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Der minimalistische Wohnstil ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Denn er erfordert eine Menge Disziplin und viel Sinn für Ordnung.
(mei) Überfluss, wenn nicht sogar Konsumwahnsinn, prägen unsere Zeit. Eine Gegenbewegung dazu ist der minimalistische Wohnstil, der gerade deshalb so gut in die westliche Welt zu passen scheint. Sein Name ist Programm – hier beschränkt man sich auf das Wesentliche. Das Ergebnis sind nicht leere oder unpersönliche Räume, sondern solche, bei denen jedes Einrichtungsstück bewusst platziert worden ist. Und: Minimalistisch wohnen bzw. der Begriff des Minimalismus sind nicht neu, denn sie gehen auf die 1960er Jahre zurück.
Wir kaufen ein, erhalten Geschenke, erben vielleicht etwas. Da die meisten Menschen nicht im selben Umfang ausmisten, wie sie Dinge in ihr Daheim aufnehmen, füllt sich dieses im Laufe der Zeit immer mehr an. Minimalistisch wohnen heisst, konsequent nein zu sagen. Nein zur Tasse, die man von den Arbeitskollegen zum Abschied erhält. Nein zur Vase von der Mutter. Nein zum ach so hübschen Zierkissen, das man online entdeckt. Nein, nein, nein. Nicht nur zu allem Unnötigen. Nein auch dazu, die Dinge einfach hinter Schranktüren zu verbergen. Denn der minimalistische Wohnstil setzt sich im Innern unserer Aufbewahrungsmöbel fort. Deshalb ist er nur für Menschen mit einem hohen Grad an Disziplin geeignet.
Damit sich nun trotz Weglassen und Nein-Sagen nicht immer mehr Dinge in den Ecken, auf dem Sofa oder dem Tisch stapeln, erfordert der minimalistische Wohnstil ein cleveres Ordnungsprinzip, gepaart mit Liebe zur Ordnung. Auch hier heisst das Motto: Weniger ist mehr. Und zwar weniger Aufbewahrungsmöbel, dafür lieber grössere. Beschränken Sie sich auf ein Möbel pro Raum. Das heisst zum Beispiel: ein Kleiderschrank im Schlafzimmer, ein Schrank im Kinderzimmer, unter der Treppe und im Gang, eine Kommode im Büro, ein Sideboard oder Regal im Wohnzimmer. Und falls sich so nicht alles verstauen lässt, darf der Rest in den Keller.
Beim minimalischen Wohnstil fängt die Arbeit am Beginn an, wenn es ums Entrümpeln und Ausmisten geht. Umso entspannender ist das Wohnen danach: Eine reduzierte Einrichtung wirkt entschleunigend, ganz so, als wäre man in einer permanenten klösterlichen Auszeit. Das ist gerade in unserer hektischen Zeit ein Plus – und gibt weniger zu reinigen.
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