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Eigenleistung beim Hausumbau: Das müssen Sie beachten

Es ist verlockend, beim Hausumbau selbst Hand anzulegen. Wer bestimmte Arbeitsgänge gleich selbst übernimmt, spart womöglich Geld und Nerven. Der Entscheid, eine Eigenleistung beim Hausumbau zu erbringen, erfordert allerdings neben einer gehörigen Portion Selbstvertrauen auch eine gute Vorbereitung.

Eigenleistung beim Hausumbau
Die Eigenleistung beim Hausumbau muss umsichtig vorbereitet werden.

(MP) Die Überlegungen zur Eigenleistung beim Hausumbau beginnen mit einer Einschätzung des projektierten Hausumbaus – und der persönlichen Fähigkeiten. Eigenleistung bedeutet Verzicht auf professionelle Hilfe bei bestimmten Planungs- und Arbeitsschritten. Bevor man sich dazu entscheidet, sollte klar werden, welches das Endziel des Hausumbaus ist. Wie sollen die Räume am Schluss aussehen? Welche Form, welche Raummasse sollen sie haben? Braucht es eine Baubewilligung? Was ich mit dem Umbau erreichen will – geht das in diesem Haus überhaupt? Wer solche Fragen nicht überzeugt beantworten kann, ist gut beraten, Planungshilfe bei Architektur- oder Fachplanungsbüros anzufordern. Eigenleistung kann natürlich auch heissen, dass man einen Teil der professionell geplanten Ausführung des Hausumbaus übernimmt, beispielsweise Maler- oder Umgebungsarbeiten. Auch in diesem Fall muss man sich nüchtern Klarheit verschaffen, ob man die Aufgabe unter den gegebenen Umständen «stemmen» kann.

Den Faktor Zeit nicht unterschätzen

Eigenleistung beim Hausumbau heisst oft, dass Arbeiten geleistet werden, in denen man keine Routine hat. Möglicherweise sind zwar die Werkzeuge und ihre Handhabe bekannt, aber es fehlt die Übung, die Erfahrung – vielleicht auch die körperliche Fitness. Es ist ratsam, ein Zeitbudget zu erstellen und Zeiträume zu bestimmen – beispielsweise Ferienwochen – in dem man sich der Eigenleistung widmet. Es mag zudem nützlich sein, sich konkrete Vorgaben für den Fortschritt zu machen. Die Zeiträume sollten nicht zu knapp bemessen sein, so dass bei krankheitsbedingten Ausfällen, einer Fehleinschätzung der eigenen Kapazitäten oder bei unvorhergesehenen Ereignissen bis zum gesetzten Datum der Fertigstellung noch Manövrierraum bleibt. Wird die Eigenleistung beim Hausumbau in einer selbst genutzten Liegenschaft vollbracht, sind die Freiheiten bei der Zeitplanung gross. Falls sich allerdings auch Fachbetriebe am Umbau beteiligen, muss die Eigenleistung rechtzeitig fertig sein, so dass diese Betriebe zu den vereinbarten Einsatzzeiten ungestört arbeiten können. Die Eigenleistung muss in solchen Fällen in einen Einsatzplan eingetragen werden, der die diversen Arbeitsschritte des Hausumbaus koordiniert.

Material, Werkzeug und Lagerplatz bereitstellen

Neben der eigentlichen Eigenleistung beim Hausumbau sollte auch das ganze Drum und Dran genügend Aufmerksamkeit erhalten. Das «Machen» bedingt eine umsichtige Vorbereitung. Diese beginnt bei der Wahl der zu verarbeitenden Materialien oder Artikel. Sie setzt sich fort bei der Suche nach den geeigneten, gekauften oder geliehenen Werkzeugen und technischen Hilfsmitteln. Beides, Material und Geräte, müssen irgendwo gelagert und verstaut werden. Zur Baustellenkoordination gehört die Bereitstellung von Lagerplätzen, die möglichst so gewählt sind, dass sie die Arbeit und den Verkehr auf der Baustelle nicht erschweren. Bei Hausumbauten sollten sie sich möglichst im Hausinnern befinden, bei Lagerstellen im Freien ist für einen angemessenen Witterungsschutz zu sorgen. Muss für die Lagerung öffentlicher Grund beansprucht werden, ist bei der Gemeinde die Bewilligungspflicht abzuklären. Baustellen erzeugen auch Abfall. Zur Eigenleistung beim Hausumbau kann auch dessen fachgerechte, gesetzeskonforme Entsorgung gehören.

Sicherheit gewährleisten und mögliche Schäden versichern

Bauwerke sollen Sicherheit und Geborgenheit gewährleisten. In technischer Hinsicht muss die Sicherheit garantiert sein. Bei der Eigenleistung beim Hausumbau kann die Verantwortung dafür auf jenen Personen lasten, die sie erbringen. Sie müssen die Gewissheit haben, dass die Leistung und ihre Resultate niemanden gefährdet. Es lohnt sich daher abzuklären, ob die Haftpflichtversicherung auch Kosten für Beschädigungen oder Verletzungen übernehmen, die auf die erbrachte Eigenleistung zurückzuführen sind. Bei Installationen im Elektro- oder Gasbereich müssen in der Regel amtliche Abnahmen erfolgen, welche die Erstellenden zumindest teilweise aus der Verantwortung entlassen. Sollte man bei der Eigenleistung bezahlte oder freiwillige Hilfskräfte beiziehen, muss man für sie möglicherweise eine Unfallversicherung abschliessen. Die «Muskelhypothek», wie die Eigenleistung am Bau manchmal genannt wird, will gut abgesichert sein!

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto