Nachhaltige Alternativen für Dinge des Alltags

Weniger Plastikverpackungen, Food Waste vermeiden und nicht jedem Modetrend hinterherjagen. Man kann auch im Kleinen Gutes tun fürs Klima: Hier erfahren Sie, welche Dinge des täglichen Gebrauchs Sie durch nachhaltigere Alternativen ersetzen können.

Eine Frau kauft bei einem lokalen Gemüsehändler Tomaten.

Der ökologische Fussabdruck von Produkten

(mei) Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Deshalb lässt sich nicht pauschal sagen, welche Produkte und Materialien nachhaltig sind und welche nicht. Dies macht es schwieriger, sinnvoll einzukaufen. Es gibt aber drei Grundsätze, an denen wir uns orientieren können:

  1. Die Verbrennung fossiler Energien, die Abholzung von Wäldern und die Fleischwirtschaft sind Klimakiller.
  2. Je länger ein Produkt gebraucht werden kann, desto nachhaltiger ist es. Deshalb kann zum Beispiel ein Stoff aus Polyester nachhaltiger sein als einer aus Bio-Baumwolle.
  3. So wenig kaufen wie möglich wirkt sich positiv auf unseren persönlichen ökologischen Fussabdruck aus.

Daraus lässt sich ableiten: Für den ökologischen Fussabdruck ist es oft am besten, man kauft – wenn man schon etwas kaufen muss – vegane Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, die energieeffizient und biologisch in Europa oder gar in der Schweiz produziert werden und die rückverfolgbar und kreislauffähig sind. Das gilt auch bei Dingen des täglichen Gebrauchs.

Vergessen Sie jedoch nicht: Unsere CO2-Bilanz wird stark davon beeinflusst, wie wir heizen und welche Verkehrsmittel wir wählen. Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge und Autos mit Benzinantrieb erwärmen das Klima. Im Vergleich dazu sind die Dinge des täglichen Gebrauchs nebensächlich. 

Weniger Plastik im Bad

Eine Frau hält eine Holzkiste mit einem festen Shampoo und Pflegeprodukten in Glasbehältern.
  • Shampoo und Duschgel: Für beides gibt es plastikfreie Alternativen: So genannte Shampoo-Bars und Seifen. Besonders nachhaltig sind Naturkosmetik-Produkte. Statt in Plastik sind sie in Papier verpackt.
  • Gesichtscremes und Bodylotions: Kaufen Sie Naturkosmetik-Produkte, die nicht in Plastik, sondern in Glas verpackt sind. Eine gute Alternative zu herkömmlichen Bodylotions sind Körperöle, weil diese in Glas abgefüllt sind.
  • Reinigungsmittel: Kaufen Sie nur ökologische Produkte und nur solche mit Nachfüllpackungen.
  • Waschmittel: Nachhaltige Waschmittel sind Waschnüsse, Wascheier, Waschseifen und Waschstreifen.
  • WC-Papier: Da wir alle mehrmals täglich aufs WC müssen, gibt es hier viel Einsparpotenzial. Falls Sie Wohneigentum besitzen, ersetzen Sie Ihr WC bei der Renovation mit einem Dusch-WC. Dann reduziert sich Ihr WC-Papier-Konsum auf Null. 

Nachhaltigkeit in der Küche

  • Pflanzen statt Milch und Fleisch: Ersetzen Sie tierische Produkte so oft wie möglich mit pflanzlichen und betrachten Sie Gemüse als den Star auf dem Teller.
  • Teebeutel: Tee ist offen in Papierverpackungen erhältlich. Dies ist die nachhaltige Alternative zu Teebeuteln.
  • Bienenwachstücher: Die meisten Essensreste können Sie in Schüsseln geben und mit einem Bienenwachstuch verschliessen. So sparen Sie ganz viel Plastikfolie, Alufolie und Tupperware.
  • Backpapier: Stellen Sie auf wiederverwendbare Alternativen um, zum Beispiel Backmatten aus Silikon.
  • Food Waste: Die privaten Haushalte sind wesentlich am Food Waste beteiligt. Kaufen Sie deshalb nicht zu viele Lebensmittel auf einmal ein. So bleiben Sie flexibel für spontane Einladungen und Restaurantbesuche.
  • Spülschwamm: Falls Sie einen nachhaltigen Spülschwamm suchen: Verabschieden Sie sich von Schwämmen aus Plastik und kaufen Sie sich einen waschbaren Spülschwamm aus Zellulose.
  • Abwaschmittel: Achten Sie ökologische Abwaschmittel mit Nachfüllmöglichkeit, oder stellen Sie gleich Ihr eigenes her.
  • Geschirrspül-Pads: Herkömmliche Pads sind alle in Plastik eingepackt. Das muss nicht sein. Es gibt nachhaltige Alternativen, bei denen die einzelnen Pads gar nicht verpackt sind.
  • Eigene Becher und Essensbehälter: Für den Kaffee und das Essen unterwegs ist nichts so gut wie Behälter aus Edelstahl, denn es ist zigfach wiederverwendbar. So viel Mehrweg ist besser als das nachhaltigste Einweggeschirr oder Mehrweg-Becher aus Plastik.  

Extratipp: Kaffee

Kaffee können Sie offen in Papierpackungen kaufen, am besten bei einer Rösterei Ihres Vertrauens. Achten Sie beim Kauf erstens auf biologischen Anbau, denn der herkömmliche Kaffeeanbau benötigt viele Pflanzenschutzmittel und hat einen hohen CO2-Ausstoss. Kaufen Sie zweitens nur Fair-Trade-Kaffee. So tun Sie etwas Gutes für die Menschen, die Ihren Kaffee anbauen. Um in den vollen Kaffeegenuss zu kommen, mahlen Sie die Bohnen selbst. Bereiten Sie den Kaffee mit einer French Press zu. Dafür benötigen Sie weder Filter noch komplizierte Maschinen, nur einen Wasserkocher. Dies ist besser als alle umweltschonenden Kaffee-Pads oder nachhaltigen Kaffeekapseln. 

Weniger Wegwerf bei Textilien

Eine Frau steht vor Ihrem reduzierten Kleiderschrank und betrachtet ein weisses Hemd.
  • Fast Fashion: Widerstehen Sie den Verlockungen der Modewelt. Kaufen Sie sich eine hochwertige Garderobe, die gute Kombinationsmöglichkeiten bietet. Achten Sie beim Kleiderkauf auch darauf, dass die Stücke waschbar sind. Alles in die Reinigung bringen zu müssen, ist nicht nachhaltig.
  • Papiertaschentücher: Sie sind zwar aus Papier, fallen aber dennoch in die Kategorie Wegwerfprodukt. Kaufen Sie sich Taschentücher aus Stoff oder nähen Sie sich welche.
  • Duvets und Bettanzüge: Wechseln Sie Ihr Bettgestell so selten wie möglich, damit sich die Matratzengrösse nicht verändert. Achten Sie beim Kauf von Duvets und Bettanzügen auf gute Qualität. Duvets sollten in der Waschmaschine waschbar sein. So stellen Sie sicher, dass Sie ihre Duvets und Bettanzüge viele Jahrzehnte lang benutzen können. 

Einkaufen im Internet

Online einkaufen ist bequem. So bequem, dass man zuweilen zu viel kauft. Beides ist nicht gut fürs Klima. Denn was in Paketen angeliefert wird, ist meist in Unmengen Plastik eingepackt. Und wir wissen bereits: Weniger ist mehr. Kaufen Sie deshalb mit Bedacht ein und lassen Sie sich nicht von Schnäppchen verleiten. Das ist umso schwieriger, als dass selbst Marken mit vorbildlicher Nachhaltigkeit ihre Kundschaft geschickt zum Kaufen anregen. Bleiben Sie stark!

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