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Wärmeschutzfenster installieren

Alte Fenster zu renovieren, lohnt sich kaum. Neue Wärmeschutzfenster kosten in der Regel weniger als eine Sanierung undichter Fenster. So sinken zudem die regulären Heizkosten.

Wärmeschutzfenster sehen aus wie normale Fenster, isolieren aber besser
Die Installation von Wärmeschutzfenstern bringt verschiedene Vorteile mit sich.

Die Installation von neuen Wärmeschutzfenstern bringt verschiedene Vorteile mit sich:

  • etwa 60 % weniger Wärmeverlust über die Gebäudehülle
  • tiefere Heizkosten
  • behagliches Wohnklima
  • 50 % weniger Aussenlärm
  • 2 % bis 3 % Wertsteigerung der Wohnimmobilie

Wahl des richtigen Wärmeschutzfensters

Ein gutes Wärmeschutzfenster weist verschiedene Merkmale auf:

  • möglichst viel Sonnenenergie gelangt ins Haus
  • wenig Wärmeabgabe nach aussen
  • der Rahmenanteil am Fenster ist möglichst gering, um die Fensterfläche zu vergrössern
  • Bei Bedarf kann die spezifische Durchlässigkeit von Wärme respektive Licht in der Verglasung definiert werden 

Die Hersteller haben sich auf die Nachfrage auf dem Baumarkt nach qualitativ hochstehenden Fenstern eingestellt und präsentieren vielfältige Produktepaletten. So hat die Materialwahl (Holz, Kunststoff oder Metall) praktisch keinen Einfluss mehr auf die energetische und ökologische Qualität der Fenster. Standardmässig erhältlich sind zudem dreifachverglaste Fenster, die neben den gesetzlichen Mindestvorgaben auch die Anforderungen von Gebäudestandards wie Minergie oder Minergie-P erfüllen.

Bei der Erneuerung einer Gebäudehülle ist ein Einbau solcher Fenster ein erster Schritt. Für den Bezug von Fördergeldern aus dem nationalen Gebäudeprogramm sind dreifach verglaste Fenster mit einem U-Wert (Glas) unter 0,70 W/m2K eine zwingende Voraussetzung. Allerdings gilt zu beachten, dass ein Fensterersatz hierzu mit anderen Massnahmen kombiniert werden muss.

Eine Analyse des Bundesamts für Energie bestätigt, wie wirksam und beliebt der Fensterersatz bei einer energetischen Gebäudeerneuerung ist: Im Zeitraum 1996 bis 2009 sind in fast jedem zweiten Einfamilienhaus die alten Fenster durch neue energieeffizientere Varianten ersetzt worden.

Fünf Fenster im Vergleich

Fensterart Einfach-verglasung(1) Alte Doppel-verglasung(1) Standard-Fenster (mit Doppelverglasung)(2) Minergie-Fenster(3) Minergie-P-Fenster(4)
Wärmeverlust in Watt pro m² und Grad
Temperaturdifferenz (ganzes Bauteil)
5 Watt 2-3 Watt 1,2 Watt 1 Watt 0,8 Watt
Heizölverbrauch Mehrfamilienhaus
mit 50 m² Fenster
2'125 Liter 1'275 Liter 412 Liter 412 Liter 330 Liter
Heizkosten bei einem Heizölpreis von Fr. 95.-/
100 Liter(5)
Fr. 2187.00
166 %
Fr. 1312.20
100 %
Fr. 424.00
33 %
Fr. 424.00
33 %
Fr. 339.65
27 %
1) Altbauten, vor einer energetischen Sanierung; 2) gesetzliches Minimum gemäss den Empfehlungen der kantonalen Energiedirektoren (nach MuKEn 2008 bzw. SIA 2009); 3) Vorgaben gemäss Minergie-Modul; 4) Richtwert gemäss Topfenster; 5) Stand August 2021

Die Fenster-Standards

Eigenschaften Standard-Fenster Minergie-Fenster Topfenster (Minergie-P)
Gütligkeit In den Kantonen gesetzlicher Minimalstandard Als Einzelmodul zertifizierbar Fenster mit Dreifachverglasung
Wärmeschutz; U-Wert 1,2 W/m²K 1 W/m²K 0,8 W/m²K
Richtpreis * Fr. 900.- / m² Fr. 1'150.- / m² Fr. 1'350.- / m²
Die Richtpreisangaben basieren auf einer Auswertung des Gebäudeprogramms.

So lüften Sie richtig

Da neue Fenster gut abdichten und so den Luftaustausch verringern, ist es wichtig, richtig von Hand zu lüften. Mit den folgenden einfachen Massnahmen können Sie Feuchteschäden und eine schlechte Raumluftqualität verhindern:

  • kurz und kräftig durchlüften
  • regelmässiges Stoss lüften (falsch: unkontrolliertes Dauerlüften mit Kippfenstern)

Mechanischer Luftwechsel

Eine bessere Variante – auch zur Verhinderung von Feuchteschäden an der Innenwand – bietet die mechanische und automatische Lufterneuerung. Anlagen zur Komfortlüftung sowie erweiterte Abluftsysteme sorgen für einen zugfreien Luftaustausch mit kontrollierter Zu- und Abluft. Solche Lüftungsvarianten lassen Frischluft von aussen einströmen, das bei Bedarf durch den Untergrund oder durch einen Wärmetauscher in der Wärmerückgewinnung zur Vorwärmung oder Kühlung geleitet wird. Das Einströmen in den Wohnraum erfolgt zugfrei. Der belasteten Abluft wird demgegenüber am Wärmetauscher die Wärme entzogen, bevor sie ins Freie ausströmt. Filter in der Zuluftfassung können Strassenschmutz und Feinstaub abhalten. Da die Frischluftversorgung unabhängig vom Öffnen der Fenster funktioniert, verbessert sich ebenso der Schutz vor Aussenlärm.

Kosten einer Komfortlüftung

Beim nachträglichen Einbau einer Komfortlüftung in ein Einfamilienhaus wird mit Mehrkosten in der Höhe von 15 000 bis 25 000 Franken gerechnet. In einem Mehrfamilienhaus betragen die Kosten pro Wohnung rund 10 000 Franken.

  • Artikel von:
  • hausinfo, Bundesamt für Energie
  • Bildmaterial:
  • istockphoto