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Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) deklariert den energetischen Zustand eines bestehenden Gebäudes. Er wird durch zertifizierte Expertinnen und Experten ausgestellt. Der GEAK Plus beinhaltet zusätzlich konkrete Vorschläge für eine energetische Sanierung.
(MP) Ins Leben gerufen hat den GEAK die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) im Jahr 2008. Seit 2015 besteht der Verein GEAK-CECB-CECE. Er bezweckt die Entwicklung, die Verbreitung, die Bewirtschaftung und die Kontrolle sowie die Förderung eines schweizerisch einheitlichen Systems für einen Gebäudeenergieausweis gemäss Energiegesetz. Die GEAK-Etikette entspricht in ihrer Gestaltung der Energieetikette für Haushalts- und andere Geräte. Und wie diese dokumentiert sie eine Klassifizierung zwischen A (sehr energieeffizient) und G (wenig energieeffizient) – in diesem Fall bei einem bestehenden Gebäude für die Gesamtenergie und separat für die Gebäudehülle. Das Ausstellen eines GEAK ist generell freiwillig. Bei Besitzerwechsel verlangen einige Kantone jedoch zwingend einen Energieausweis. Mehrere Kantonalbanken und einige private Finanzinstitute stellen zudem Hypotheken mit Vorzugskonditionen in Aussicht, wenn das Gebäude einen offiziellen GEAK besitzt.
Den GEAK dürfen nur vom Verein zertifizierte Expertinnen und Experten ausstellen. Die Zulassung basiert auf der Ausbildung und/oder der Erfahrung. Es handelt sich um Gutachter, die Fachhochschulstudien oder Nachdiplomstudien auf dem Gebiet Energieeffizienz am Bau absolviert haben oder darin gründliche Praxiskenntnisse nachweisen können. Sie müssen einen Einführungskurs des Vereins bestreiten und anschliessend regelmässig GEAK ausstellen. Nach der Auftragserteilung besichtigen die auf selbständiger Basis agierenden Expertinnen und Experten das Gebäude. Mit einem vorgeschriebenen Standard-Onlinetool erstellen sie einen ausführlichen Rapport, welche die Klassifizierung in der Etikette detailliert begründet.
Der GEAK zeigt auf, wieviel Energie ein Gebäude im Normbetrieb benötigt. Hinter seiner Wertung steht eine systematische, standardisierte und begründete Beurteilung der energetischen Qualität. Damit schafft er Transparenz für Kauf- und Mietentscheide. Ein wichtiges Ziel des GEAK ist es, den Sanierungsbedarf detailliert und neutral zu ermitteln. Die Etikette, das Basisprodukt, weist in ihrem Rapport grundsätzlich auf energetische und bauliche Mängel hin, die behoben werden sollen – beispielsweise die Reduzierung des Energiebedarfs für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung oder Elektorgeräte, vielleicht auch den mangelhaften Zustand des Dachs. Deshalb unterstützt der GEAK die Planung von energetischen Sanierungsvorhaben am Gebäude.
Das Angebot des GEAK-Basisprodukts ergänzt die Zusatzleistung GEAK Plus. In diesem Fall macht die Expertin oder der Experte aufgrund des gestellten Befunds konkrete Vorschläge für die Gebäudesanierung. Neben einer konkreten Liste von Massnahmen, wie die Energieeffizienz verbessert wird, kann diese Zusatzleistung auch Hinweise enthalten, wie sich die Sanierung etappieren lässt und welche Priorisierung unter den vorgeschlagenen Massnahmen ratsam ist. Dies kann bei der Finanzierung der Sanierungsmassnahmen eine wichtige Rolle spielen.
Die Kosten für einen GEAK oder GEAK Plus werden von den betreffenden Expertinnen und Experten in Rechnung gestellt. Die Höhe ist vom Aufwand abhängig. Ein vierseitiger GEAK-Bericht kann auf CHF 700 zu stehen kommen. Ein rund dreissigseitiger GEAK-Plus-Bericht kostet je nach Grösse der Immobilie zwischen CHF 1400 und CHF 2000. Die meisten Kantone und auch viele Gemeinden bezahlen für GEAK und GEAK Plus einen Förderbeitrag von jeweils rund 1000 Franken. Diese Möglichkeiten erläutert man am besten so früh wie möglich mit der kontaktierten Expertin oder dem Experten. Eine Liste der akkreditierten GEAK Expertinnen und -Experten findet man auf der Website des Verbandes.
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