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Kartoffeln selber pflanzen

Kartoffeln können im Garten und auf dem Balkon einfach selber gepflanzt werden. Mit unseren Tipps gelingt der Anbau im Garten, im Hochbeet oder im Topf.

Kartoffeln selber pflanzen
Kartoffeln können im Garten und auf dem Balkon einfach selber gepflanzt werden.

(sku) Kartoffeln sind reich an Vitamin C und Magnesium, lassen sich je nach Sorte gut lagern und einmal im Boden, ist die Pflege nicht allzu aufwändig. Gerade mit Kindern ist der Anbau von Kartoffeln im eigenen Garten ein grosser Spass. Denn bei der Ernte kann man gespannt sein, wie viele Kartoffeln gewachsen sind. Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Anbau von Kartoffeln achten müssen:

Welche Sorte?

Die Sortenliste bei Kartoffeln ist lang. Sie umfasst über 30 Sorten und immer wieder kommen neue hinzu. Die meisten Sorten haben eine weisse Schale, aber es gibt auch solche mit roter oder bräunlicher Schale. Welche Sorte gepflanzt wird, hängt davon ab, wo angepflanzt wird und wann man die Knollen ernten will. So unterscheidet man zwischen Frühkartoffeln oder Lagerkartoffeln. Frühkartoffeln sind zum Beispiel die Sorten Charlotte, Agata oder Vitabella. Lagerkartoffeln sind Desirée, Nicola, Agria oder Jazzy.

Vorbereiten des Gartenbodens

Kartoffeln gedeihen am besten in leichten bis mittelschweren Böden ohne Staunässe und sind nährstoffbedürftig. Beim Vorbereiten des Gartenbodens deshalb reichlich organischen Dünger, wie gut verrotteter Stallmist oder Kompost in die Erde einarbeiten. Diese Arbeit geschieht mit Vorteil bereits im Herbst.

Wann und wie wird gepflanzt?

Los geht es mit Pflanzen ab Mitte April. Da Kartoffeln frostempfindlich sind, sollten sie nicht vorher in den Boden kommen. Das Gemüse wird aus Saatkartoffeln angezogen, die speziell für diesen Zweck angebaut wurden. Es lohnt sich, die Saatkartoffeln vor dem Pflanzen in flachen Kisten an einem hellen Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad Celsius zum Vorkeimen auszulegen.

Zum Pflanzen werden rund 15 cm tiefe Furchen oder Rillen ausgehoben. Von Furche zu Furche ist ein Abstand von 60 bis 75 cm nötig. Die Saatkartoffeln kommen mit einem Abstand von 30 cm mit den Austrieben nach oben in die Furchen. Späte Sorten werden im Abstand von 40 cm in die Rille gelegt. Die Kartoffeln sollten nicht enger gepflanzt werden. Wer zu eng setzt, erntet am Schluss kleine Knollen. Sind die Saatkartoffeln ausgelegt, werden sie mit Gartenerde bedeckt. Droht Frost, können die Kartoffelbeete mit einem Vlies abgedeckt werden.

Kartoffeln sollten nicht neben Erbsen, Kohlgewächsen, Auberginen, Peperoni, Randen, Sellerie und Tomaten gepflanzt werden.

Pflege der Kartoffelpflanzen

Sobald die Pflanzen 15 bis 20 cm hoch sind, wird die Erde um die Treibe mit einer Hacke angehäufelt. Nach etwa drei Wochen wird dieser Vorgang wiederholt. Die angehäufelte Erde schützt die Kartoffelknollen vor dem Sonnenlicht und verhindert, dass sich diese grün verfärben.

Kartoffeln lassen sich auch unter einer dicken Mulchschicht kultivieren, dies fördert die Bodenlebewesen. Die Knollen wachsen ebenso unter einer schwarzen Kunststofffolie in die Löcher für das Triebwachstum geschnitten werden. So lässt sich auch Unkraut unterdrücken.

Ernte und Lagerung

Frühkartoffeln werden in der Regel geerntet sobald die Pflanzen zu blühen beginnen, etwa 8 bis 10 Wochen nach dem setzen. Knollen zum Lagern werden 2 bis 3 Wochen nach dem Absterben der oberirdischen Triebe ausgegraben. Die Ernte sollte bei trockener Witterung erfolgen. Dabei darf die Schale der Kartoffeln nicht beschädigt werden. Vor dem Einlagern die Knollen ein paar Stunden trocknen lassen und dann an einem kühlen, dunklen und frostfreien Ort aufbewahren.

Kartoffeln im Topf
Im Hochbeet oder in grossen Töpfen resp. Eimern wächst die Knolle auch auf Balkon und Terrasse.

Kartoffeln im Hochbeet oder im Topf pflanzen

«Urban Gardening» funktioniert auch mit Kartoffeln: Im Hochbeet oder in grossen Töpfen resp. Eimern wächst die Knolle auch auf Balkon und Terrasse. Besonders einfach funktioniert dies mit den neuen Sarpo-Kartoffeln. Diese sind im Gartencenter oder in der Gärtnerei als vorgezogene Jungpflanzen erhältlich und werden in einen grossen Topf oder ins Hochbeet gepflanzt und an einen sonnigen Platz gestellt. 

Werden Saatkartoffeln gesetzt, ist es wichtig, dass das Pflanzgefäss einen hohen Rand sowie ein Ablaufloch hat und am Boden erst eine Schicht aus Kies oder Blähton-Kugeln eingefüllt wird, damit die Kartoffeln nicht in nasser Erde stehen. Dann das Pflanzgefäss etwa zu einem Drittel mit einer Mischung aus Kompost-Erde befüllen. Je nach Grösse des Pflanzgefässes werden 1-3 Saatkartoffeln hineingelegt, mit Erde bedeckt und vorsichtig gegossen. 

Sobald die Pflanzenspitzen ein paar Zentimeter gewachsen sind, wird erneut Erde eingefüllt. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis das Gefäss fast voll ist. Kartoffeln im Topf werden mindestens einmal pro Woche gegossen. Düngen ist nicht notwendig. 

Krankheiten und Schädlinge

Es gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, die Kartoffeln befallen können. Weit verbreitet ist die Kraut- und Braunfäule (Phytophtora Infestans). Der Pilz kann bei Kartoffeln auf den befallenen Knollen überwintern. Ab Juni verbreitet der Wind die Pilzsporen über weite Distanzen. Befallene Knollen werden ausgegraben und vernichtet. Vorbeugend sollten Kartoffeln jedes Jahr an einem anderen Ort gepflanzt und nicht überdüngt werden.

Auch Schnecken können den Kartoffeln zusetzten. Schnecken machen sich oft bereits im jungen Stadium über die Knollen her und verursachen so erheblichen Qualitätsverlust. Im Kartoffelbeet lassen sich Schnecken nur schwer bekämpfen. Vorbeugend hilft eine intensive Bodenbearbeitung. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von biologischem Schneckenkorn.

Zu einem Problem kann auch der Kartoffelkäfer werden. Larven und Käfer fressen das Kartoffellaub und die Pflanzen werden so erheblich geschwächt. Frühzeitiges Einsammeln der Larven oder Käfer von Hand hilft.

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