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Nachhaltige Küchenplanung: das Gesamte betrachten

Die Küche ist grundsätzlich eine Werkstatt. Wer Mahlzeiten zubereitet, hantiert an Werkbänken mit Werkzeugen und Maschinen. Deshalb braucht es eine praktische Ausstattung. Sie kann auch nachhaltig sein, im Sinne eines kleinen ökologischen Fussabdrucks. Bei der nachhaltigen Küchenplanung sind die Dauerhaftigkeit der Einrichtung, die Möglichkeit des separaten Auswechselns von Mobiliar oder Geräten und die Energieeffizienz fast wichtiger.

Nachhaltige Küchenplanung
Eine nachhaltige Küchenplanung berücksichtigt die unterschiedliche Lebensdauer der Einrichtung und achtet auf die Energieeffizienz

(MP) Die Küche gibt es, seit es dem Menschen gelungen ist, Feuer zu beherrschen. Sie ist der Ort, an dem sich Energie in Wärme verwandelt. Häufig wurde früher die Wärme aus der Herdstelle auch gleich noch zum Heizen von anderen Räumen genutzt. Dahin müsste die Menschheit eigentlich wieder zurück.

Die nachhaltige Küchenplanung erschöpft sich also nicht im Kauf möglichst energiesparend und mit unbedenklichen Rohstoffen hergestellten Bestandteilen, was die meisten Hersteller bereitwillig deklarieren und bislang auch zertifizieren lassen. Sie umfasst auch

  • die überlegte Auswahl des Standorts der Küche
  • die Anordnung von Arbeitsflächen und Schränken
  • die Wand- und Bodenbeläge
  • die Belichtung

Alle diese Aspekte entscheiden über die Nachhaltigkeit der Küchenplanung, welche die Dauerhaftigkeit der Küche und ihre Energieeffizienz sicherstellen sollte.

Was sollte in der nachhaltigen Küche von Bestand sein?

Jede Küche besteht aus Elementen mit ganz unterschiedlichen Lebenserwartungen. Bei den Wand- und Bodenbelägen sollten sie möglichst hoch sein. Sie sind von Vorteil wasserabweisend und bestehen meistens aus harten, resistenten Materialien, die während Jahrzehnten nicht ausgewechselt werden müssen. Sie haben mit grosser Wahrscheinlichkeit die höchste Lebensdauer aller Küchenbestandteile. So ist drauf zu achten, dass sich Werkflächen, Ablagen und Schränke auswechseln oder reparieren lassen, ohne dass diese Oberflächen beeinträchtigt oder entfernt werden müssen. Dieses Küchenmobiliar sollte in einer nachhaltigen Küche ebenfalls widerstandsfähig und dauerhaft sein. Besonders gute Noten erhält diesbezüglich das Oberflächenmaterial Aluminium, da es gegen Hitze und Feuchtigkeit besonders resistent ist und sich auch gut recyceln lässt. 

Wo muss in der nachhaltigen Küche die Auswechselbarkeit gewährleistet werden?

Die kürzeste Lebensdauer haben in der Küche Geräte und Maschinen. Bei ihnen ist auch die Wahrscheinlichkeit eines Reparaturbedarfs am grössten. Deshalb sollten sie nicht nur problemlos zugänglich sein, man sollte sie auch leicht demontieren und auswechseln können, zumal Geräte immer effizienter werden und zunehmend weniger Energie konsumieren. Bei den Geräten verdient bei der nachhaltigen Küchenplanung der Dunstabzug besondere Aufmerksamkeit. Denn er führt neben dem Dunst auch Wärme ab, die sich noch verwenden lässt. Umluft-Dunstabzugshauben leiten die gefilterte Luft in den Innenraum zurück, wodurch diese Wärme im Raum bleibt. Es gibt auch Modelle, die mit einem Wärmetauscher kombiniert sind, welcher die Wärme der Abluft innerhalb eines Komfortlüftungssystems der Frischluft übergibt.

Welche Konventionen sollte man bei der Planung einer nachhaltigen Küche hinterfragen?

Die Einrichtung der Küche hat im Laufe des vergangenen Jahrhunderts eine radikale Weiterentwicklung erlebt. Vom bislang chaotischen Zentrum des gemeinschaftlichen Zusammenseins wandelte sie sich zum «Labor» und wurde schliesslich zum Teil des allgemeinen Aufenthaltsbereichs. Dieser Wandel dokumentiert einerseits die Fortschritte beim Umgang mit der Hygiene und störenden Gerüchen. Andererseits legt er Zeugnis ab über die Entwicklung unseres Alltagsverhaltens. Mit der Küche haben sich auch ihre Konventionen und unsere Gewohnheiten geändert.

Wer sich eine nachhaltige Küche wünscht, sollte auch die Konventionen der Küchenplanung hinterfragen. Sie sehen aktuell eine Einbauküche vor. Diese Art der Küchenausstattung ist zwar kein Hindernis für die Nachhaltigkeit, sie ist aber starr und wenig flexibel, was etwa den erwähnten Austausch von Geräten erschwert.

Es sind auf dem Markt auch bewegliche Küchenmöbel zu finden, die oft unabhängig von den Werk- und Ablageflächen unter diesen aufgestellt werden. Sie lassen sich für die Reinigung verschieben, was der nachhaltigen Hygiene dient. Und wenn man in der nachhaltigen Küche den Energieverbrauch reduzieren möchte, drängt sich die Frage auf, ob man weiterhin die Vorzüge einer Tiefkühl-Lagerungskultur geniessen möchte oder ob beim Kühlschrank ein kleines Gefrierfach nicht ausreicht. Auch der Raum für einen Geschirrspüler, der heute Standard ist, liesse sich für einzulagerndes Gut oder als Stauraum nutzen.

  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto