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Was ist eine grüne oder nachhaltige Hypothek?

Nachhaltig bauen oder sanieren zahlt sich aus. Zum einen senken Sie den Energie- und Wasserverbrauch, zum anderen steigern Sie den Wiederverkaufswert Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung. Ausserdem bieten immer mehr Banken mit grünen Hypotheken finanzielle Anreize für energieeffiziente Massnahmen.

 Wohneigentum mit Baufinanzierung einer nachhaltigen Hypothek
Nachhaltig bauen oder sanieren lohnt sich. Ausserdem unterstützen viele Banken energetische Massnahmen mit Zinsvorteilen.

(rh) Mit einer neuen Heizung, einer besseren Aussendämmung und Isolierfenstern der Energieeffizienzklasse A sparen Sie beispielsweise rund 60 Prozent Strom. Energetisch bauen oder sanieren lohnt sich mittel- bis langfristig, kostet aber kurzfristig mehr. Immer mehr Banken fördern und unterstützen energetische Massnahmen mit nachhaltigen Hypotheken. Das sind meistens Festhypotheken oder SARON-Hypotheken mit einem tieferen Zins. Sie heissen, je nach Anbieter, Eco-Hypothek, Green Mortgage, grüne Hypothek, Nachhaltigkeitshypothek, Öko-Hypothek oder Umweltdarlehen. Als Bedingung für die Zinsvergünstigung müssen bei Neubauten und Sanierungen ökologische Kriterien erfüllt werden, die in der Regel mit einem Minergie-Zertifikat oder Gebäudeenergieausweis der Kantone belegt werden. Viele Anbieter übernehmen darum die Kosten für das Minergie-Zertifikat oder die Gebühren für den GEAK-Bericht.

Vorsicht beim Vergleich von nachhaltigen Hypotheken

Die ersten grünen Hypotheken kamen Anfang der 1990er-Jahre in der Schweiz auf den Markt. Heute hat fast jede Bank oder Versicherungsgesellschaft eine nachhaltige Hypothek in ihrem Sortiment oder bietet zumindest Zinsvergünstigungen für energieeffiziente Neubauten oder Sanierungen an. Die Hypotheken vergleichen ist selbst für Fachleute schwierig, weil die Angebote so unterschiedlich sind. Der Zinsvorteil reicht von 10 bis 80 Basispunkten, gilt erst ab einem Minimal- oder nur bis zu einem Maximalbetrag und ist befristet oder gilt unbeschränkt. Darum sollten Sie alle Konditionen gründlich studieren und Offerten vergleichen. Die Hypothek mit dem höchsten Zinsabschlag muss nicht unbedingt das beste Angebot sein. Mit einem guten Kreditrating und etwas Verhandlungsgeschick können Sie allenfalls mit einer normalen Hypothek sogar ein besseres Angebot aushandeln als mit einer zinsvergünstigten grünen Hypothek.

Keine Unterschiede bei den Bedingungen

Eine grüne Hypothek ist eine normale Hypothek mit einer Zinsvergünstigung für Massnahmen, die den Energieverbrauch senken, Ressourcen schonen und die Umwelt entlasten. Die meisten grünen Hypotheken sind Festhypotheken mit fester Laufzeit und festem Zinssatz. Es gibt inzwischen einige nachhaltige Hypotheken ohne feste Laufzeit und festen Zinssatz. Die Verzinsung dieser Geldmarkthypotheken richtet sich nach dem Tagesgeldsatz SARON und schwankt täglich. Unabhängig davon, ob Sie eine normale oder eine grüne Hypothek beantragen, müssen Sie dieselben Bedingungen des Kreditgebers erfüllen:

  • Belehnung: Banken belehnen Wohneigentum bis zu 80 Prozent. 20 Prozent des Kaufpreises oder Verkehrswertes müssen Sie als Eigenkapital einbringen. Mindestens die Hälfte davon müssen Ersparnisse inklusive Säule-3a-Vermögen, Wertschriften, Erbvorbezüge, Privatdarlehen, Eigenleistungen oder Bauland sein. Zusätzlich dürfen Sie für bis zu zehn Prozent Gelder aus Ihrer 2. Säule verpfänden oder vorbeziehen.
  • Tragbarkeit: Die Wohnkosten (Zinsen, Amortisationen sowie Nebenkosten) dürfen 35 Prozent Ihres Brutto-Haushalteinkommens nicht übersteigen. Um sicher zu gehen und sich vor Ausfällen zu schützen, falls die Zinsen stark steigen sollten, rechnen die meisten Schweizer Banken mit einem kalkulatorischen Hypothekarzins von fünf Prozent und einem Prozent des Kaufpreises für die Nebenkosten.

Fazit: energetische Massnahmen lohnen sich

Energieeffiziente Neubauten oder energetische Sanierungen sind eine Investition in die Zukunft, die sich mittel- bis langfristig auch finanziell rentiert. Warum? 

  • Sie senken Ihren Energie- und Wasserverbrauch und damit Ihre Energie- und Wasserkosten.
  • Sie verbessern die Marktfähigkeit Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung und steigern den Marktpreis.
  • Sie erhalten bei energetischen Sanierungen Fördermittel von Bund, Kanton und Stadt oder Gemeinde.
  • Sie ziehen energiesparende und umweltschonende Investitionen bei der direkten Bundessteuer ab.
  • Sie erhalten von Ihrer Bank eine zinsvergünstigte Hypothek, falls Sie gewisse Bedingungen erfüllen.

Häufige Fragen

  • Artikel von:
  • hausinfo
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