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Lukarnen und Gauben können aus Dachstühlen vollwertigen Wohnraum machen. Ein nachträglicher Einbau bringt zusätzliches Tageslicht. Er muss aber sorgfältig geplant werden.
(mp) Lukarnen und Gauben werden in Schrägdächer eingebaut. Sie besitzen vertikale Fensterebenen, was sie von Dachflächenfenstern unterscheidet. Die Dachlukarne stammt aus der Renaissance. Der Name leitet sich aus dem Französischen ab und bedeutet Luke, obwohl Lukarnen nicht nur Öffnungen im Dachstuhl sondern Aufbauten sind, die aus ihm herausragen.
Dachgauben, hergeleitet vom Erbwort von Spätmittelhochdeutsch gupe (Erker) unterscheiden grundsätzlich dadurch von Lukarnen, dass ihre Eindeckung nahtlos in die Dachfläche übergeht, während die Lukarnen ein eigenes Dach haben, das meistens aus Blech besteht. Nachträgliche Einbauten von Lukarnen und Gauben sind bewilligungspflichtig. Es gibt bei den Ausmassen zwar keine Einschränkungen, zu beachten ist aber, dass der Fensteranteil und der Tageslichteintrag Minimal- und Maximalwerte kennen. Bei älteren Gebäuden muss abgeklärt werden, welche Änderungen der Denkmal- oder Ortsbildschutz zulässt.
In den meisten Fällen ist ein Dachausbau mit Lukarnen und Gauben günstiger als die Aufstockung eines Hauses. Fachleute rechnen mit Kosten zwischen CHF 1’000 und CHF 10'000 für den Einbau einer Gaube oder einer Lukarne. Gegen eine Erweiterung des bewohnbaren Raums im Dachraum können die Baubehörden kaum Einwände vorbringen, weil sich die Ausnützungsziffer auf der Parzelle dadurch in vielen Fällen nicht erhöht. Ratsam ist allerdings auf jeden Fall der Beizug eines Architekturbüros, gegebenenfalls eines solchen mit Erfahrungen bei der Denkmalpflege. Oft wird in Baubewilligungsverfahren darauf hingewiesen, dass Lukarnen oder Gauben den Verlauf der Dachtraufe nicht beeinträchtigen sollen. Zudem dürfen Lukarnen und Gauben üblicherweise nur über einen Drittel der Fassadelänge die Dachfläche durchstossen. Bauvorschriften schreiben ausserdem vor: Wird das Dachgeschoss bewohnbar gemacht, braucht es dazu einen minimalen natürlichen Lichteinfall. Entsprechend ist die Fensterfläche neuer Lukarnen und Gauben abhängig von der Fläche des bewohnbaren Raums zu bestimmen. Der geforderte Anteil beträgt meistens 1 zu 10.
Der nachträgliche Einbau von Lukarnen und Gauben setzt ein umfassendes bauphysikalisches Konzept voraus. Die Übergänge zwischen der Dachfläche und den Aufbauten dürfen nicht vernachlässigt werden. Grosse Aufmerksamkeit ist insbesondere dem Schichtenverlauf in der Gebäudehülle zu schenken. Er garantiert die korrekte Dämmung und die Luftdichtigkeit. Die Gefahr, mit Lukarnen und Gauben ungewollt eine Wärmebrücke zwischen aussen und innen zu schaffen, muss gebannt werden. In der Dachfläche darf zudem der Wasserabfluss nicht behindert werden. Damit in der Dachentwässerung kein Schmutz hängen bleibt, ist im Speziellen auf die Dimension der Seitenrinne und des Kehlblechs zu achten.
Der nachträgliche Einbau einer Dachgaube oder einer Lukarne beeinflusst die Tragstruktur von jedem Dach. Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn der Dachstuhl bereits ein hohes Alter hat. Sein Zustand ist daher immer zu kontrollieren. Nicht selten ist eine Verstärkung der Dachstruktur notwendig, denn die neuen Dachaufbauten bedeuten für das Dach eine zusätzliche statische Belastung.
Bei einer einfachen Dachkonstruktion lassen sich Lukarnen und Gauben im Baukastenprinzip integrieren. Vom Fenster über den Sonnenschutz bis zur Dämmung wird der neue Dachbaufbau in der Regel fixfertig vorfabriziert und dann angeliefert. Die Montage vor Ort dauert kaum länger als einen Tag. Bei komplexeren Sanierungsprojekten kann es allerdings geschehen, dass die Dachaufbauten vollständig vor Ort erstellt und konstruiert werden müssen. Qualitativ sind diese Varianten als gleichwertig zu betrachten. Auch die Differenzen bei den Kosten fallen deswegen kaum ins Gewicht. Einzig die Dauer der Bauzeiten – während der das bestehende Dach offen ist – spricht für den Einsatz von Fertigbauelementen.
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