleiben die krabbelnden Käfer nun am Leimring kleben und gehen ein.
  • Artikel von:
  • hausinfo
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