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Smart Home: Verkabelung und Gebäudeautomation

Intelligent wohnen in der Mietwohnung

Auch als Mieter kann man seine Wohnung zum Smart Home machen, um von hohem Komfort oder tieferen Energiekosten zu profitieren. Allerdings sind dabei einige grundsätzliche Punkte zu beachten.

Frau steuert Geräte per Smartphone.
Auch als Mieter kann man seine Wohnung zum Smart Home machen. Allerdings sind dabei einige grundsätzliche Punkte zu beachten.

In den 1950er-Jahren eroberten elektrische Geräte die Schweizer Haushalte. Damals kam das einer kleinen Revolution gleich. Mit der Entwicklung smarter Telefone, bei der die Lancierung des iPhones vor 15 Jahren einen Meilenstein setzte, eröffnen sich wiederum ganz neue Möglichkeiten für mehr Komfort in den eigenen vier Wänden. Das Zuhause wird immer mehr zum Smart Home. Der viel genannte Begriff steht für die Vernetzung unterschiedlichster Komponenten und Geräte in einem Haushalt. Smart-Home-Lösungen sind heute für Funktionen wie Sicherheit, Zugang, Licht, Beschattung, Temperatur, Unterhaltung und vieles mehr erhältlich. Viele Bauherren von Einfamilienhäusern treffen schon beim Bau ihres Hauses die nötigen Vorkehrungen und ziehen die erforderlichen Leitungen ein. Doch welche Möglichkeiten bieten sich Mieterinnen und Mietern von Wohnungen? 

Klären, wer zahlt

Prof. Dr. Andrew leitet das iHomeLab,  ein Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz an der Hochschule Luzern. Paice zufolge ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen Smart-Home-Lösungen, die bauliche Massnahmen erfordern, und solchen, die via Funk oder WLAN kommunizieren und ohne bauliche Eingriffe installiert werden können. Nimmt ein Mieter für sein Smart Home Veränderungen an der Substanz seiner Wohnung vor, muss er diese unbedingt vorgängig mit dem Vermieter absprechen und dessen Einverständnis einholen. Die Installationen sind nämlich in der Regel mit Kosten verbunden, und es ist zu klären, wer sie übernimmt. Zahlt der Mieter, muss er bei einem Auszug mit seinem Nachmieter verhandeln, ob dieser einen Teil der Kosten übernimmt. Diese Frage stellt sich nicht, wenn man auf funk- oder WLAN-basierte Lösungen setzt, die sich auch gut für die Nachrüstung in bestehenden Bauten eignen. Denn wenn man in eine andere Wohnung umzieht, nimmt man die Geräte einfach mit und installiert sie in der neuen Wohnung.

Umbau als guter Zeitpunkt

Für Vermieter ist ein anstehender Umbau einer Liegenschaft ein idealer Zeitpunkt, sich eine Nachrüstung seiner Mietwohnungen zum Smart Home zu überlegen. Denn eine Sanierung bietet sich an, um das intelligente Zuhause als Gesamtkonzept zu planen und die dafür nötigen Leitungen gleich einzuziehen. Dies bring Vorteile gegenüber einem schrittweisen Vorgehen: «Bei Einzellösungen stellt sich das Problem, dass jedes System einen anderen Standard hat, die oft untereinander nicht kompatibel sind», erklärt Andrew Paice. Vermieter von Wohnungen, die den Mietenden einen Zusatznutzen und ein hohes Mass an Komfort und Energieeffizienz bieten, können laut Paice zudem von einem Wettbewerbsvorteil auf dem Wohnungsmarkt profitieren. 

Plug-and-play noch am Anfang

Der Begriff Smart Home ist derzeit überall präsent. Doch die Entwicklung geht langsamer vor sich, als zu Beginn angenommen. Gründe dafür sind nebst den unterschiedlichen Standards die oftmals nicht ganz einfache Installation, die ein gewisses Mass an technischem Verständnis erfordert. Einfacher soll es werden, wenn die Geräte nur noch eingesteckt werden müssen und ohne komplizierte Installation funktionieren. Plug-and-play heisst hier das Schlagwort. Andrew Paice: «Es gibt bereits einige gute Produkte, die betriebsbereit geliefert werden. Für die Ausbreitung auf dem Massenmarkt ist dies eine unabdingbare Voraussetzung.» 

Das iHomeLab

Das iHomeLab der Hochschule Luzern ist das Schweizer Forschungsinstitut für Gebäudeintelligenz und steht auf dem Campus Technik & Architektur in Horw. Unter der Leitung von Prof. Alexander KlapprothDr. Andrew Paice forschen rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in engem Kontakt mit über 220 Partnern aus Wirtschaft und Industrie an Themen wie dem Internet der Dinge (Internet of Things), Ambient Assisted Living, smarte Energieeffizienz und künstliche Intelligenz. Das iHomeLab ist offen für Besucher.

www.iHomeLab.ch

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