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Ranunkeln richtig pflegen

Ranunkeln, deren dicht gefüllte Blüten an Seidenrosen erinnern, erleben vor allem als Schnittblumen eine Renaissance. Die Knollen lassen sich auch in Töpfe oder in den Garten pflanzen.

 Ranunkeln
Dem Charme der Ranunkeln kann kaum jemand widerstehen. Die trendigen Blumen zaubern Frühlingsfrische ins Haus und vertreiben den Winterkoller.

Dem Charme der Ranunkeln kann kaum jemand widerstehen. Die trendigen Blumen zaubern Frühlingsfrische ins Haus und vertreiben den Winterkoller. Mit ihnen lässt sich die Sehnsucht nach Farben stillen.

Die Hauptsaison der Ranunkeln beginnt nach Weihnachten und dauert bis in den April/Mai. Mit ihrem zauberhaften Blütenkleid und mit aufgeplusterten Unterröcken wie aus glänzender Seide bringen sie das Flair von Rosen oder Päonien – in Miniaturform – schon im Winter ins Wohnzimmer. Die Farbpalette reicht von Weiss, Gelb, Orange, Rosa, Rot bis fast Schwarz. Ranunkeln gibt es auch zweifarbig oder mit farbigem Rand.

Hahnenfussgewächs

Ranunkeln gehören zur gleichen Familie wie Rittersporn oder Akelei. Offensichtlicher ist allerdings die Verwandtschaft mit der einheimischen Trollblume, dem «Ankebälleli», das mit seinen gelben Blüten manche Bergwiese schmückt. Den Namen Hahnenfussgewächs hat diese Pflanzenfamilie den vogelfussartigen Blättern zu verdanken. Der Gattung gab das lateinische Wort ranunculus, was übersetzt Fröschlein heisst, den Namen. Grund dafür: Die Pflanzen fühlen sich angeblich dort wohl, wo Frösche quaken.

Prall gefüllte Blüten

Die Heimat der Ranunkeln ist Kreta, das östliche Mittelmeergebiet, Nordafrika sowie das angrenzende Südwestasien. Mit den einfachblühenden Wildpflanzen haben die heutigen Sorten allerdings wenig gemeinsam. Schon sehr früh kamen die Ranunkeln in die Gärten der Türkei. Durch Auslese und gezielte Züchtung entstanden zunächst die türkischen Turban-Ranunkeln. Die dicht ineinander verschachtelten Blütenblätter erinnern in der Tat an eine orientalische Kopfbedeckung. 1594 brachte Carolus Clusius die türkischen Turban-Ranunkeln nach Frankreich. 1875 entstanden die Französischen Ranunkeln (Ranunculus asiaticus superbissimus) mit grossen, locker gefüllten Blüten. Als Höhepunkt der Ranunkelzucht gilt jedoch die Züchtung der wundervollen päonienblütigen Ranunkeln, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Italien gelang.

 

In der Vase

Die blühenden Vorboten des Sommers sind als Schnittblumen begehrt, weil sie 8 bis 14 Tage halten. Damit die Verdunstungsfläche kleiner wird, Seitentriebe und möglichst viele Blätter entfernen.

Als Topfpflanze

Auch in Töpfen werden Ranunkeln angeboten. Diese wünschen im Haus allerdings einen kühlen Standort (10 bis 14 °C). Regelmässig giessen, die Pflanze darf aber wegen Fäulnisgefahr nie im Wasser stehen. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kann sie auf der Terrasse oder irgendwo im Garten plaziert werden.

Ranunkeln im Garten

Dieses Hahnenfussgewächs liebt humosen, leicht feuchten Boden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort, vor allem geschützt vor der heissen Mittagssonne. Damit die Ranunkeln im Juni/Juli blühen, werden die krallenartigen Knollen im April gepflanzt. Vor dem Setzen einige Stunden in temperiertes Wasser legen, damit sie sich vollsaugen können. Mit der Pflanzschaufel ein 5 bis 10 cm tiefes Loch ausheben und die Knollen mit den Spitzen nach unten in lockere Erde einbetten. Der Pflanzabstand beträgt 8 bis 10 cm. Eine Mulchschicht aus Kompost ausbringen oder sie in Gesellschaft von Polsterpflanzen wie Blaukissen oder Gänsekresse setzen.

In Töpfen ist regelmässiges Giessen wichtig, der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Dem Giesswasser wöchentlich Flüssigdünger beifügen. Bei Trockenheit sind auch die im Garten ausgepflanzten Ranunkeln dankbar für Wassergaben. Nach der Blüte ziehen die Blätter ein. Die Knollen gelten nicht als winterhart. Am besten werden im nächsten Frühling wieder neue gepflanzt.

  • Artikel von:
  • Zeitschrift «Schweizer Garten»
  • Bildmaterial:
  • iStockphoto