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Als Bodenbeläge sind unterschiedlichste Materialien einsetzbar. Bei der Auswahl ist vor allem auf die Dauerhaftigkeit, die Ästhetik und den Pflegeaufwand zu achten. Diese Varianten sind geläufig.
Bodenbelag | Material | Vorteil | Nachteil | Rohstoff |
---|---|---|---|---|
Textil, Teppich | Wohnliche, warme AtmosphäreTrittschalldämmend | Vergleichsweise kurze Lebensdauer | ||
Kunstfaser | Antistatisch, schmutzabweisend | Erdöl | ||
natürliches Gewebe | reguliert Raumluftfeuchte leichtes Material, strapazierfähig | FleckenentfernungAllergierisiko | tierische oder pflanzliche Rohstoffe wie Schafwolle, Ziegenhaar, Kokos, Sisal, Seegras | |
Holz | Auf kratzfeste Harthölzer achten | Versiegelung notwendig,Behandlungsaufwand,wenig Trittschalldämmend | natürlicher Baustoff, FSC-Zertifikat empfohlen | |
Parkett | Vielfältiger Ausdruck,Pflegeleicht,Lange Lebensdauer,antistatische Wirkung (bei Behandlung mit Öl oder Wachs) | |||
Laminat | Kratzfest,Vielfältig bedruckbar | Abschirmen von Wärmeabgabe (bei Bodenheizung) | Kunststoff, Holzfaser | |
Kork | Vielfältiges Farbangebot, allergiehemmend | Versiegelung | Rinde von Korkeichen | |
Linoleum | Strapazierfähig, Antibakteriell, allergiehemmend | Für Nasszellen bedingt geeignet | Leinöl | |
Naturstein | Granit, Marmor, Schiefer, Travertin etc. | beliebige Formate | Kühles Empfinden,Fleckenempfindlich | Steinbruch |
Kunststein | Keramik | DauerhaftWärmespeichernd | Nicht unbedingt frostsicher | Ton |
Kunststoff | Strapazierfähig, allergiehemmend | Fachgerechte Entsorgung | PVC | |
Mineralisch | Zementestrich, Gussbeton | Fugenlos, beständig, rutschfest pflegeleicht | ||
Terrazzoböden | unbeschränkte Lebensdauer | Ungeeignet bei Fussbodenheizung | Steine, Zement, Kunstharz |
Textile Beläge sind aus synthetischen, tierischen oder pflanzlichen Fasern hergestellt. Die Rohstoffe für Letzteres sind Kokos, Sisal oder Seegras. Ein Teppich wird meistens als wohnlich und warm wahrgenommen. Neben atmosphärischen Überlegungen dürfen aber auch ganz funktionale Ansprüche an textile Bodenbeläge gestellt werden. Ein Pluspunkt ist etwa: Sie dämpfen Trittgeräusche. Schurwolle nimmt zusätzlich Feuchtigkeit auf und reguliert so die Raumluftfeuchte besser als ein synthetischer Teppich. Dessen Eigenschaften sind: antistatisch und schmutzabweisend.
Teppiche, die Wolle mit Ziegenhaar mischen, sind meistens strapazierfähiger. Aus Kokos- respektive Sisalfaser sind sie dagegen feuchtigkeitsresistent; gleichzeitig wirken sie leicht und strapazierfähig.
Ein Nachteil aller textilen Materialien ist dagegen der vergleichsweise hohe Aufwand zur Fleckenentfernung. Und für den Wärmehaushalt in einem Raum gilt: Zum einen speichern Teppiche viel Wärme; zum anderen dämpfen sie die Abgabe von Heizwärme über eine Bodenheizung an die Raumluft. Die Lebensdauer eines Teppichs ist gegenüber anderen Materialien kürzer. Bei ungenügender Pflege entsteht zudem ein gesundheitliches Risiko.
Holz ist ein natürlicher Baustoff, der auf Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit reagiert. Ein Holzboden braucht deshalb Freiraum zum Schwinden und Quellen. Als Parkettböden äusserst beliebt ist Eiche; weitere gut geeignete Holzarten sind Buche, Esche, Ahorn, Nussbaum oder Kirschbaum, besonders ihrer Härte wegen. Nadelhölzer wie Lärche, Kiefer und Fichte sind dagegen weich und erhalten jeweils viele Kratzspuren. Beim Kauf von ausländischen Produkten wird ein FSC-Zertifikat empfohlen, was für eine nachhaltige Produktion steht.
Ein Holzparkett lässt sich vielfältig verlegen; in Form eines Würfelmosaiks, Riemen, Fischgrat, Tafeln mit Fries oder Bordüren. Im Trend liegen unter anderem auch Landhausdielen mit fortlaufenden, unregelmässigen Stössen. Eine ähnliche Verlegeart ist der Schiffboden, mit jeweils schmaleren und kürzeren Elementen.
Ein Holzboden - in Parkett-, Riemen- oder Dielenform verlegt - ist jedoch regelmässig zu behandeln, um ihn vor mechanischen Einwirkungen zu schützen. In der Regel werden bereits ab Werk versiegelte Parkettböden eingebaut. Eine Versiegelung mit formaldehyd- und lösemittelfreien Lacken (sogenannten Wasserlacken) ist dabei üblich. Wird das Holz mattlackiert, entfällt der für versiegelte Oberflächen typische Glanz, sodass die Optik eher an geölte Böden erinnert.
Alternativ lässt sich auch eine Behandlung mit Öl oder Wachs empfehlen. Baubiologisch spricht insbesondere die Feuchtigkeitsaufnahme und die antistatische Wirkung dafür. Ein Holzparkett kann bei starker Beschädigung jederzeit abgeschliffen und vor Ort neuerlich versiegelt werden. Ein Parkettboden ist pflegeleicht und besitzt eine lange Lebensdauer
Bei Parkettböden kommen zahlreiche Arten der Oberflächenveredelung in Frage. Die gängigsten sind Schleifen und Bürsten. Beim Bürsten wird die Holzoberfläche strukturiert, was die Maserung des Holzes betont. Wird der Parkett mit einem Schropphobeleisen geschroppt, was dem Hobeln gleichkommt, entsteht eine Struktur mit sicht- und spürbaren Unebenheiten. Flammen, bei dem das Holz mit sehr hohen Temperaturen behandelt und danach gebürstet wird, erzeugt ebenfalls einen rustikalen Effekt. Ähnlich wirkt die Auswahl von Parketthölzern mit Ästen und einem hohen Splintanteil.
Der Hauptrohstoff von Linoleum ist Leinöl, das aus Samen der Flachspflanze gewonnen wird. Die Grundmasse wird mit Naturharzen und Holzmehl gemischt und auf Jute getragen. Bei der Herstellung wird im Vergleich zu anderen Bodenbelägen wenig graue Energie beansprucht. Linoleum wirkt sich ebenso positiv auf die Gesundheit der Bewohner aus, weil das Naturprodukt eine antibakterielle und allergiehemmende Wirkung besitzt.
Linoleum gilt als sehr strapazierfähig und wird für Wohn- und Schlafzimmer bevorzugt. Für Nasszonen ist das Material jedoch nur bedingt geeignet. Die Angebotspalette ist reich an Farben, maseriert oder uni. Der Einbau eines Linoleumbodens lässt sich mit einem Click-System vereinfachen: Das Material wird in der Fabrikation auf hölzerne Trägerplatten aufgezogen, um diese vor Ort wie ein Parkettsystem zu verlegen.
Bodenbeläge aus Keramik überdauern die Zeit: Seit Jahrtausenden wird das gebrannte Tonprodukt zum Innenausbau von Wohnräumen verwendet. Keramik stammt hauptsächlich aus Fabriken in Italien, Spanien, Portugal und Deutschland. Die Angebotspalette ist, was Format, Grösse und Farbe betrifft, fast grenzenlos. Unter anderem kann ein Mosaik aus 2 x 2 cm bis 10 x 10 cm grossen Plättchen bestellt werden, die auf ein Netz geklebt sind.
Keramikplatten eignen sich für den gesamten Wohnbereich. Das Material kann Wärme aufnehmen und speichern, so dass es sich besonders in Räumen mit Bodenheizung auszeichnet. Nebst Wohn- und Nassbereich lassen sich auch Treppen, Keller und Balkon mit Keramik gestalten. Im Aussenbereich ist auf frostsichere Produkte achten. Zudem ist beim Kauf eine Reserveposition zu berücksichtigen, weil die Nachlieferung zu einem späteren Zeitpunkt nie garantiert werden kann.
Ein Kunststoffboden zeichnet sich durch seine Strapazierfähigkeit aus, deshalb wird er hauptsächlich in Nasszonen eingesetzt. Das Material selbst ist eine Mischung aus PVC, Weichmacher, Stabilisatoren sowie Farb- und Füllstoffen. Homogene Beläge (einschichtig) sind stark belastbar und werden hauptsächlich im gewerblich-industriellen Bereich eingesetzt. Heterogene Beläge (mehrschichtig) werden im Wohnbereich, bei Spitälern und öffentlichen Bauten verwendet. PVC-Beläge sind auf einem festen, ebenen, trockenen, öl-, fett- und rissfreien Unterboden zu verlegen.
Die Entsorgung eines PVC-Belags ist sachgerecht vorzunehmen und darf nicht als Sperrgut an eine Kehrichtverbrennungsanlage übergeben werden. Da auch beim Rückbau Schadstoffe freigesetzt werden können, sind solche Arbeiten an ausgewiesene Fachspezialisten zu delegieren.
Fugenlose Böden haben sich zuerst in Fabriken, Spitälern oder Einkaufsmeilen durchgesetzt. Ihre Vorzüge wie Beständigkeit und Rutschfestigkeit haben sich inzwischen auch im Wohnungsbau herumgesprochen reduziert. In den letzten Jahren haben die sehr strapazierbaren und pflegeleichten Böden in neuen und sanierten Wohnhäusern Einzug gehalten.
Fugenlose Böden sind ein Sammelsurium aus Materialien und Marktprodukten; die meisten Hersteller bieten Eigenkreationen dieses meistens gegossenen Oberflächentyps an. Am bekanntesten sind Terrazzoböden. Dafür werden fein gebrochene Steine mit Zement oder Kunstharz und weiteren Zuschlagstoffen gemischt. Ortsterrazzo wird im Haus selbst eingebracht, gewalzt und geschliffen. Zur Überdeckung einer Fussbodenheizung ist dieses Verfahren ungeeignet. Terrazzoböden können regelmässig nachgeschliffen werden, so dass sie beinahe unbeschränkte Lebensdauer besitzen.
Weitere Varianten von fugenlosen Böden bieten Zementestriche und Gussbeton. Dabei werden bisher für den «Unterbau» verwendete Produkte veredelt, wobei vielfältige Einfärbungen möglich sind. Weitere Spezialprodukte verwenden Tonanteile respektive mischen Holzfasern mit Zement. Zu unterscheiden sind zudem Kunstharz- oder Epoxit-Varianten. Chemisch hergestellte Bodengemische sind zwar billiger, besitzen aber eine kürzere Lebensdauer als Böden auf Zementbasis.
Wegen ihrer grossen Fläche spielen Böden eine wichtige Rolle für Luftqualität und Klima von Innenräumen. Die Schweizerische Interessengemeinschaft für Baubiologie (SIB) empfiehlt, diffusionsoffene, atmungsaktive Oberflächen zu verwenden, die die Luftfeuchtigkeit regulieren, wie geölte Holzböden, Linoleum, Kork oder Naturstein. Unversiegelte Böden behalten ihre Absorptionsfähigkeit. Textile Bodenbeläge und Linoleumböden sind jeweils aufzukleben, weshalb auf lösungsmittelfreie Klebestoffe oder Naturharzkleber zu achten ist. Produkte mit dem europäischen Qualitätszeichen «natureplus» sind gesundheitsverträglich.
Bei den für Allergiker idealen Bodenbelägen gehen die Meinungen der Fachleute auseinander: Das Allergiezentrum Schweiz empfiehlt versiegelte Parkettböden, Korkplatten oder Beläge aus Kunststoff wie z. B. PVC, während die SIB zu Böden aus Linoleum, geöltem (unversiegeltem) Parkett oder Kork rät.
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