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Das Haus, das seit letztem Sommer in Kilchberg nahe der Stadt Zürich steht, ist etwas Besonderes. Denn Architektur und ökologische Ansprüche verbinden sich hier zu einem gelungenen Ganzen.
Der Neubau ersetzt ein bescheidenes Einfamilienhaus aus den dreissiger Jahren. «Die Eigentümerin, die Jahrzehnte darin gelebt hatte, äusserte beim Umzug ins Altersheim den Wunsch, das Haus durch zeitgemässen, familienfreundlichen Wohnraum zu ersetzen», erzählt Andreas Hofer. Dieses Ziel, hohe Wohnqualität mit einem minimalen ökologischen Fussabdruck zu schaffen, bestimmte das Programm: Zwei Wohnungen in einer vernünftigen Grösse, die beide vom Garten und der Aussicht profitieren, dauerhafte, hochwertige Materialien und eine ausgefeilte Gebäudetechnik mit minimalem Verbrauch. Ziel war auch, das Grundstück möglichst gut auszunützen. «Die hohen ökologischen Anforderungen waren für die Konzeption, Detaillierung und technische Ausstattung des Projekts entscheidend», so Hofer.
Eine zweischalige Wand aus Beton trennt die beiden Häuser. Auch sie ist mit einem goldenen Farbton überzogen. Die restlichen inneren Wände sind nichttragende Leichtbauwände. «Im einen Hausteil haben wir den Raum im untersten Geschoss auf Wunsch der Käuferschaft nachträglich in zwei Kinderzimmer unterteilt», erzählt Andreas Hofer. Weil sich das Volumen optimal ins Gelände einfügt, war der Aushub minimal. Der betonierte Sockel ist rundum gedämmt, die oberirdischen Aussenwände sind vorfabrizierte Holzelemente. «Die Fertigung im Werk war hilfreich für die Konstruktion der schwierigen Geometrie mit den unterschiedlichen Radien», so Hofer. Ein roter, textiler Sonnenschutz beschattet bei Bedarf die dreifach verglasten Holz-Metall-Fenster. Jedes Haus verfügt über eine autonome Haustechnik: Erdwärmesonden liefern das ganze Jahr ein konstantes Temperaturniveau. Im Sommer kühlt es über die TABS (thermoaktives Bauteilsystem) das Gebäude, im Winter sichert eine Wärmepumpe das Temperaturniveau der TABS und des Warmwassers. Vakuumröhrenkollektoren in der Attikawand unterstützen das System bei der Warmwassererzeugung. Jeder der Hausteile verfügt über eine individuell steuerbare Lüftung mit Wärmerückgewinnung und die Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt im Jahresverlauf den gesamten Stromverbrauch der haustechnischen Anlagen. Beide Hausteile sind Minergie-P-zertifiziert. «Ein möglichst energieeffizientes Gebäude war eine der Grundvoraussetzungen bei Projektbeginn», so Andreas Hofer, «ebenso wichtig war uns aber auch, dies mit einer überzeugenden Formensprache zu tun.» Ein Anspruch, der hier zweifelsohne eingelöst wurde.
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