Einkaufswagen Suchen
Finanzieren & Kaufen
Recht
Bauen & Renovieren
Sichern & Versichern
Wohnen
Garten & Balkon

Eigentumswohnung sanieren: ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Immobilien aus den 1970er- oder 1980er-Jahren sind jetzt in einem Alter, in dem sie energetisch saniert werden müssten, weil sie den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen. Eine energetische Sanierung ist eine Investition, die sich trotz der hohen Kosten relativ schnell rechnet. Eine Übersicht.

Eigentumswohnung sanieren: So gehen Sie richtig vor
Lange Antwort: Wenn ein Haus energetisch saniert wird, ist das gut für die Umwelt und spart Geld.

(rh) Lohnt sich eine energetische Sanierung? Kurze Antwort: Ja, es lohnt sich. Lange Antwort: Wenn ein Haus energetisch saniert wird, ist das gut für die Umwelt und spart Geld. Das bedeutet, dass weniger natürliche Ressourcen verbraucht werden, es verursacht weniger Umweltverschmutzung, verbraucht weniger Energie, spart Kosten für Energie, macht das Wohnen angenehmer und kann den Wert des Hauses steigern. Wenn man das ganze Haus saniert, also eine neue Heizung einbaut, die Aussenwände besser dämmt und neue, energieeffiziente Fenster einsetzt, verbraucht man etwa 60 Prozent weniger Energie. Das Einsparpotenzial der beliebtesten energetischen Einzelmassnahmen:

Energieeffizienz prüfen

Zuerst analysieren Sie, wie die aktuelle Situation ist und was Sie erreichen möchten. Dann überlegen Sie sich, was dafür alles nötig ist. Um zu verstehen, wie energieeffizient Ihr Haus oder Ihre Wohnung ist, brauchen Sie Informationen. Mit dem kostenpflichtigen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) finden Sie heraus, in welchem Zustand das Gebäude ist. So können Sie entscheiden, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung besser machen können. Es gibt auch eine andere Möglichkeit: den myky-Energie-Check. Damit prüfen Sie, wie gut Ihr Haus Energie nutzt. Mit dem myky-Sanierungsrechner planen Sie Verbesserungen, und mit dem myky-Solarrechner berechnen Sie, wie viel Energie Sie mit Solarzellen produzieren könnten und was das kostet.

Sanierung planen

Eine Gesamtsanierung ist meist günstiger, wird schneller fertig und die Menschen, die im Haus wohnen, haben weniger Stress. Trotzdem entscheiden sich die meisten Wohneigentümer:innen dafür, die Sanierung Schritt für Schritt zu machen. Manche machen das, weil sie nicht alles auf einmal bezahlen wollen. Andere machen das, weil sie dann über mehrere Jahre weniger Steuern zahlen müssen, weil sie die Kosten für werterhaltende Investitionen von ihrem Einkommen abziehen dürfen. Diese Reihenfolge hat sich bewährt, um Feuchtigkeit, Schimmelpilz oder Wärmebrücken zu vermeiden:

Schritt 1: Fassade, Fenster und Sonnenschutz

Es ist eine gute Idee, die Aussenwände zu isolieren, wenn die Fenster ersetzt werden. Denn die Handwerksfirma kann dann auch gleich die Fensterbänke und die Seiten der Fenster isolieren. Neue Fenster helfen, weniger Heizenergie zu verbrauchen, den Lärm von draussen zu verringern und das Haus oder die Wohnung sicherer vor Dieben zu schützen. Ausserdem lassen neue Fenster mit ihren dünneren Rahmen mehr Licht ins Zimmer. Neue Sonnenschirme oder Markisen verblassen weniger schnell, sind fester und halten mehr aus. Sie können mit einer Kurbel oder einem Motor bedient werden. Markisen mit Motor könnnen sogar ferngesteuert oder mit einem Smart-Home-System verbunden und bei Wind oder Sonnenschein automatisch gesteuert werden.

Schritt 2: Dach, Estrichboden und Kellerdecke

Wenn man das Dach isoliert, kann man viel Geld bei den Heizkosten sparen und es wird überall im Haus gleichmässig warm. Wenn man das Dach repariert, sollte man auch überlegen, ob man eine thermische Solaranlage oder Photovoltaikmodule installiert. Das ist besonders eine gute Idee, wenn man im nächsten Schritt auch die alte Heizung austauschen möchte. Die Kellerdecke oder den Estrichboden zu isolieren ist billiger als die Wände aussen oder das Dach, weil die Materialien weniger belastet werden. Das gilt allerdings nicht, wenn man im Dachgeschoss wohnen oder ein Homeoffice einrichten möchte.

Schritt 3: Heizung, Warmwasserspeicher und Sonnenkollektoren

Erst sollten Sie die Fenster und die Aussenwände in Ordnung bringen, bevor Sie die Heizung ersetzen. Wenn Sie die Heizung zuerst austauschen, könnte sie überdimensioniert sein und nicht so gut laufen, wie sie sollte. Sie könnte auch schneller kaputtgehen, weil sie mehr an- und ausgemacht wird, als nötig ist. Am Anfang scheint es am günstigsten, einfach die alte Ölheizung durch eine neue Ölheizung zu ersetzen. Aber auf lange Sicht sind andere Heizungen, wie zum Beispiel Wärmepumpen, billiger. Wärmepumpen kosten zwar mehr, aber sie sparen langfristig Geld, weil sie weniger Energie brauchen. Und wenn Sie zusätzlich Solarpanels auf Ihrem Dach installieren, sparen Sie noch mehr.

Schritt 4: Haushaltgeräte, elektrische Installationen und Leitungen

Eine Kostenschätzung für die Küche und das Badezimmer ist schwierig, da sie stark von individuellen Wünschen und Ansprüchen abhängt. Der Preis für eine einfache Küche oder ein einfaches Badezimmer kann zwischen einigen tausend Franken und über 100'000 Franken variieren, je nach Standard. Egal ob Sie auf Standard oder Luxus setzen, ist es wichtig, in einem alten Haus regelmässig die Strom- und Wasserleitungen zu prüfen und allenfalls zu sanieren. Abwasserleitungen haben eine Lebensdauer von 40 bis 60 Jahren und sollten alle fünf Jahre gewartet werden.

Fördergelder für energetische Sanierungen

Energetische Sanierungen werden vom Bund, von den Kantonen, von den Gemeinden und von einigen regionalen Energieversorgern finanziell gefördert. Eine Übersicht über Förderprogramme und Beratungsstellen für Energie und Mobilität finden Sie auf energiefranken.ch. Dort können Sie Fördergesuche online ausfüllen und einreichen oder herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und einreichen. Geben Sie auf der Startseite Ihre Postleitzahl oder Ihren Wohnort ein, um eine Übersicht mit allen Kontakten und Unterlagen zu erhalten, die Sie benötigen, um Fördergelder zu beantragen. Einige Banken unterstützen ausserdem energetische Sanierungen mit vergünstigten Hypotheken. Mehr erfahren Sie in unserem Artikel «Was ist eine grüne oder nachhaltige Hypothek?».

Energetisch sanieren und Steuern sparen

Energetische Sanierungen sind werterhaltende Investitionen und können deshalb in der Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Um die Steuerbelastung zu optimieren, empfiehlt es sich in vielen Fällen, die Sanierungsmassnahmen auf zwei oder drei Steuerperioden zu verteilen, um die Steuerprogression zu brechen und letztendlich weniger Steuern zu zahlen. Allerdings kann eine Sanierung in Etappen mehr kosten als eine Gesamtsanierung. Deshalb sollten Sie mit Fachleuten klären, ob die möglichen Steuereinsparungen die wahrscheinlichen Mehrkosten überwiegen.

Besonderheiten im Stockwerkeigentum

Eigentumsparteien können frei über ihre Wohnung entscheiden, die sie im Sondernutzungsrecht besitzen. Entscheidungen, die die Liegenschaft und die gemeinschaftlichen Teile betreffen, müssen sie gemeinsam treffen. Dies gilt auch für energetische Sanierungen. Lesen Sie mehr über die Besonderheiten in unserem Artikel «Energetische Sanierung im Stockwerkeigentum».

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • Getty Images