Monatliche Gartenarbeiten

Gartenarbeiten im September

Wir geben Ihnen Monat für Monat die aktuellsten Informationen für Ihren Gemüsegarten, Obst- und Ziergarten und Balkon.

Die Petersilie
Petersilie stets in frische humusreiche Erde pflanzen

Gemüsegarten

Leser fragen – wir antworten: Petersilie

Ich habe meine Petersilie im Frühling in einen grossen Topf mit Kräutererde gepflanzt. Trotz sorgfältiger Pflege gedieh sie nicht gut. Die ganze Pflanze wurde zunehmend gelb, bis sie ganz vetrocknete. Was habe ich falsch gemacht? 
K. Frey, Biberist

Wenn die Wachstumsbedingungen für Petersilie (Petroselinum crispum) nicht optimal sind, verkümmert sie oftmals. Die Gründe dafür sind nicht immer einfach nachzuweisen. Folgende Kulturtipps sollten beachtet werden: Petersilie stets in frische humusreiche Erde pflanzen. Im Beet setzt man sie am besten dort, wo zuvor während 3 Jahren keine Petersilie oder andere Doldenblütler wie Karotten, Kerbel oder Sellerie kultiviert wurden. Im Topf benötigt sie ein gutes Kräutersubstrat aus dem Fachhandel sowie einen hellen Platz im Freien ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zudem sollte man ein möglichst grosses Gefäss wählen, damit die Wurzeln genügend Platz haben. Denn oftmals ist ein zu kleiner Topf der Grund für das schlechte Gedeihen des Küchenkrauts. Die Erde stets leicht feucht halten, Staunässe hingegen vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Giesswasser gut abfliessen kann. Den Topf alle 2 Wochen mit einem Flüssigdünger versorgen. Als Dünger im Freiland eignen sich Hornspäne und Hornmehl oder gut ab­gelagerter, gesiebter Kompost.

Petersilie kann ganzjährig beerntet werden, durch regelmässigen Schnitt sorgt man für ein buschiges Wachstum. Wichtig ist jedoch, das Herz des Krauts stehen zu lassen: Die kräftigen Stängel in der Mitte deshalb nicht abschneiden, sonst würde die Pflanze eingehen. Petersilie ist manchmal anfällig auf Pilzkrankheiten, deshalb immer ein neues oder gut gereinigtes Pflanzgefäss verwenden. Pilze können lange in der Erde überdauern und die Pflanzen wieder infizieren. Bei ausreichendem Nährstoffangebot kann man Petersilie sogar zweijährig anbauen. Dann blüht sie im folgenden Jahr im Sommer und beendet danach ihr Wachstum. Sobald die Blüte beginnt, sollte die Pflanze nicht mehr beerntet werden, denn die Blätter bilden dann das schädliche Apiol.

 

Der Sanddorn
Der Sanddorn ist ein dekoratives Gehölz und ökologisch äusserst wertvoll

Obstgarten

Vitaminreiches Wildobst

Mit seinen schmalen silbergrauen Blättern und den leuchtend orangeroten Früchten ist der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ein dekoratives Gehölz und ökologisch äusserst wertvoll. Denn die ab Mitte September reifenden Beeren gelten als besonders Vitamin-C-reiches Wildobst. Zudem dienen sie den Vögeln bis weit in den Winter hinein als beliebte Nahrung.

Die Früchte lassen sich gut zu Marmelade oder Sirup verarbeiten, aber auch auf vielerlei andere Arten verwerten. Zum Beispiel kann man sie 6 bis 8 Wochen lang mit Honig in Branntwein zu einem Likör ansetzen. Die Früchte sollte man vor den starken Frösten ernten, weil sie sonst mitunter ungeniessbar werden. Damit sie sich überhaupt entwickeln, setzt man mindestens einen männlichen und einen weiblichen Strauch, denn die Blüten der beiden Geschlechter sitzen getrennt auf verschiedenen Pflanzen. Die Sträucher bilden ein weitverzweigtes Wurzelsystem mit Ausläufern und können mehrere Meter hoch werden, was bei der Wahl des Standorts zu berücksichtigen ist. Um unerwünschtem Wildwuchs vorzubeugen, am besten bei der Pflanzung eine Wurzelsperre einbauen.

Die Herbstzeitlose
Mehrjährige grünlaubige Parakresse

Ziergarten

Topfkräuter mit Zierwert

Der Platz in der Stadt ist oft begrenzt – fällt der Balkon klein aus, sollte man möglichst Kräuter wählen, die sowohl schmecken als auch dekorativ aussehen. Bezaubernd sind die zartvioletten Blüten des südafrikanischen Zimmerknoblauchs (Tulbaghia violacea), der das ganze Jahr über Blüten bildet. Wie der Name schon verrät, schmecken die Blätter des immergrünen Lauchs nach Knoblauch. Blatt und Blüte sind äusserst aromatisch und können verzehrt werden. Interessant ist auch die mehrjährige grünlaubige Parakresse (Acmella oleracea, Bild), die beim Verzehr wie ein Brausebonbon auf der Zunge prickelt. Die Blätter schmecken roh in Salaten oder gedünstet als Gemüse. Ebenfalls recht unbekannt ist die Speisechrysantheme (Glebionis coronaria): Blätter, Knospen und Blüten können roh oder gedünstet genossen werden. Das einjährige Küchenkraut wird bis zu 40 cm hoch und blüht von Juni bis September.

Der Zimmerknoblauch
Herbstzeitlosen

Balkon

Keine Hektik bei Blumenzwiebeln

Derzeit flattern Blumenzwiebel-Kataloge ins Haus und bald gibt es überall Zwiebeln von Frühlingsblühern zu kaufen. Davon muss man sich aber nicht unter Druck setzen lassen. Gerade Tulpen sollten nicht zu früh gepflanzt werden, November reicht völlig aus. Wenn der Boden nicht gefroren ist, kann man sie auch noch Anfang Dezember einbuddeln. Das späte Pflanzen schützt sie zudem vor Pilzbefall. Etwas früher sollte man Narzissen pflanzen. Wer Raritäten sucht, wartet mit dem Kauf besser nicht zu, sonst ist die Lieblingsblume bereits ausverkauft. Fast schon zu spät ist es derzeit für Herbstzeitlosen (Bild), sie sollten im August in die Erde, da sie noch im gleichen Jahr blühen. Viele Blumenzwiebeln trocknen rasch aus, weshalb man sie nach dem Kauf oder nach dem Eintreffen der Lieferung sofort pflanzen sollte. Dazu zählen Märzenbecher (Leucojum vernum) und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis).

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