Einkaufswagen Suchen
Finanzieren & Kaufen
Recht
Bauen & Renovieren
Sichern & Versichern
Wohnen
Garten & Balkon

Regenwürmer als Nützlinge im Garten

Die Regenwürmer sind nützliche Gartenhelfer. Sie sind wunderbare Bodenverbesserer und räumen im Garten dazu noch emsig auf. Ein wertvoller Dünger ist der Regenwurmkot. Hier erfahren Sie mehr über den nachtaktiven Nützling.

Regenwürmer als Nützlinge im Garten
Die Regenwürmer sind nützliche Gartenhelfer.

(chu) Regenwürmer sind im Garten besonders nützliche Helfer. Es ist das fleissige Wesen, das dem «rege Wurm» – so nannte man ihn noch im 17. Jahrhundert – seinen Namen gab. Die nachtaktiven Tiere sorgen für einen gesunden, nährstoffreichen und gut durchlüfteten Boden und räumen dabei im Garten ganz schön auf. So vertilgen sie Pflanzenreste oder Laub, das die emsigen Nützlinge im naturnahen Garten finden. Im Erdreich bohren und graben die Regenwürmer Gänge, die bis zu zwei Meter tief sein können. Dabei stemmen sie das 50- bis 60-fache ihres eigenen Körpergewichts. Gemessen an Gewicht und Grösse zählen Regenwürmer deshalb zu den stärksten Tieren unseres Planeten. Wir stellen Ihnen den Nützling vor.

Die Regenwürmer – kurz vorgestellt

Der Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris) zählt zu den wohl bekanntesten der weltweit rund 3 500 Regenwürmer Arten. Er erreicht eine Länge von neun bis 30 Zentimetern und ist auch als Tauwurm bekannt. Eine weitere häufige Art ist der zwischen sechs und 13 Zentimeter etwas kleinere und rötere Kompostwurm (Eisenia fetida). Der Körper des Regenwurms besteht aus zahlreichen zylindrischen Gliedern (Segmenten). Nach aussen hin ist der gesamte Körper des Wurms und damit auch jedes seiner Segmente durch einen Hautmuskelschlauch abgegrenzt, welcher von einer Schleimschicht umgeben ist. Diese dient als Austrocknungsschutz und als Gleitmittel beim Kriechen. Mit Hilfe seiner ausgeprägten Ring- und Längsmuskulatur ist der Regenwurm in der Lage, sich sowohl vorwärts als auch rückwärts kriechend zu bewegen. Eine Art Oberlippe überwölbt am Kopfende den Mund. Die Mundöffnung führt direkt in den Darm, der den ganzen Regenwurm von vorne bis hinten durchzieht und am Hinterende des Wurms beim After endet. In der freien Natur erreichen Regenwürmer ein Lebensalter von etwa zwei bis drei Jahren. Denn die Zahl der Fressfeinde ist gross. Viele Vögel ernähren sich von den proteinreichen Bodenlebewesen. Igel, Maulwürfe aber auch Insekten und Amphibien gehören ebenfalls zu den Räubern.

Davon ernähren sich Regenwürmer

Die nachtaktiven Regenwürmer ernähren sich überwiegend von Erde und Pflanzenresten. Das heisst, sie füllen ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial. In der Nacht ziehen die Nützlinge welke und abgestorbene Blätter und Grashalme in ihre Gänge, um sie dort verrotten zu lassen und später als Nahrung zu verwerten. Sie fressen sich kreuz und quer durch die Bodenschichten. Die dabei aufgenommene Erde enthält Bakterien, Pilzsporen und zahlreiche Einzeller, die verdaut und als Nahrung genutzt werden können. Regenwürmer fressen nie lebende Pflanzen und sind somit keine Schädlinge.

So leben Regenwürmer

Der Regenwurm lebt überwiegend in der Erde. Die Pigmentierung hängt vom Mikrohabitat ab, welches die jeweilige Art besiedelt. Würmer, die kaum an die Bodenoberfläche kommen, sind blass und pigmentlos. Dagegen entwickeln solche Arten, die öfter auf der Erde beobachtet werden, einen UV-Schutz in Form einer dunklen Pigmentierung. Regenwürmer sind Zwitter und benötigen zur Fortpflanzung einen Partner. Ihre Eier werden in gelbliche Kokons abgelegt, die im Erdreich platziert werden. Die Entwicklungszeiten hängen von der Art und den Umgebungstemperaturen ab. In Mitteleuropa verbringen Regenwürmer die Wintermonate in 40 bis 80 Zentimeter Bodentiefe in einer Art Kältestarre. Häufig finden sie sich dann unter wärmespeichernden Bodenstrukturen wie Baumstümpfen und Steinen. Im warmen Komposthaufen überwintern die Tiere zusammengerollt in ganzen Kolonien.

Vorteile von Regenwürmern im Garten

Regenwürmer sind von einem unschätzbaren Wert für einen gesunden Garten. So besagt bereits eine alte französische Bauernweisheit: «Der liebe Gott weiss, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern verraten.». Wie die Nützlinge dabei vorgehen, verraten wir Ihnen hier. Im Garten sind Regenwürmer fleissig als eine Art Müllabfuhr tätig. Verrottete Pflanzenreste stehen bei den nachtaktiven Nützlingen weit oben auf ihrem Speiseplan. Laub, Grünschnitt oder abgestorbene Pflanzen zieht der Regenwurm in seine Röhre und kurbelt dadurch die Kompostierung der Pflanzenabfälle ordentlich an. Auf dem Komposthaufen verwandelt der kleine Helfer Gartenabfälle in hochwertigen Kompost.

Die kleinen Haufen, die die Regenwürmer dann auf dem Rasen hinterlassen und als störend empfunden werden sind jedoch ein echter Segen für den Garten. Wussten Sie, das Wurmkot beinahe fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphat und sogar elfmal mehr Kalium als normale Gartenerde enthält? Für die Pflanzen und den Boden ist er eine natürliche Düngung. Doch Regenwürmer sind nicht nur für eine perfekte Düngung des Bodens bekannt. Die Nützlinge verbessern die Bodenstruktur ungemein. Dank der Tunnel, die die Würmer in der Erde graben gelangt Luft und Wasser selbst in die tieferen Schichten des Erdreichs. Die Tiere sorgen nicht nur für eine gute Belüftung, sondern auch für eine hervorragende Durchmischung des Bodens. Beim Graben in Tiefen bis zu zwei Metern durchmischen die Regenwürmer die einzelnen Bodenschichten. So gelangen beispielsweise wertvolle Mineralstoffe aus tieferen Schichten an die Oberfläche und werden für Pflanzen zum perfekten Dünger.

Lebensräume für Regenwürmer schaffen

In einem lockeren und feuchten Erdreich fühlen sich Regenwürmer besonders wohl. Ein zu stark verdichteter Boden bietet den Nützlingen keinen idealen Lebensraum. Verzichten Sie zum Schutz der Regenwürmer auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Eine organische Düngung mit Kompost oder Mist fördert das Pflanzenwachstum und bietet den Nützlingen zugleich eine willkommene Nahrungsquelle. Im naturnahen Garten können dies auch ein Laubhaufen, abgestorbene Pflanzenteile oder der Kompost sein.

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto