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Der Wohnraum, der in einem alten Fabrikgebäude mitten in Amriswil entstanden ist, überzeugt sowohl architektonisch als auch in der Wahl schlichter und kostengünstiger Materialien. Dass der Loft den Minerige-P-Standard erfüllt, ist wichtig, aber nicht die Hauptsache.
Der vom übrigen Raum abgetrennte Schlafraum und die Ankleide mit Bad bilden zur Garderobe hin den Abschluss des erhöhten Bereichs und sind über vier Stufen erreichbar. Ein lang gezogenes Einbaumöbel verbindet die unterschiedlichen Niveaus im Eingangsbereich und betont in der Fortsetzung die Kante des Sockels bis zur zweiten Treppe. Diese gestaltet den Übergang zwischen den beiden Niveaus im Bereich des Cheminées, das zweiseitig funktioniert und als Raumelement mitten im 120 Quadratmeter grossen Wohnraum steht. Ein zweiter abschliessbarer Bereich, an den die Küchenzeile mit einem frei stehenden Kubus zum Kochen andockt, schafft einen zweiten Rückzugsort. «Dadurch, dass die Türen zum Zimmer an der Fassade liegen, entstehen je nach Standpunkt ganz unterschiedliche Eindrücke und Querbezüge mit dem übrigen Raum», so Samuel Gäumann. Gleichzeitig schaffen die Architekten damit innerhalb des Volumens ein internes Wegsystem, ähnlich wie mit dem Sockelelement und den beiden Treppen. «Wir kochen häufig gemeinsam mit Gästen und schätzen die Grosszügigkeit sehr», meint Luigi Renda zum umgesetzten Raumkonzept.
Die eingesetzten Materialien unterstützen die Raumwirkung. «Wir haben uns an einfachen, klassischen Industriestandards orientiert», erklärt Samuel Gäumann ihre Absicht. Ein fugenlos eingebrachter Gussbelag ist gleichzeitig Boden und Beschichtung für Treppen und Podestwände. Damit wird das Raumkontinuum betont und es entsteht durch die grossflächige Anwendung ein schlichter, aber trotzdem nicht gleichförmiger Bodenbelag. Die Wände sind gespachtelt und mit einem groben Pinsel gestrichen, die Decken in gestossenen Holzriemen ausgeführt. Für die Einbaumöbel in Küche, Garderobe und Bibliothek wählten die Architekten widerstandsfähige, industriell gefertigte, bakelisierte Sperrholzplatten, die kostengünstig sind, aber trotzdem wohnlich wirken. «Mit den farbigen Keramikplatten im Badezimmer und dem goldenen Anstrich der bestehenden Säulen setzen wir mit einfachen Mitteln Akzente in der ansonsten dezenten Farbgestaltung», sagt Samuel Gäumann. Mit dem Minergie-P-Standard verfügt das Loft über eine kontrollierte Lüftung. Für die Wärmeerzeugung werden Erdsonden mit Wärmepumpen eingesetzt. Im Sommer wird die Anlage zur Kühlung der Räume genutzt, da sie über keinen Sonnenschutz verfügen. Der Aussenraum, der über eines der Fenster zugänglich ist, macht das neue Zuhause für Luigi Renda perfekt: «Trotz des grosszügigen Innenraums schätzen wir die Möglichkeit sehr, im Sommer draussen sitzen zu können.»
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