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Geduld und Ausdauer haben sich gelohnt: Auf dem Areal Güggel in Thalwil ist dank eines Gestaltungsplanes ein Ort zum Wohnen und Arbeiten entstanden, der heute und für die Zukunft Beständigkeit verspricht.
(jgl) Die Wohnung ist klassisch geschnitten und erinnert mit ihrem Grundriss an die heute begehrten Stadtwohnungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts: Um ein grosszügiges Entrée mit einem schwarz-weiss gemusterten Plattenbelag gruppieren sich die verschiedenen Räume. Links vom Eingang liegen Bad und Küche, die sich mit einer doppelflügeligen Türe zum 35 Quadratmeter grossen Wohnraum öffnet, rechts befinden sich zwei abschliessbare Zimmer. Rechteckige, hochformatige Fenster verstärken den Eindruck eines Gebäudekonzepts, das sich an klassischen Bauformen orientiert. Selbst das Badezimmer ist natürlich belichtet.
Das Grundstück liegt im Rank der Mühlebachstrasse, die unter den Bahngeleisen hindurch zum See führt. «Bereits seit 1996 bestanden Neubaupläne für das Areal, auf dem neben dem Fachwerkhaus zwei baufällig Wohnhäuser standen», erzählt Andreas Friedrich als Vertreter der Bauherrschaft. Aber erst ein Gestaltungsplan, der auf einem Projekt der Archplan AG basierte, führe 2009 zur Baubewilligung. «Für uns als Bauherrschaft gehört eine gute städtebauliche Lösung ebenso zu einer nachhaltigen Sichtweise wie energieeffiziente Bauten», hält Andreas Friedrich fest. Augenfällig für diese Haltung ist der Platz, der die vier Gebäudevolumen miteinander verbindet. Der Künstler Urs Beat Roth hat ihn gestaltet. Das Muster, das durch trapezförmige Kunststeinplatten in drei verschiedenen Formaten entsteht, verlängert die Gebäudelinien perspektivisch und schafft einen kraftvollen und eigenständigen Aussenraum.
Neben dem eingangs beschriebenen Neubau mit Steildach, der den Minergie-Standard erfüllt und dem Fachwerkgebäude, das die Architekten umsichtig und sorgfältig erneuert haben, schliessen zwei weitere Gebäude mit Wohnungen und Gewerberäumen den Platz gegen Westen. Zwei Treppen verbinden den Platz mit der Mühlebachstrasse hang- und talseits. Durch die ungewohnte Nähe der einzelnen Volumen zueinander, die erst der Gestaltungsplan möglich gemacht hat, entstehen zudem faszinierende räumliche Blickbezüge und gassenähnliche Durchgänge.
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