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Mitten in Zürich Wipkingen steht seit 2011 ein Mehrfamilienhaus mit 13 ganz unterschiedlichen Wohnungen. Dass das Objekt ein Holzbau ist, sieht man ihm nicht an.
Das Haus selbst ist ein verputzter, mit horizontalen Profilen strukturierter Körper. Ein feines, in Goldfarbe aufgespritztes Dekor in Form blattloser Äste legt sich wie eine zweite, feine Schicht über die geschlossenen Flächen der Fassade und die Glasbrüstung der Dachterrasse: «Obwohl wir zu Beginn eher skeptisch waren, schätzte ich die Fassade mit der Ornamentierung heute sehr», erzählt Koni Osterwalder. Ein Sockel aus Klinkersteinen, der das Haus im Stadtraum verankert, verstärkt den Eindruck der Massivbauweise. Aber angesichts der schlanken Wandaufbauten und des Energie-Standards, welchen das Haus erreicht, wird schnell klar, dass eine andere Konstruktion dahinter stecken muss. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigt: Die Decken und Aussenwände sind durchwegs aus Holz. Für die Bauherrschaft war klar, dass der Bau den Minergie-Eco-Standard erreichen sollte: «Ich halte dies für eine Grenze, welche Neubauten nicht mehr unterschreiten sollten», meint Koni Osterwalder, «die Zertifizierung selbst stand für uns allerdings nie im Vordergrund.» Wichtiger sei beispielsweise, für wie viele Quadratmeter pro Person eine Wohnung ausgelegt sei: «Heute sind wir bestrebt, einen möglichst niedrigen Energieverbrauch im Betrieb zu erreichen», so Osterwalder. Entsprechend investiert die Bauherrschaft in Rückmeldungen an die Mieter und Mieterinnen.
Ein Versatz in den Decken erzeugt unterschiedliche Raumhöhen. Der Erker in den gegen Nordosten orientieren Wohnungen verwischt die Grenze zwischen aussen und innen. «Die Individualisierung der Wohnungen und die räumliche Qualität, die so entsteht, macht das Haus einzigartig», ist Koni Osterwalder überzeugt. Eine Feststellung, die er auch von Mieterinnen und Mietern immer wieder hört.
Für den Ausbau der Wohnungen gingen die Architekten pragmatisch vor: Die Gipskartonwände, welche den Holzbau verkleiden, sind verputzt. Die ans Treppenhaus angrenzenden Wände sind geschlämmt. Ein versiegelter Anhydrit-Belagt dient als Bodenbelag. Wenn möglich setzte man ökologische Materialien, Farben und Lacke ein.
Und was ist rückblickend das Fazit der Bauherrschaft? Entscheidend für das überzeugende Resultat seien letztlich die Professionalität und die gute Zusammenarbeit mit den Architekten, der Bauherrenberaterin und der Bauleitung gewesen, so Osterwalder: «Eine wesentliche, aber triviale Erkenntnis des ganzen Bauprozesses war für mich, dass es in erster Linie darauf ankommt, wer die Personen hinter den Funktionen sind.»
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