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Bienen sind verantwortlich für schöne Beeren, knackige Früchte und gesundes Gemüse. Doch die fleissigen Insekten sind in Gefahr. Als Gartenbesitzer können Sie mit verschiedenen Massnahmen mithelfen, die Bienen zu schützen.
(sku) Bienen, Hummeln und andere Insekten bestäuben Nutzpflanzen, sorgen für einen reichen Gartenertrag und tragen zum Erhalt der Pflanzenvielfalt bei. Mehr und mehr melden Bienenhalter Verluste von Bienenvölkern. Die genauen Gründe für dieses fast weltweit verbreitete Bienensterben sind bislang nicht bekannt. Vermutet wird ein Zusammenwirken verschiedenster Ursachen. Nebst Krankheiten, Parasiten und dem Einsatz von Pestiziden, kommt auch die Verschlechterung der Nahrungsgrundlage in Frage.
Gefährdet sind aber auch einzeln lebende Solitärbienen und Hummeln. Von diesen Wildbienen leben 500 bis 600 unterschiedliche Arten in der Schweiz. Rund 40 % der einheimischen Wildbienen sind vom Aussterben bedroht. Der wohl wichtigste Grund für diese Entwicklung ist der von Jahr zu Jahr schwindende natürliche Lebensraum für Wildbienen. Es mangelt an Futterpflanzen und Nistplätzen. Zahlreiche Wildbienenarten sind auch Opfer unseres Ordnungssinns. So werden Laub, Altholz, Steinhaufen und Stängel systematisch aus unseren Gärten verbannt.
Bienen und Wildbienen benötigen das ganze Gartenjahr über ein ausreichendes Angebot an blühenden Pflanzen. Diese sogenannte Bienenweide sollte keine «Lücken» aufweisen. Denn Bienen sind in der Lage, sich gute Standorte zu merken und kehren dorthin zurück. Versiegt die Nahrung zeitweilig, wirkt sich das negativ auf die Entwicklung der Bienenvölker aus. Besonders im Spätsommer und Herbst ist ein gutes Nahrungsangebot wichtig, weil dann die langlebigen Winterbienen entstehen. Je stärker ein Volk in den Winter geht, desto fleissiger beginnt es mit seiner Arbeit im Frühling.
Durch eine gezielte Auswahl und Vielfalt der Gartenpflanzen kann jeder für ein besseres Nahrungsangebot und Lebensraum für Bienen, Hummeln und andere Pflanzenbestäuber sorgen.
Pflanzen |
Blüte |
Bienenfreundlichkeit |
---|---|---|
Erika | März - April | sehr gut |
Borretsch | Juni - September | sehr gut |
Herbst-Sonnenbraut | Juli - Oktober | sehr gut |
Bartblume | Juli - Oktober | sehr gut |
Krokus | März - April | gut |
Alyssum | April - Juni | gut |
Jungfer im Grünen/Nigell | Juni - Juli | gut |
Gurke | Juni - August | gut |
Mauerpfeffer | Juni - August | gut |
Fetthenne | Juni - September | gut |
Thymian | Juni - Oktober | gut |
Lilie | Juni - September | gut |
Ringelblumen | Juni - September | gut |
Kugeldistel | Juli - Oktober | gut |
Echter Lavendel | Juli - Oktober | gut |
Sonnenblume | Juli - Oktober | gut |
Raublattaster | August - Oktober | gut |
Christrose | März - April | mittel |
Märzenglöckchen | März - April | mittel |
Winterling | März - April | mittel |
Blaukissen | April - Mai | mittel |
Traubenhyazinthe | April - Mai | mittel |
Bergenie | April - Juni | mittel |
Strauchrose | Mai - September | mittel |
Glockenblume | Juni - September | mittel |
Gazanie | Juni - Oktober | mittel |
Stockmalve | Juli - Oktober | mittel |
Dahlie | Juli - Oktober | mittel |
Kapuzinerkresse | Juli - Oktober | mittel |
Sonnenhut | Juli - Oktober | mittel |
Wie die Tabelle zeigt, liefern viele beliebte Gartenblumen wie Stiefmütterchen, Narzissen, Geranien, Fuchsien, Zinnien, Begonien und Tagetes wenig Bienennahrung.
Da viele Gemüsearten wie Rüebli, Fenchel, Randen und Salate vor der Blüte geerntet werden, ist ein reiner Gemüsegarten keine besonders gute Bienenweide. Zu bevorzugen sind daher Gemüsepflanzen, die blühen, wie beispielsweise Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Zucchetti und Gurken. Noch besser ist es, wenn auch einmal ein Fenchel stehen gelassen wird, bis er blüht. Ein abgeerntetes Beet im Garten sollte indes nie längere Zeit leer stehen. Brachflächen und Zwischenräume in Gemüsebeeten können mit einer Gründüngung angesät werden. Phacelia, Buchweizen oder ausdauernde Gründüngung mit Kleearten sind für Bienen und Hummeln besonders wertvoll. Gleichzeitig wird dadurch die Bodenqualität verbessert. Zusätzlich verstärkt werden die Nahrungsquellen durch mehrjährige Kräuter wie Thymian, Lavendel oder Melisse, welche man blühen lässt, oder durch ausdauernde Staudenbeete. Gerade Flächen, die nur minimal bearbeitet werden sind für Bienen und Hummeln von grosser Bedeutung. Dort finden sie Ruhe und werden nicht ständig gestört. Insbesondere die sehr friedlichen Erdhummeln können dort ihre Nester anlegen.
Besonders wertvolle Nahrung bieten Beerensträucher. Während der Blüte sind beispielsweise Himbeeren immer voll mit Bienen besetzt. Auch Brombeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren sind gute Bienenweiden. Verzichten Sie aber in jedem Fall auf schädliche Pflanzenschutzmittel!
Praktisch keinen Wert für die nützlichen Insekten haben regelmässig gemähte Rasenflächen. Für die Bienen und Hummeln sind diese eine grüne Wüste. Wieso also nicht wenig betretene Rasenstücke zu einer Blumenwiese werden lassen? Wildpflanzen wie Löwenzahn, Wiesenknöterich oder Inkarnatklee gelten nämlich als sehr gute bis gute Bienenweiden. Eine Blumenwiese kann auch als kleine Insel im Rasen angelegt werden. Eine andere Möglichkeit ist, nicht die ganze Wiese auf einmal zu mähen. Durch etappenweises Mähen bleiben jeweils blühende Pflanzen stehen. Für Honigbienen stellt das Abmähen der Wiesen während des Tages zudem eine grosse Gefahr dar. Im Gegensatz zu den Hummeln weichen sie, konzentriert auf ihre Sammeltätigkeit, einem Rasenmäher nicht aus.
Gute Bienenpflanzen bieten auch Hecken. Eine einheimische Strauchhecke mit Kornelkirsche, Felsenbirne, Weide oder Faulbaum ist ideal. Auch der nicht zurückgeschnittene Buchs ist für die Bienen als wertvoller Pollenlieferant bekannt.
Mit einfachen Massnahmen bieten Sie den nützlichen Insekten Lebensraum in Ihrem Garten. Folgende Nisthilfen lassen sich ohne grossen Aufwand realisieren:
Nisthilfen sind so anzulegen, dass sie trocken bleiben. Durch ein Dach sind sie vor dem Regen geschützt. Zudem ist darauf zu achten, dass Nisthilfen nicht direkt am Boden zu stehen kommen wegen der Bodenfeuchte. Zuviel Feuchtigkeit fördert Schimmel, was für die Bienen wiederum tödlich ist. Sind die Nisthilfen einmal platziert, sollten diese in Ruhe gelassen und nicht mehr gesäubert werden, damit die Bienen ungestört heranwachsen können.
Wie die Honig- und Wildbienen, tragen auch Hummeln fliessig dazu bei, dass fruchttragende Gartenpflanzen bestäubt werden. Hummeln suchen für ihre Vermehrung trockene oder halbtrockene Plätze auf. Der Hummel kann schon ein kleiner Haufen trockenes Gras in einer geschützten Gartenecke als Nest dienen. Um ihnen das Überwintern zu erleichtern, werden zwei unterschiedlich grosse Tontöpfe mit trockenem Gras locker gefüllt, ineinander gesteckt und im Garten an einer geschützten Stelle vergraben. Das Wasserabzugsloch des Topfes muss dabei sichtbar und knapp über der Erde bleiben. Es dient den Hummeln als Einflugloch. Hummeln sind sehr friedliebende Tiere. Wenn sie nicht bedrängt werden, machen sie von ihrem Stachel keinen Gebrauch.
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