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Für eine harmonische Raumaufteilung innerhalb des Grundrisses sind die aktiv genutzten Wohnräume von jenen, die der Erholung und dem Rückzug dienen zu unterscheiden. Wir sagen Ihnen, worauf bei einer Grundrissplanung nach Feng Shui geachtet wird.
Im Feng Shui begegnen uns immer wieder die Begriffe «Yin und Yang». Das Zusammenspiel dieser beiden Qualitäten lässt sich folgendermassen versinnbildlichen: Ohne Einatmen kein Ausatmen, ohne Licht kein Schatten. Ähnlich verhält es sich mit Yin und Yang, sie bedingen einander. Yin hat vornehmlich eine ruhige, nach innen konzentrierte und zurückgezogene Qualität; Yang weist einen eher extrovertierten, nach aussen konzentrierten und aktiven Charakter auf. Diese qualitativen Unterschiede sollten auch für den Grundriss, der Anordnung und Lage von einzelnen Räumen innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung berücksichtigt werden.
Alle öffentlichen Räume, die sowohl für die Bewohner als auch für deren Besucher zugänglich sind, werden im Feng Shui als Yang-Räume bezeichnet. Dazu zählen Hauseingang, Flure, Wohn-, Esszimmer, Küche und Gäste-WC. Im Gegensatz dazu werden die Räume, die unserem Schlaf, der Erholung, der Reinigung und unserem Rückzug dienen, Yin-Räume genannt. Ein sehr wichtiger Bereich eines Hauses oder einer Wohnung ist das geometrische Zentrum, das sogenannte Taiji. Dieses kann sowohl einen Yin- als auch einen Yang-Charakter haben, je nachdem in welchen Wohnbereichen es sich befindet.
Wenn Sie auf einem Stockwerk leben, ist es ganz besonders wichtig, die Prinzipien des Yin und Yang bei der Anordnung der Räume zu beachten. Wie sieht die Umgebung Ihres Hauses aus? Wo findet die grösste Aktivität statt? Wo ist die Strasse, wie wird der Zugang oder die Zufahrt zum Haus erfolgen, wohin kommt die Haustür, welche Nachbarschaft ist am lebhaftesten, durch eine Zufahrt oder einen Spielplatz? Versuchen Sie nach Möglichkeit, alle aktiven Räume, also die Yang-Räume, in diese belebten Richtungen anzulegen.
Alle Yin-Räume dürfen, als logische Konsequenz, soweit wie möglich von der aktivsten Umgebung entfernt sein. Denn für einen ruhigen und erholsamen Schlaf ist es wichtig, die Schlafräume möglichst weit weg von einer stark belebten, lärmintensiven Strasse zu platzieren.
Wenn Sie in Gedanken durch Ihr noch nicht realisiertes Haus gehen, stellen Sie sich vor, wohin Sie die Aufmerksamkeit der Menschen lenken möchten. Idealerweise fällt deshalb beim Eintreten durch die Haustür der erste Blick nicht auf die Gäste-WC-Tür, sondern in Richtung der Wohnräume.
Falls Ihr Haus oder Ihre Wohnung auf zwei oder mehrere Etagen liegt, gilt folgende Faustregel: Aktive Yang-Räume sind ebenerdig einzuplanen, und die Yin-Räume sollten sich oben befinden. Innerhalb der Stockwerke können Sie dann wieder die Tipps berücksichtigen, die für einstöckige Häuser und Wohnungen gelten. Legen Sie in den oberen Stockwerken, entsprechend der Raumnutzungszeit, Badezimmer, begehbare Kleiderschränke oder Spielzimmer auf die Hausseite mit der grössten Aktivität. Alle Schlafräume sollten möglichst weit weg in ruhigere Bereiche verlegt werden.
Häuser am Hang sind in hügeligen Landschaften wie der Schweiz häufig. Der Hauseingang liegt dann oft beim höchsten Geländepunkt liegt, und diese Häuser werden quasi über den obersten Stock betreten, um dann die Treppe hinunter in die andere Etage zu gelangen. Die gewohnte Raumaufteilung ist also umgedreht. Darum ist bei der Grundrissplanung von Häusern in Hanglage sehr zu empfehlen, die aktiven Räume ebenfalls nahe dem Hauseingang, also im oberen Stock zu planen und die Ruheräume im unteren Stock anzulegen.
Ein Gartenzugang von Wohn- und -Esszimmer und von der Küche hinaus in den Garten ist beliebt und sinnvoll, deshalb gibt es zahlreiche Hanghäuser mit umgekehrter Raumanordnung: Schlaf- und Ruheräume befinden sich auf Hauseingangsniveau und aktive Wohnräume im Untergeschoss.
Lassen Sie sich nicht einschränken, schaffen Sie sich Ihre individuellen Freiheiten nach Feng Shui! Was wäre mit einem grosszügigen Balkon auf Höhe Eingangsgeschoss und schöner Treppe hinunter in den Garten?
Für alle Hausvarianten ist es wichtig, das Zentrum (Taiji) des Hauses möglichst frei zu gestalten. Denn im Feng Shui wird dieses dem Familienzusammenhalt und dem Immunsystem zugeordnet. Es sollte nach Möglichkeit nicht durch Wände oder schwere Möbel blockiert werden.
Bei quadratischen Grundrissen ist das Vorgehen gleich, wie bei rechteckigen Grundrissen.
Bei Häusern mit unregelmässigen Grundrissen ist etwas mehr Aufwand und die Hilfe von Experten gefordert. Ihr Architekt kann Ihnen den Schwerpunkt mit Hilfe eines CAD-Programms ermitteln. Oder Sie wenden sich an Ihre Feng Shui-ExpertIn. Er oder sie wird Ihnen das Zentrum ebenfalls bestimmen können.
Ute Born ist Bauzeichnerin und absolvierte eine Ausbildung zur Feng Shui Beraterin am Institut für integrales Feng Shui INFIS. Seitdem berät sie Menschen in ihren Lebens- und Arbeitsräumen. Mit diversen Aus- und Weiterbildungen vertieft sie fortlaufend ihr Wissen in klassischem Feng Shui, Chinesischer Astrologie und Farbgestaltung.
Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes für Feng Shui & Geomantie, Sektion Schweiz. Weitere Infos zu Ute Born finden Sie unter: www.fengshuiberatungen.ch
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