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Welche Versicherung zahlt Schäden an Photovoltaikanlagen?

Photovoltaikmodule können durch Blitz, Hagel oder Windkräfte beschädigt werden. Da auch betriebliche Mängel zu Schäden führen können, ist eine Zusatzversicherung empfehlenswert.

Schäden Photovoltaikanlage
Photovoltaikmodule können durch Blitz, Hagel oder Windkräfte beschädigt werden.

Diesem Sicherheitsbedürfnis kommen kantonale Gebäudeversicherungen nach, die eine Police für Elementarschäden praktisch anstandslos auf «Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie» ausweiten. Voraussetzung ist allerdings, dass die Versicherung davon weiss. Die Gebäudeversicherungen der Kantone Zürich und Bern verlangen deshalb eine Meldung mit Angaben zu den Erstellungskosten. Damit sind Feuer- und Elementarschäden gedeckt. Zum anderen bieten immer mehr Privatversicherer spezielle Zusatzversicherungen für Photovoltaikanlagen an. 

Zusätzlich versichern?

Eine Zusatzversicherung für eine PV-Anlage deckt Schäden an der gesamten Anlage, weit über die eigentlichen Feuer- und Elementarschäden hinaus. Beispielweise Diebstahl, Tierverbiss und vor allem Betriebsrisiken, also Kurzschluss- und Überspannungsschäden. Enthalten sind neben den eigentlichen Modulen auch Wechselrichter und die Tragkonstruktion sowie Zähler und Geräte des Monitorings. Sogar Batterien und Systeme zur Fernbedienung sind versichert, «sofern sie im Versicherungswert enthalten sind». Sogar der Ertragsausfall aufgrund eines Schaden ist in diesen Policen enthalten. 

Blitzschutz empfiehlt sich

Ob mit oder ohne Zusatzversicherung haben die installierten PV-Module allgemeine Sicherheitsnormen zu erfüllen; unter anderem gehört dazu der Hagelschutz. Bei Herstellerangeboten ist zudem darauf zu achten, ob für sie ein entsprechendes Sicherheitszertifikat gilt. Qualitativ gute Panels werden am unabhängigen Institut für Solartechnik in Rapperswil (SG) zertifiziert. Gemäss europäischer Norm erfüllen PV-Module die Minimalanforderungen, wenn sie 25 Millimeter dicken Hagelkörnern standhalten. Erfahrungsgemäss reicht dies aber für hagelgefährdete Regionen in der Schweiz wie im Kanton Bern nicht aus. Ideal ist ein Schutz vor 30 mm dicken Hagelkörnern. Geprüfte Solarmodule, deren Abdeckglas auch bei 40 mm dicken Körnern nicht zerbricht, sind bereits erhältlich. Die Auswertung nach Hagelgewittern zeigt zudem: Die mechanischen Schäden an Solaranlagen sind eher gering. Um aber auch vor Blitzschlag ausreichend geschützt zu sein, wird die Installation einer Blitzschutzanlage und der Einbau von Überspannungsableitern empfohlen. 

Schäden durch Tiere

Weil sich die meisten Solaranlagen an exponierten Stellen auf dem Dach befinden, können insbesondere Vögel und Marder erhebliche Schäden verursachen. Besonders beliebt ist die Isolation von Elektrokabeln. Selbst zusätzliche Schutzmassnahmen schützen nur bedingt vor Tierverbiss.

Schnee räumen ist sinnlos

Dringend abgeraten wird von einer manuellen Schneeräumung. Zum einen ist die Arbeit auf dem Dach gefährlich. Zum anderen beträgt die Einbusse beim Ertrag aufgrund einer Schneedecke nur einige Prozente. Das geht aus einer Untersuchung des Amts für Natur und Umwelt des Kantons Graubünden hervor. Da sich die dunkle Solarpanelfläche auch im Winter schnell erwärmt und der Schnee rasch abschmilzt, ist eine Räumung gemäss dieser Studie kaum zu rechtfertigen. Zur wirksamen Schadenprävention gehört eine Beratung durch einen erfahrenen Installateur. Bei Fragen rund um den Versicherungsschutz geben auch die kantonalen Gebäudeversicherungen gerne Auskunft.

Häufige Fragen

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