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Fledermäuse als Nützlinge im Garten

Im Garten sind Fledermäuse fleissige Insektenjäger und können Ihre Pflanzen so vor einem Schädlingsbefall bewahren. Die nachtaktiven Tiere fühlen sich in einem naturnahen Garten besonders wohl. Hier stellen wir Ihnen den Nützling vor.

Nützlinge im Garten: Fledermäuse
Im Garten sind Fledermäuse fleissige Insektenjäger und können Ihre Pflanzen so vor einem Schädlingsbefall bewahren.

(chu) Mystische Schauergeschichten ranken um die nachtaktiven Wesen. Als schauriger Blutsauger sind sie bekannt. Dabei sind die Fledermäuse völlig harmlose Säugetiere. Im Garten und im Wald halten die faszinierenden Tiere sogar den Bestand an fliegenden Schädlingen sehr erfolgreich in Schach. Fledermäuse orientieren sich mit einem ausgefeilten System der Echo-Ortung und machen so ihre Beute ausfindig. Wir stellen Ihnen den Nützling vor und geben Ihnen Tipps wie sie Fledermäuse auch in Ihrem Garten ansiedeln.

Die Fledermäuse – kurz vorgestellt

Die Fledermäuse (Microchiroptera) haben ein braunes und dichtes Fell. Es ist am Rücken etwas dunkler als am Bauch. Ihre Augen sind klein, schwarz und wimpernlos. Mit ihren scharfen und spitzen Eckzähnen knacken sie so manches Insekt mühelos. Das kleine mäuseähnliche Gesicht und die runden Ohren erinnern an den Nager. Dank ihrer starken Krallen können die nachtaktiven Tiere tagsüber kopfüber und schlafend von der Decke hängen. Fledermäuse gehören zusammen mit den Flughunden zur Familie der Fledertiere (Chiroptera). Die meisten europäischen Fledermäuse werden nicht grösser als acht Zentimeter. In der Schweiz zählen die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) und die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) mit einer Körpergrösse von drei bis fünf Zentimetern zu den kleinsten hier vorkommenden Arten. Die grössten Fledermausarten sind die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), der Grosse Abendsegler (Nyctalus noctula) und das Grosse Mausohr (Myotis myotis) mit sechs bis acht Zentimetern Körperlänge und einer imposanten Flügelspannweite von um die 40 Zentimetern. Weltweit gibt es rund 900 Fledermausarten, in der Schweiz sind es derzeit 30. Die heimischen Arten sind ausnahmslos stark gefährdet und stehen unter strengem Schutz.

Davon ernähren sich Fledermäuse

Alle in Europa auftretenden Fledermausarten sind Insektenfresser. Sie ernähren sich bevorzugt von Nachtfaltern, Mücken, Käfern und allerlei anderen Insekten. Das Klischee des spitzzahnigen Blutsaugers erfüllen nur die drei Arten, der in Amerika heimischen Vampirfledermaus. In den Tropen und Subtropen gibt es dagegen viele vegetarisch lebende Fledermäuse, die sich von Früchten und Nektar ernähren.

So leben Fledermäuse

Fledermäuse sind nachtaktive Tiere. Nachdem sie den Tag in Bäumen, Dachgiebeln oder Höhlen schlafend verbracht haben gehen sie in der Abenddämmerung auf Beutefang. Im Sommer fressen sie sich eine dicke Speckschicht an, die sie unbeschadet durch den Winter bringt. Fledermäuse sind sehr treue Wesen. Das einst ausgewählte Sommerquartier behalten sie meist bei. Nach der Paarungszeit von Spätsommer bis Herbst wandern die Fledermäuse in ihre Winterquartiere, die oft mehrere 100 Kilometer von ihrer Sommerbehausung entfernt sein können. In Kirchtürmen und Ruinen findet man sie dann über die Wintermonate dann zu Hunderten aneinander gekuschelt.

Vorteile von Fledermäusen im Garten

Im Garten dezimieren die fleissigen Insektenjäger Pflaumen- und Apfelwickler, Eulenfalter, Stechmücken, Schmeissfliegen, Motten und viele andere Schädlinge. Leider haben chemische Pflanzenschutzmittel zur Folge, dass die Fledermäuse nicht ausreichend Nahrung finden und ihnen an vielen Orten die Lebensgrundlage entzogen wurde. Entdecken Sie die Tiere jedoch in Ihrem Garten, so ist dies ein Zeichen für eine intakte Natur.

Lebensräume für Fledermäuse schaffen

Wer Fledermäuse in seinem Garten ansiedeln möchte, sollte den Garten insektenfreundlich und naturnah gestalten. Verzichten Sie auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. So findet der Nützling in Ihrem Garten eine gute Nahrungsgrundlage. Im Sommer benötigen Fledermäuse ausreichend Wasser. So machen sie beim Überflug gerne an einem Teich oder Gewässer Rast. Bieten Sie den nachtaktiven Wesen ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten rund um das Haus oder im Schuppen. Fledermäuse finden sich nicht selten im Dachstuhl, hinter Fensterläden oder im Keller. Spezielle Fledermauskästen dienen den Flugkünstlern als willkommene Schlaf- und Nistplätze. Haben Sie gewusst, dass Fledermauskot noch dazu ein hervorragender Gartendünger ist?

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto