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Wie Anlagetyp und Systemvariante einer Wärmepumpe ausgewählt werden kann, hängt vom Standort des Gebäudes, der verfügbaren Energiequelle und dem lokalen Grundwasservorkommen ab.
(ves) Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Sie unterscheiden sich nach Wärmequelle (Erde, Luft, Wasser) und Gebäudeversorgungssystem.
Beinahe zwei Drittel der in der Schweiz installierten Wärmepumpen sind Luft-Wasser-Wärmepumpen. Als Wärmequelle nutzen sie Aussenluft. Sonst wird vor allem die Erdwärme aus dem bodennahen Erdreich mittels Erdwärmesonden als Energiequelle genutzt. Weniger stark vertreten sind in der Schweiz bisher Wassernutzungsanlagen und Erdregister.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Schweiz nicht nur am meisten verbreitet, sondern auch kostengünstiger als die anderen Wärmepumpen-Systeme. Beim Wirkungsgrad (JAZ oder COP) schneiden sie allerdings bedeutend schlechter ab. Die JAZ ist bis zu 50 % tiefer als bei Wärmepumpen, die ihre Energie aus dem Boden respektive Grundwasser beziehen.
Erdwärmesonden (Sole-Wasser-Wärmepumpen) sind besonders für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser zu empfehlen. Auf die Distanz zu Erdsonden auf Nachbargrundstücken ist zu achten, damit gegenseitige, negative Auswirkungen vermieden werden. Bei grösseren Mehrfamilienhäusern hingegen sollte auch der Einsatz einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe geprüft werden.
In der Regel kann man Erdwärmesonden nur an Standorten ohne Grundwasser installieren. Für eine Wasser-Wasser-Anlage hingegen wird Grund- oder Oberflächenwasser benötigt. Vor der Realisierung der Anlage müssen jedoch in beiden Fällen Abklärungen unter anderem bezüglich der Gewässerschutzzonen vorgenommen werden. Bewilligungen werden von Kanton und Gemeinde erteilt. Informationen und Übersichtspläne über die Eignung von Erdsonden sind häufig auf den Webseiten der kantonalen Bau- oder Energiefachämter erhältlich.
Wärmepumpen-Anlagen können in einem monovalenten oder bivalenten Versorgungssystem eingesetzt werden. Im monovalenten Betrieb deckt die Wärmepumpe den Heizenergiebedarf im Gebäude vollständig ab. Bei bivalenten Systemen wird die Wärmepumpen-Anlage mit einem weiteren Wärmeerzeugungssystem ergänzt.
Ein- und Mehrfamilienhäuser (bis maximal 6 Wohnungen) werden in der Regel monovalent – ausschliesslich mit Wärmepumpe – beheizt. Ebenso kann die Brauchwassererwärmung eingebunden werden. Grössere Gebäude hingegen können auch bivalent (zusätzlich mit Gas, Öl oder Holz betrieben werden. Da die Wärmepumpe nur den Grundbedarf abdeckt, werden bivalente Systeme vor allem bei Grossanlagen mit hohem respektive zeitlich schwankendem Energiebedarf eingesetzt.
Bei der Wahl des Versorgungssystems ist darauf zu achten, dass die Wärmequelle mit der höchsten Temperatur verwendet wird. Dadurch erhöht sich der Nutzungsgrad; die Frostgefahr wird vermieden und bei kleiner Distanz zum Heizobjekt (Gebäude) bleiben die Investitions- und Unterhaltskosten tief.
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