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In einem Einfamilienhausquartier in Thun hat eine Familie ein altes Haus erworben. Dank eines geschickten Um- und Anbau erfüllt es nun die Wohnbedürfnisse der heutigen Zeit.
Das Einfamilienhaus aus dem Jahr 1922 war zu klein, um heutigen Ansprüchen zu genügen. Deshalb entschlossen sich die Bauherren, die Nettowohnfläche mit einem Anbau zu vergrössern. Im einstöckigen, nicht unterkellerten Anbau befinden sich der neue Eingang mit Entrée sowie die Küche mit offenem Essbereich. Auffallendstes Merkmal des neuen Gebäudeteils ist ein Panorama-Eck-Fenster mit grosser Sitzbank. Der Anbau ist länger als das bestehende Haus, damit er auf der Gartenterrasse Sichtschutz zur Strasse hin bietet. Auch sonst hebt er sich mit seiner kubischen Form, Unterschieden beim Innenausbau und einem feineren Verputz der Fassade bewusst vom bestehenden Gebäudeteil ab.
Bei der Renovation des alten Gebäudeteils musste energetisch einiges gemacht werden: Die Wärmedämmung wurde verstärkt, die Fenster wurden ersetzt, und im Keller steht eine neue Gasheizung. «Für eine Wärmepumpe reichte das Geld nicht», so die Bauherrin. Der Architekt hatte dem Bauherrenpaar empfohlen, lieber eine Photovoltaik-Anlage zu realisieren als das Heizsystem zu ändern: «Ein Dach hat eine Lebensdauer von mindestens 40 Jahren. Eine Heizung muss hingegen früher ersetzt werden – dann kann man immer noch auf eine Wärmepumpe umsteigen», sagt Adrian Christen.
Der Photovoltaik-Anlage ist es zu verdanken, dass das Gebäude nach dem Umbau trotz gestiegener Wohnfläche nicht einmal mehr die Hälfte der Energie verbraucht. Aufgrund der Ost-West-Ausrichtung des Daches konnte sie ganzflächig in beiden Dachseiten integriert werden. Sie sollte jährlich mindestens 16'380 Kilowattstunden Energie produzieren, was einen Energie-Überschuss von rund 70 Prozent bedeutet. «Wir möchten möglichst viel von unserem eigenen Strom verbrauchen. Deshalb benutze ich Waschmaschine und Geschirrspüler vorwiegend zu Zeiten, in denen unser Dach Strom erzeugt», erklärt die Bauherrin.
Das Bauherrenpaar übernahm aussergewöhnlich viele Arbeiten selbst. Unterstützt wurde es von zahlreichen Freunden, denen es einst selbst bei Renovationen zur Seite gestanden war. So kamen allein bis zum Einzug der Familie 1300 Stunden Eigenleistungen zusammen. Die Bauherren haben beispielsweise sämtliche Abbrucharbeiten übernommen, Bodenbeläge und Gipsdecken eingebaut, alte verleimte Teppiche, Novilonbeläge und Bodenplatten entfernt, alle Leitungen für Strom, Gasheizung und Wasser vorbereitet, die Aussenterrasse samt Treppen konstruiert, fast alle Malerarbeiten im Innenbereich selber ausgeführt, mehrere Wände neugebaut und versetzt und überdies – in Absprache mit dem Architekten – eine tragende Wand durchbrochen.
Der grosse Aufwand für die Eigenleistungen lohnte sich, sagt die Bauherrin: «Wenn ich durch das Haus gehe, bin ich stolz auf das, was wir gemacht haben. Bei der Innentreppe benötigte ich zum Beispiel einen Abend pro Stufe, um sie vom Leim zu befreien. Dafür sehe ich die Treppe nun mit ganz anderen Augen.» Das gesparte Geld hat das Paar im Rahmen des Budgets immer gleich wieder für Finessen im Innenausbau ausgegeben. So hat es sich etwa gestemmte Türen geleistet, wie sie schon vorher im Haus zu finden waren. Mit dem Resultat ist es rundum zufrieden – auch wenn es mit den Eigenleistungen noch lange nicht vorbei ist, gibt es doch immer noch etwas zu verbessern.
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