Monatliche Gartenarbeiten

Gartenarbeiten im Dezember

Wir geben Ihnen Monat für Monat die aktuellsten Informationen für Ihren Gemüsegarten, Obst- und Ziergarten und Balkon.

Gemüsegarten

Spitzkohl
Spitzkohl

Spitzkohl in guter Nachbarschaft

Spitzkabis eignet sich aufgrund seines milden, nussigen Geschmacks besonders gut als Salat oder für Sauerkraut. Ab Mitte Sommer sind Setzlinge auf dem Markt zu finden. Die rote Variante ist eine Neuzüchtung aus Spitzkabis und klassischem Rotkohl. Ob rot oder weiss, Spitzkabis benötigt eine gut gedüngte Erde. Oft wird er von Weissen Fliegen, Kohlweisslingsraupen oder Läusen befallen. Dieses Jahr wuchs eine Einzelpflanze in unserem Blumenkräuterbeet zwischen Duftrosen, Apfelminze, Elefantenknoblauch und Teefenchel. Der Kohl blieb schädlingsfrei, ebenso wie das Exemplar im Versuchsgarten auf 1400 m Höhe. Stark duftende Pflanzen scheinen die Schädlinge so zu verwirren, dass sie den Spitzkohl im Beet nicht mehr ausmachen können.

Obstgarten

Mistel
Mistel

Pflanzenschutz zu Weihnachten

Bei den Kelten und in der griechischen Mythologie galt die Mistel als Heil- und Zauberpflanze. Als Halbschmarotzer kann sie jedoch Hochstammbäume von Streuobstbeständen mit seltenen Obstsorten bedrohen, da sie der Wirtspflanze Wasser und Nährstoffe entzieht. Die Triebstücke oberhalb des befallenen Astes verkümmern daher in Laufe der Zeit. Ein von zahlreichen Misteln besetzter Baum erleidet zunehmende Schäden und ist kaum mehr zu retten. Deshalb sollten solche Äste rechtzeitig etwa 30 cm vor der Befallsstelle abgesägt und alle Wurzelstränge der Mistel entfernt werden. Abgeschnittene Mistelzweige machen sich übrigens bestens als Weihnachtsdekoration an der Tür.

Ziergarten

Judasbaum
Judasbaum

Von südlichen Gefilden träumen

Hierzulande dauert es noch eine Weile, bis der Garten wieder aufblüht. Etwas schneller geht es in südlichen Gefilden – beispielsweise in der Toskana. Aus italienischen Frühlingsgärten ist der Judasbaum (Cercis siliquastrum) nicht wegzudenken. Dieses nicht allzu grosse ­Gehölz wächst zum Glück auch in unseren Breitengraden und zeigt sich ab März in äusserst imposantem Blütenkleid. Das hat nicht nur mit seiner auffallend violetten Farbe zu tun, sondern auch mit der Fähigkeit, am alten Holz oder sogar am Stamm zu blühen – diese sogenannte Stammblütigkeit (Kauliflorie) ist selten. Der Judasbaum aus dem Mittelmeerraum kann in kalten Wintern leiden. Etwas frostharter sind die Arten aus Asien oder Nordamerika. Am besten lässt man sich bei der Wahl von einer Fachperson beraten. Gemäss einer Legende soll sich Judas nach dem Verrat an Jesus Christus an einem Judasbaum erhängt haben. Dessen Blüten erröteten daraufhin vor Scham. Trotz der tristen Legende bringt der Judasbaum Frühlingsgefühle und Exotik in den Garten. Pflanzen kann man das edle Gewächs aber erst wieder an wärmeren Tagen.

Balkon

Meise
Meise

Futter für Frau Meise

Wer im Herbst Pflanzkisten und Töpfe sich selbst überlässt und nichts zurückschneidet, hat nicht nur weniger Arbeit, sondern tut auch Gutes für Insekten, Gliedertiere und Vögel. Letztere profitieren von den Samenständen von Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) oder Distel, aus denen sie die kleinen Körner geschickt herauspicken. In den hohlen Stängeln von Baldrian (Valeriana officinalis) und Liebstöckel (Levisticum officinale) überwintern Wildbienen und andere Insekten. Zudem schützen die alten Triebe und Blätter die Erde in den Pflanzgefässen und bilden einen wärmenden Mantel für zahlreiche Bodentiere wie Regenwürmer, Springschwänze und Mikroorganismen.

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  • Artikel von:
  • Zeitschrift «Schweizer Garten»
  • Bild:
  • Zeitschrift «Schweizer Garten», Pexels