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Wärmepumpen werden mit Strom angetrieben und erzeugen aus Umgebungsenergie zum Heizen nutzbare Wärme. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen besticht ihr beinahe CO2-freier Betrieb und der hohe Nutzungsgrad. Ein Systemwechsel ist ökologisch und ökonomisch attraktiv.
(msc) Die Erneuerung einer Heizanlage lohnt sich frühzeitig vorauszudenken und gründlich vorzubereiten: Welches Heizsystem eignet sich für den Ersatz am besten? Welche Optionen erlaubt das Baugesetz überhaupt? Und wie können ökologische und ökonomische Kriterien optimal berücksichtigt werden? Das nationale Programm EnergieSchweiz bietet seinerseits wertvolle Inputs zum Start einer Heizungsplanung. Mit dem Onlineportal erneuerbarheizen.ch lassen sich unterschiedliche Varianten bezüglich den jährlichen Vollkosten und den CO2-Emissionen vergleichen.
Das Resultat bei diesem Schnellcheck mag überraschen: Eine Wärmepumpe verursacht geringere Jahreskosten als Erdöl- oder Erdgasheizungen. Bevor die Gründe dafür nachvollziehbar erläutert werden, ein wichtiger Hinweis zu den berechneten Jahreskosten: Der Heizungsvergleich rechnet die Investitionskosten und die laufenden Betriebskosten zusammen und verteilt sie über die Lebensdauer der Anlage. So fällt unmittelbar die unterschiedliche Kostenstruktur der einzelnen Heizsysteme auf. Eine Wärmepumpe mit Erdsonde ist teurer in der Anschaffung als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder ein fossiles Heizsystem. Im Gegenzug sind die Betriebskosten und Energiepreise für beide Wärmepumpenvarianten niedriger als für Öl, Brennholz oder Gas. Der Online-Heizkostenvergleich kann erste Anhaltspunkte liefern. Unerlässlich ist jedoch, die eigene Zukunftsplanung anhand einer von Fachleuten betreuten Evaluation der Gesamtkosten zu vorzunehmen. Aber auch dafür ist zu empfehlen, die Bereiche Investition, Betrieb und Unterhalt über die gesamte Lebensdauer zu betrachten.
Ein aussagekräftiger Grobvergleich der jährlichen Heizungskosten muss den aktuellen Durchschnitt für die Energiepreise berücksichtigen. Derzeit ist mit folgenden Variablen zu rechnen:
Über die letzten Jahre vergleichsweise stabil geblieben sind die Kosten für Anschaffung und Installation von Heizsystemen. Wärmepumpen sind doppelt bis drei Mal so teuer wie eine neue Ölheizung. Und zwischen einer Aussenluft-Wärmepumpe und einer Wärmepumpe, die ihre Grundenergie mithilfe einer Erdwärmesonde aus dem Erdreich bezieht, beträgt der Mehraufwand in der Regel plus 50 Prozent. Die Bohrarbeiten im Vorgarten treiben die Kostentreiber für Letzteres nach oben.
Nicht nur der Ölpreis kann beträchtlich schwanken. Auch die Energiekosten für die übrigen Heizsysteme wie der Strom sind für eine individuelle Kostenbetrachtung schwer einzuschätzen. Die Preisschwankungen haben sich vor allem bei Gas und Strom in den letzten Monaten bemerkbar gemacht. Für Wärmepumpen gilt jedoch: Viele Stromversorger bieten einen Spezialtarif für Wärmepumpenstrom an, der meistens noch günstiger ist als ein Niedertarif. Im Gegenzug beharren die Versorger auf Sperrzeiten für den Strombezug.
Hauseigentümer:innen mit eigener Solaranlage können derweil einen grossen Anteil des Strombedarfs selbst erzeugen und somit auch wirtschaftlich davon profitieren.
Ökologisch bewusste Hauseigentümer:innen ziehen zusätzlich zu den effektiv zu bezahlenden Energiekosten auch externe Heizkosten gemäss SIA 480 in Betracht. Darin sind «theoretische» Umweltkosten enthalten, die als Umweltschäden bei Beheizung und Warmwasserbereitstellung – wie etwa die Luftbelastung – anfallen und monetarisiert werden könnten. Diese Umweltkosten fallen bei fossilen Heizanlagen wesentlich höher aus als bei emissionsfreien Wärmepumpenanlagen. Um diese zu senken, ist folgender Tipp hilfreich: Mit der Wahl von Herkunft und Qualität des konsumierten Stroms lässt sich die Klimawirkung einer Wärmepumpe zusätzlich verbessern. Stammt die elektrische Energie ihrerseits aus erneuerbaren Quellen, verbessert sich die Bilanz der grauen Treibhaugasemissionen, die entlang der Lieferketten mitverursacht werden.
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