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Die Olympiasiegerin Tanja Frieden engagiert sich für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Erfahren Sie hier, wie sich ihre Philosophie bei der Renovation ihres Elternhauses auf die smarte Energienutzung auswirkt.
(mei) Geräte zentral steuern und auf diese Weise den Energieverbrauch möglichst tief halten: So sieht smart energy heute aus. Voraussetzung dafür ist eine zentrale Gebäudesteuerung. Für Tanja Frieden stand bei der Renovation ihres Elternhauses bald fest, dass auch sie eine solche Steuerung für ihre Wärmepumpe und Photovoltaikanlage möchte. Sie hat sich etliche Lösungen von verschiedenen Anbietern angeschaut und 34festgestellt: «Ich will eine einfache und ehrliche Lösung, keine Fancy-Gadgets auf dem Tablet, die bloss gut aussehen.»
Fündig geworden ist Tanja Frieden bei Jürg Grossen, dem Unternehmer und GLP-Nationalrat aus Frutigen. Sein Credo: «Less Tech, but High-Tech.» Die von Jürg Grossen mit aufgebaute Firma Smart Energy Link hat die Steuerung SEL entwickelt, die kommunikationsfähige Energiegeräte aller Art – darunter Wärmepumpen, Elektroboiler, Waschmaschinen oder Elektrofahrzeuge – verbindet. Das Gerät hat einiges drauf: Es misst Energie, bringt Produktion und Verbrauch in Einklang und erstellt Abrechnungen für die Verwaltung. Auf diese Weise kann die Steuerung sowohl die Energieeffizienz als auch den Anteil der Eigenstromnutzung erhöhen.
SEL wurde bislang meist bei Überbauungen oder grossen Wohn- oder Gewerbegebäuden eingesetzt. Bei Tanja Frieden wird die Steuerung erstmals in einem kleineren Wohnhaus getestet. «Mit diesem Pilot wollen wir schauen, was SEL bei einem relativ kleinen Gebäude bewirken kann», sagt Jürg Grossen. Da das Gerät Wetterprognosen miteinbezieht, kann es überschüssigen Solarstrom nutzen, um den Warmwasserspeicher der Wärmepumpe auf eine höhere Temperatur aufzuheizen und über die Fussbodenheizung die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad Celsius zu erhöhen, wenn bewölktes Wetter vorhergesagt ist. In diesem Fall wird es drinnen kurzfristig etwas wärmer, dafür muss die Wärmepumpe während der Schlechtwetterperiode weniger leisten. Tanja Frieden wird über SEL zudem den Stromverbrauch ihrer künftigen Mieter messen und verrechnen können.
Manchmal braucht es allerdings gar keine komplexen Steuerungen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Eine Duschrinne mit Wärmerückgewinnung kann bereits einiges bewirken. Genau eine solche bietet das Bieler Unternehmen Joulia an. Die Idee ist bestechend: Das beim Duschen verbrauchte Warmwasser wird genutzt, um das neue Duschwasser zu erwärmen. Zu diesem Zweck wird das gebrauchte Wasser an einem Wärmetauscher vorbeigeführt. Das hinzugeführte Kaltwasser erwärmt sich dabei von 10 °C auf 25 °C, sodass viel weniger Heisswasser zugemischt werden muss.
«Dank der Wärmerückgewinnung kann bis zu 42% der Abwärme genutzt werden, und dies von der ersten Duschsekunde an», sagt Claudio De Giacomi von Joulia. Er hat ausgerechnet, dass die Energie, die man bei einer achtminütigen Dusche einspart, der Energie entspricht, die für die 12malige Besteigung des Matterhorns erforderlich wäre. Der Wärmetauscher ist so konzipiert, dass sich die Duschrinne für eine Vielzahl von Bodenbelägen eignet und auch bei Renovationen eingesetzt werden kann. Tanja Frieden ist vom Konzept so begeistert, dass sie in beiden Wohnungen in ihrem Elternhaus Duschrinnen von Joulia einbauen lässt: «Die einfachen Ideen sind manchmal die besten.»
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