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Wer zahlt Schäden durch Graffitis?

Mutwillig begangene Beschädigungen öffentlichen und privaten Eigentums kosten die Allgemeinheit jährlich Beträge in Millionenhöhe. Schutz vor den Folgen bieten Versicherungslösungen oder auch private Initiativen sowie – bedingt – bauliche Vorkehrungen.

Schäden durch Graffitis
Mutwillig begangene Beschädigungen öffentlichen und privaten Eigentums kosten die Allgemeinheit jährlich Beträge in Millionenhöhe.

(stö) Als Vandalismus wird das rechtswidrige, vorsätzliche und blindwütige Beschädigen, Verunstalten oder Zerstören von Gegenständen öffentlichen oder privaten Eigentums bezeichnet. Vandalismus als zerstörerischer Zeitvertrieb, aggressives Abreagieren oder zum Angeben sind dabei die häufigsten Formen. Auch wenn das Strafrecht für Vandalismus keinen eigenen Strafbestand kennt, können Vandalenakte zahlreiche Strafbestände des Strafgesetzbuchs erfüllen. All diesen Akten gleich ist die Tatsache, dass immer jemand für den Schaden aufkommen muss – seien es die öffentliche Hand oder private Eigentümer.

Graffitis & Co. oftmals mühsam zu entfernen

Während glatte Fassadenoberflächen für die Reinigung kein Hindernis darstellen, können kaltes Wetter oder poröse Oberflächen dafür sorgen, dass die Sprayereien nur mit grösserem Aufwand entfernt werden können oder mitunter überstrichen werden müssen.

Casa Blanca übernimmt Teil der Kosten

Um Sprayereien an Häuserfassaden und Brücken in Berns Innenstadt wirkungsvoll entgegen zu treten, haben die Behörden der Stadt Bern gemeinsam mit der Gebäudeversicherung des Kantons Bern (GVB), dem Hauseigentümerverband Bern und Umgebung und dem Verband BERNcity den Verein «CasaBlanca» Bern gegründet. Er sorgt dafür, dass die Graffiti und Tags dort innert 48 Stunden entfernt werden.

Zusatzversicherung GVB Top versichert Schäden durch Vandalismus

Die Teilnahme am Verein Casa Blanca Bern ist für Hauseigentümer kostenlos. Voraussetzung ist jedoch, dass die Eigentümer ihre Liegenschaft bei der GVB oder einer anderen Versicherungsgesellschaft mit der Ergänzungsversicherung «GVB Top» abdecken. Diese Zusatzversicherung deckt Vandalismusschäden wie Sprayereien bis zu einem bestimmten Betrag ab.

Teilnehmer der Aktion Casa Blanca erhalten ihr Gebäude jedoch auch dann kostenlos gereinigt, wenn der von der GVB geleistete Maximalbetrag überschritten ist. In diesem Fall übernimmt Casa Blanca Bern die Zusatzkosten für die Entfernung von Graffiti, Tags und Beklebungen. Für andere Vandalismusschäden wie zerkratzte Scheiben kommt der Verein jedoch nicht auf.

Spraykunst kann auch legal ausgeübt werden

Zugegebenermassen gibt es Graffitis, welche fraglos als Kunst bezeichnet werden dürfen. Wer es aber als Spraykünstler wirklich drauf hat, der ist auch nicht darauf angewiesen, öffentlichen oder privaten Raum illegalerweise zu «verzieren», sondern es bieten sich genügend Gelegenheiten, dies in einem rechtlich erlaubten und sogar geförderten Rahmen zu tun.

Prävention vor Vandalismus

Wer immer wieder von Vandalenschäden betroffen ist, muss den Schutz der Fassadenoberfläche seines Gebäudes früher oder später selbst übernehmen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten offen. Am einfachsten – und am teuersten – ist ein Schutzanstrich, der insofern vor Graffiti schützt, als dass er sich relativ einfach wieder abwaschen bzw. zusammen mit dem Graffiti entfernen lässt. Eine weitere Massnahme besteht in der Begrünung der Fassade mit Ranken oder Efeu. Aber diese Variante weist einen erheblichen Nachteil auf, zumal eine solche Bepflanzung die Oberfläche beschädigen kann.

Werden bestimmte Orte immer wieder von Vandalen aufgesucht, kann allenfalls ein Bewegungsmelder bei Gebäuden Vandalen davon abhalten, Zerstörungen vorzunehmen, wenn sie sich urplötzlich in gleissendem Licht wiederfinden. Zudem ist es wichtig, Vandalenschäden bei der Polizei anzuzeigen.

Tipps gegen Vandalismus

Bei den nachfolgenden Tipps handelt es sich um eine Übersicht der Möglichkeiten im Umgang mit Sprayereien. Welche Massnahmen im Einzelfall sinnvoll sind, ist abzuklären.

Zur Abschreckung

  • Überwachungskamera (oder gute Attrappe) installieren.
  • Betreffende Fassade gut beleuchten.
  • Zugang zum Gelände mit einer Mauer oder einem Zaun erschweren.
  • Mit einem Gärtner die Möglichkeit einer Bepflanzung der entsprechenden Fassade prüfen.

Zur einfacheren Entfernung von Sprayereien

  • Schutzanstrich anbringen lassen.
  • Für Eigentümer einer Liegenschaft in der Berner Innenstadt oder entlang der Hauptachse zwischen Helvetiaplatz und Ostring: Zusatzversicherung «GVB Top» abschliessen und dem Verein Casa Blanca Bern beitreten.

Nach der Vandalismus-Attacke

  • Allfällige Sprayereien möglichst rasch entfernen lassen.
  • Bei der Polizei Anzeige erstatten.
  • Artikel von:
  • hausinfo
  • Bildmaterial:
  • istockphoto